Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LV. haubtst. von den
§ 362
der leibeige-
nen gat-
tungen.

Die leibeigene können nach ihrem zustande, so
fern dieser strenge oder leidlich ist, auf zweierlei
weise betrachtet werden.

§ 363

Von der strengen gattung sind die Böhmischen
und Mährischen, auch die Schlesischen die elen-
desten.

§ 364

Unter der strengen gattung, iedoch etwas leid-
licher, stehen die Mecklenburgische, Pommerische,
und Westfälische, auch benachbarte, Estor in
kleinen schriften, II bande, s. 114, s. 126 fg.

§ 365

Die Osnabrügische und Ravensbergische eigen-
tumsordnungen dienen haubtsächlich zur erkennt-
niß der strengen Teutschen leibeigenen. Sie sind
besonders gedruckt, stehen aber auch bey dem von
Ludolf
im 2ten bande der obseruat. Es sind des
von Vinkens gedanken über das Osnabrügische
eigentumsrecht vorhanden. Von den Pommeri-
schen und Mecklenburgischen sihe den Mevius
vom zustande und abfoderung der bauern, Man-
zels
disp. de eo quod praecipue juris est circa
homines proprios in Megapoli,
den von Bal-
thasar
de origine, statu ac conditione homi-
num propriorum in Pomerania,
Steudners,
Schachers
disp. de hominibus glebae adscri-
ptis Lusatiae superioris,
Richters disp. de ju-
re singulari marchionatus Lusatiae superioris
homines proprios manumissos reuocandi,

Leipz. 1749, Heßisches eigenbuch, 1532, Wald-
schmidts
disp. de hominibus propriis in Hassia.

§ 366
die beschaf-
fenheit der
strengen
leibeigen-
schaft.

Die gerechtsamen dieser strengen leibeigenschaft
bestehen in folgenden; 1) werden sie in geschlosse-

nen
LV. haubtſt. von den
§ 362
deꝛ leibeige-
nen gat-
tungen.

Die leibeigene koͤnnen nach ihrem zuſtande, ſo
fern dieſer ſtrenge oder leidlich iſt, auf zweierlei
weiſe betrachtet werden.

§ 363

Von der ſtrengen gattung ſind die Boͤhmiſchen
und Maͤhriſchen, auch die Schleſiſchen die elen-
deſten.

§ 364

Unter der ſtrengen gattung, iedoch etwas leid-
licher, ſtehen die Mecklenburgiſche, Pommeriſche,
und Weſtfaͤliſche, auch benachbarte, Eſtor in
kleinen ſchriften, II bande, ſ. 114, ſ. 126 fg.

§ 365

Die Oſnabruͤgiſche und Ravensbergiſche eigen-
tumsordnungen dienen haubtſaͤchlich zur erkennt-
niß der ſtrengen Teutſchen leibeigenen. Sie ſind
beſonders gedruckt, ſtehen aber auch bey dem von
Ludolf
im 2ten bande der obſeruat. Es ſind des
von Vinkens gedanken uͤber das Oſnabruͤgiſche
eigentumsrecht vorhanden. Von den Pommeri-
ſchen und Mecklenburgiſchen ſihe den Mevius
vom zuſtande und abfoderung der bauern, Man-
zels
diſp. de eo quod praecipue juris eſt circa
homines proprios in Megapoli,
den von Bal-
thaſar
de origine, ſtatu ac conditione homi-
num propriorum in Pomerania,
Steudners,
Schachers
diſp. de hominibus glebae adſcri-
ptis Luſatiae ſuperioris,
Richters diſp. de ju-
re ſingulari marchionatus Luſatiae ſuperioris
homines proprios manumiſſos reuocandi,

Leipz. 1749, Heßiſches eigenbuch, 1532, Wald-
ſchmidts
diſp. de hominibus propriis in Haſſia.

§ 366
die beſchaf-
fenheit der
ſtrengen
leibeigen-
ſchaft.

Die gerechtſamen dieſer ſtrengen leibeigenſchaft
beſtehen in folgenden; 1) werden ſie in geſchloſſe-

nen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0168" n="156"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LV.</hi> haubt&#x017F;t. von den</hi> </fw><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 362</head><lb/>
          <note place="left">de&#xA75B; leibeige-<lb/>
nen gat-<lb/>
tungen.</note>
          <p>Die leibeigene ko&#x0364;nnen nach ihrem zu&#x017F;tande, &#x017F;o<lb/>
fern die&#x017F;er &#x017F;trenge oder leidlich i&#x017F;t, auf zweierlei<lb/>
wei&#x017F;e betrachtet werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 363</head><lb/>
          <p>Von der &#x017F;trengen gattung &#x017F;ind die Bo&#x0364;hmi&#x017F;chen<lb/>
und Ma&#x0364;hri&#x017F;chen, auch die Schle&#x017F;i&#x017F;chen die elen-<lb/>
de&#x017F;ten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 364</head><lb/>
          <p>Unter der &#x017F;trengen gattung, iedoch etwas leid-<lb/>
licher, &#x017F;tehen die Mecklenburgi&#x017F;che, Pommeri&#x017F;che,<lb/>
und We&#x017F;tfa&#x0364;li&#x017F;che, auch benachbarte, <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> in<lb/>
kleinen &#x017F;chriften, <hi rendition="#aq">II</hi> bande, &#x017F;. 114, &#x017F;. 126 fg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 365</head><lb/>
          <p>Die O&#x017F;nabru&#x0364;gi&#x017F;che und Ravensbergi&#x017F;che eigen-<lb/>
tumsordnungen dienen haubt&#x017F;a&#x0364;chlich zur erkennt-<lb/>
niß der &#x017F;trengen Teut&#x017F;chen leibeigenen. Sie &#x017F;ind<lb/>
be&#x017F;onders gedruckt, &#x017F;tehen aber auch bey dem <hi rendition="#fr">von<lb/>
Ludolf</hi> im 2ten bande der <hi rendition="#aq">ob&#x017F;eruat.</hi> Es &#x017F;ind des<lb/><hi rendition="#fr">von Vinkens</hi> gedanken u&#x0364;ber das O&#x017F;nabru&#x0364;gi&#x017F;che<lb/>
eigentumsrecht vorhanden. Von den Pommeri-<lb/>
&#x017F;chen und Mecklenburgi&#x017F;chen &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Mevius</hi><lb/>
vom zu&#x017F;tande und abfoderung der bauern, <hi rendition="#fr">Man-<lb/>
zels</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de eo quod praecipue juris e&#x017F;t circa<lb/>
homines proprios in Megapoli,</hi> den <hi rendition="#fr">von Bal-<lb/>
tha&#x017F;ar</hi> <hi rendition="#aq">de origine, &#x017F;tatu ac conditione homi-<lb/>
num propriorum in Pomerania,</hi> <hi rendition="#fr">Steudners,<lb/>
Schachers</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de hominibus glebae ad&#x017F;cri-<lb/>
ptis Lu&#x017F;atiae &#x017F;uperioris,</hi> <hi rendition="#fr">Richters</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de ju-<lb/>
re &#x017F;ingulari marchionatus Lu&#x017F;atiae &#x017F;uperioris<lb/>
homines proprios manumi&#x017F;&#x017F;os reuocandi,</hi><lb/>
Leipz. 1749, Heßi&#x017F;ches eigenbuch, 1532, <hi rendition="#fr">Wald-<lb/>
&#x017F;chmidts</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de hominibus propriis in Ha&#x017F;&#x017F;ia.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 366</head><lb/>
          <note place="left">die be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit der<lb/>
&#x017F;trengen<lb/>
leibeigen-<lb/>
&#x017F;chaft.</note>
          <p>Die gerecht&#x017F;amen die&#x017F;er &#x017F;trengen leibeigen&#x017F;chaft<lb/>
be&#x017F;tehen in folgenden; 1) werden &#x017F;ie in ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0168] LV. haubtſt. von den § 362 Die leibeigene koͤnnen nach ihrem zuſtande, ſo fern dieſer ſtrenge oder leidlich iſt, auf zweierlei weiſe betrachtet werden. § 363 Von der ſtrengen gattung ſind die Boͤhmiſchen und Maͤhriſchen, auch die Schleſiſchen die elen- deſten. § 364 Unter der ſtrengen gattung, iedoch etwas leid- licher, ſtehen die Mecklenburgiſche, Pommeriſche, und Weſtfaͤliſche, auch benachbarte, Eſtor in kleinen ſchriften, II bande, ſ. 114, ſ. 126 fg. § 365 Die Oſnabruͤgiſche und Ravensbergiſche eigen- tumsordnungen dienen haubtſaͤchlich zur erkennt- niß der ſtrengen Teutſchen leibeigenen. Sie ſind beſonders gedruckt, ſtehen aber auch bey dem von Ludolf im 2ten bande der obſeruat. Es ſind des von Vinkens gedanken uͤber das Oſnabruͤgiſche eigentumsrecht vorhanden. Von den Pommeri- ſchen und Mecklenburgiſchen ſihe den Mevius vom zuſtande und abfoderung der bauern, Man- zels diſp. de eo quod praecipue juris eſt circa homines proprios in Megapoli, den von Bal- thaſar de origine, ſtatu ac conditione homi- num propriorum in Pomerania, Steudners, Schachers diſp. de hominibus glebae adſcri- ptis Luſatiae ſuperioris, Richters diſp. de ju- re ſingulari marchionatus Luſatiae ſuperioris homines proprios manumiſſos reuocandi, Leipz. 1749, Heßiſches eigenbuch, 1532, Wald- ſchmidts diſp. de hominibus propriis in Haſſia. § 366 Die gerechtſamen dieſer ſtrengen leibeigenſchaft beſtehen in folgenden; 1) werden ſie in geſchloſſe- nen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/168
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/168>, abgerufen am 24.11.2024.