Aus sothanen kirmessen ist der kirchweihschuz,woher der kirchweih- schuz ent- standen ist und worin er bestehet? oder der über die kirchweihe, die käufer und ver- käufer, wirte und gäste durch oberkeitliche anstal- ten vorgekehrte schuz entstanden, Frisch am a. o. I th. s. 516 unter dem worte, kirchweihschuz, von der Venne in der angezogenen disp. cap. II, § 6 s. 20 fg., welcher folgendes in sich begreifet: 1) die öffentliche ausrufung des fride-gebots mit mus- ketirs und dem amtsknechte, 2) die aufführung des öffentlichen plans 3) die bestrafung der in der kirch- weihe sich eräugenden frevel, schlagereien, und be- günstigungen, 4) die einnehmung des markt- und scholler geltes, 5) die verstattung der musik auf eine gesezte zeit und stunde, 6) die visitirung der wirts- häuser oder tabernen, Estors kleiner schriften III band s. 385.
§ 474
Inhalts der F. H. Casselischen greben-ordnungwie es da- mit in den F. H. Cas- sel. landen gehalten werde? tit. III § 1 s. 11 darf keine kirmes gehalten werden, wo nicht vorher den beamten oder gerichtshaltern solches angezeiget, und selbigen die desfalls zu erle- gen verordnete gelter für das zuchthaus bezalet worden sind. Sihe auch die F. H. Casselische verordnung von spilen auf musikalischen instru- menten bei hochzeiten, kirmessen etc. 1739 fol. In den F. Sachsen Gothaischen landen sollen die kirch- messen alle auf einen tag gehalten werden, sihe die fernere beifugen zur S. Gothaischen landes- ordnung cap. 1 s. 98 fg.
§ 475
Unterdessen hat diese bauern-lust zu einigendie sprüch- wörter von den kir- messen. sprüchwörtern anlas gegeben, nämlich: "man "lasse die bauern ihre kirmes etc. Pistorius cent. III par. 58 s. 320 ingleichen "es ist kein dörflein
"so
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von den kirmeſſen.
§ 473
Aus ſothanen kirmeſſen iſt der kirchweihſchuz,woher der kirchweih- ſchuz ent- ſtanden iſt und worin er beſtehet? oder der uͤber die kirchweihe, die kaͤufer und ver- kaͤufer, wirte und gaͤſte durch oberkeitliche anſtal- ten vorgekehrte ſchuz entſtanden, Friſch am a. o. I th. ſ. 516 unter dem worte, kirchweihſchuz, von der Venne in der angezogenen diſp. cap. II, § 6 ſ. 20 fg., welcher folgendes in ſich begreifet: 1) die oͤffentliche ausrufung des fride-gebots mit mus- ketirs und dem amtsknechte, 2) die auffuͤhrung des oͤffentlichen plans 3) die beſtrafung der in der kirch- weihe ſich eraͤugenden frevel, ſchlagereien, und be- guͤnſtigungen, 4) die einnehmung des markt- und ſcholler geltes, 5) die verſtattung der muſik auf eine geſezte zeit und ſtunde, 6) die viſitirung der wirts- haͤuſer oder tabernen, Eſtors kleiner ſchriften III band ſ. 385.
§ 474
Inhalts der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnungwie es da- mit in den F. H. Caſ- ſel. landen gehalten werde? tit. III § 1 ſ. 11 darf keine kirmes gehalten werden, wo nicht vorher den beamten oder gerichtshaltern ſolches angezeiget, und ſelbigen die desfalls zu erle- gen verordnete gelter fuͤr das zuchthaus bezalet worden ſind. Sihe auch die F. H. Caſſeliſche verordnung von ſpilen auf muſikaliſchen inſtru- menten bei hochzeiten, kirmeſſen ꝛc. 1739 fol. In den F. Sachſen Gothaiſchen landen ſollen die kirch- meſſen alle auf einen tag gehalten werden, ſihe die fernere beifugen zur S. Gothaiſchen landes- ordnung cap. 1 ſ. 98 fg.
§ 475
Unterdeſſen hat dieſe bauern-luſt zu einigendie ſpruͤch- woͤrter von den kir- meſſen. ſpruͤchwoͤrtern anlas gegeben, naͤmlich: „man „laſſe die bauern ihre kirmes ꝛc. Piſtorius cent. III par. 58 ſ. 320 ingleichen „es iſt kein doͤrflein
„ſo
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von den kirmeſſen.
§ 473
Aus ſothanen kirmeſſen iſt der kirchweihſchuz,
oder der uͤber die kirchweihe, die kaͤufer und ver-
kaͤufer, wirte und gaͤſte durch oberkeitliche anſtal-
ten vorgekehrte ſchuz entſtanden, Friſch am a. o.
I th. ſ. 516 unter dem worte, kirchweihſchuz, von
der Venne in der angezogenen diſp. cap. II, § 6
ſ. 20 fg., welcher folgendes in ſich begreifet: 1) die
oͤffentliche ausrufung des fride-gebots mit mus-
ketirs und dem amtsknechte, 2) die auffuͤhrung des
oͤffentlichen plans 3) die beſtrafung der in der kirch-
weihe ſich eraͤugenden frevel, ſchlagereien, und be-
guͤnſtigungen, 4) die einnehmung des markt- und
ſcholler geltes, 5) die verſtattung der muſik auf eine
geſezte zeit und ſtunde, 6) die viſitirung der wirts-
haͤuſer oder tabernen, Eſtors kleiner ſchriften
III band ſ. 385.
woher der
kirchweih-
ſchuz ent-
ſtanden iſt
und worin
er beſtehet?
§ 474
Inhalts der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnung
tit. III § 1 ſ. 11 darf keine kirmes gehalten werden,
wo nicht vorher den beamten oder gerichtshaltern
ſolches angezeiget, und ſelbigen die desfalls zu erle-
gen verordnete gelter fuͤr das zuchthaus bezalet
worden ſind. Sihe auch die F. H. Caſſeliſche
verordnung von ſpilen auf muſikaliſchen inſtru-
menten bei hochzeiten, kirmeſſen ꝛc. 1739 fol. In
den F. Sachſen Gothaiſchen landen ſollen die kirch-
meſſen alle auf einen tag gehalten werden, ſihe
die fernere beifugen zur S. Gothaiſchen landes-
ordnung cap. 1 ſ. 98 fg.
wie es da-
mit in den
F. H. Caſ-
ſel. landen
gehalten
werde?
§ 475
Unterdeſſen hat dieſe bauern-luſt zu einigen
ſpruͤchwoͤrtern anlas gegeben, naͤmlich: „man
„laſſe die bauern ihre kirmes ꝛc. Piſtorius cent.
III par. 58 ſ. 320 ingleichen „es iſt kein doͤrflein
„ſo
die ſpruͤch-
woͤrter von
den kir-
meſſen.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/209>, abgerufen am 21.11.2024.
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