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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom gesinde.
§ 494

Das gesinde hat den dienst treu und redlich zuund oblie-
genheit.

thun, es darf nichts entwenden bei leib- und lebens-
strafe, F. H. Casselische grebenordnung s. 16, 17
§ 13 fg. und nach der neuen F. H. Casselischen ver-
ordnung von den hausdiebstälen vom jahre 1752
hat das gesinde sein leben verwirket das vier thaler
werth dieblich entwendet, F. Braunschweig-Wol-
fenbüttelische gesinde-ordnung und landordnung
§ 87, Chur-Braunschweig-Lüneburgische dienst-
boten-ordnung § 20 im III th. cap. 4. Selbiges
muß, wenn es sich vermieten will, scheine haben
und vorzeigen, ohne welche selbiges nicht angenom-
men werden soll, policeiordnung 1530 tit. 31, 1548,
tit. 24, 1577, tit. 25, das gesinde darf sich nicht
doppelt vermieten. Es muß alle ehrliche arbeit
verrichten, feuer und licht wohl in acht nehmen,
ausser der zeit nicht aus dem dienste gehen, und soll,
wenn es nicht länger dienen will, in zeiten den
dienst aufsagen, das ihm anvertraute bei endigung
des dienstes zurük geben, F. H. Casselische gesinde-
ordnung vom jahre 1736, fol. grebenordnung s. 13-
17, Stisser am a. o. § 5-7.

§ 495

Der dienstherr ist schuldig seinem gesinde dasdes dienst-
herrns ob-
ligenheit.

behörige an essen, trinken und was sonst gewönlich
ist, zu reichen, auch das versprochene, oder gesäz-
mäsige dienstlon zu geben.

§ 496

Das verdiente lidlon hat seine besondere vorzü-vom
lidlone.

ge, auch nach dem gerichtsbrauche bei den concur-
sen. Inhalts der F. H. Casselischen verordnung
vom jahre 1751 soll das dienstlon von den zwei lez-
ten jahren in die erste classe bei den concursen gese-
zet werden; dahingegen das übrige rückständige
unter die persönlichen schulden verwisen worden ist.

Ausser
vom geſinde.
§ 494

Das geſinde hat den dienſt treu und redlich zuund oblie-
genheit.

thun, es darf nichts entwenden bei leib- und lebens-
ſtrafe, F. H. Caſſeliſche grebenordnung ſ. 16, 17
§ 13 fg. und nach der neuen F. H. Caſſeliſchen ver-
ordnung von den hausdiebſtaͤlen vom jahre 1752
hat das geſinde ſein leben verwirket das vier thaler
werth dieblich entwendet, F. Braunſchweig-Wol-
fenbuͤtteliſche geſinde-ordnung und landordnung
§ 87, Chur-Braunſchweig-Luͤneburgiſche dienſt-
boten-ordnung § 20 im III th. cap. 4. Selbiges
muß, wenn es ſich vermieten will, ſcheine haben
und vorzeigen, ohne welche ſelbiges nicht angenom-
men werden ſoll, policeiordnung 1530 tit. 31, 1548,
tit. 24, 1577, tit. 25, das geſinde darf ſich nicht
doppelt vermieten. Es muß alle ehrliche arbeit
verrichten, feuer und licht wohl in acht nehmen,
auſſer der zeit nicht aus dem dienſte gehen, und ſoll,
wenn es nicht laͤnger dienen will, in zeiten den
dienſt aufſagen, das ihm anvertraute bei endigung
des dienſtes zuruͤk geben, F. H. Caſſeliſche geſinde-
ordnung vom jahre 1736, fol. grebenordnung ſ. 13-
17, Stiſſer am a. o. § 5-7.

§ 495

Der dienſtherr iſt ſchuldig ſeinem geſinde dasdes dienſt-
herrns ob-
ligenheit.

behoͤrige an eſſen, trinken und was ſonſt gewoͤnlich
iſt, zu reichen, auch das verſprochene, oder geſaͤz-
maͤſige dienſtlon zu geben.

§ 496

Das verdiente lidlon hat ſeine beſondere vorzuͤ-vom
lidlone.

ge, auch nach dem gerichtsbrauche bei den concur-
ſen. Inhalts der F. H. Caſſeliſchen verordnung
vom jahre 1751 ſoll das dienſtlon von den zwei lez-
ten jahren in die erſte claſſe bei den concurſen geſe-
zet werden; dahingegen das uͤbrige ruͤckſtaͤndige
unter die perſoͤnlichen ſchulden verwiſen worden iſt.

Auſſer
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[205/0217] vom geſinde. § 494 Das geſinde hat den dienſt treu und redlich zu thun, es darf nichts entwenden bei leib- und lebens- ſtrafe, F. H. Caſſeliſche grebenordnung ſ. 16, 17 § 13 fg. und nach der neuen F. H. Caſſeliſchen ver- ordnung von den hausdiebſtaͤlen vom jahre 1752 hat das geſinde ſein leben verwirket das vier thaler werth dieblich entwendet, F. Braunſchweig-Wol- fenbuͤtteliſche geſinde-ordnung und landordnung § 87, Chur-Braunſchweig-Luͤneburgiſche dienſt- boten-ordnung § 20 im III th. cap. 4. Selbiges muß, wenn es ſich vermieten will, ſcheine haben und vorzeigen, ohne welche ſelbiges nicht angenom- men werden ſoll, policeiordnung 1530 tit. 31, 1548, tit. 24, 1577, tit. 25, das geſinde darf ſich nicht doppelt vermieten. Es muß alle ehrliche arbeit verrichten, feuer und licht wohl in acht nehmen, auſſer der zeit nicht aus dem dienſte gehen, und ſoll, wenn es nicht laͤnger dienen will, in zeiten den dienſt aufſagen, das ihm anvertraute bei endigung des dienſtes zuruͤk geben, F. H. Caſſeliſche geſinde- ordnung vom jahre 1736, fol. grebenordnung ſ. 13- 17, Stiſſer am a. o. § 5-7. und oblie- genheit. § 495 Der dienſtherr iſt ſchuldig ſeinem geſinde das behoͤrige an eſſen, trinken und was ſonſt gewoͤnlich iſt, zu reichen, auch das verſprochene, oder geſaͤz- maͤſige dienſtlon zu geben. des dienſt- herrns ob- ligenheit. § 496 Das verdiente lidlon hat ſeine beſondere vorzuͤ- ge, auch nach dem gerichtsbrauche bei den concur- ſen. Inhalts der F. H. Caſſeliſchen verordnung vom jahre 1751 ſoll das dienſtlon von den zwei lez- ten jahren in die erſte claſſe bei den concurſen geſe- zet werden; dahingegen das uͤbrige ruͤckſtaͤndige unter die perſoͤnlichen ſchulden verwiſen worden iſt. Auſſer vom lidlone.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/217>, abgerufen am 21.11.2024.