hin, 2) wisen und zehnten sind gut nehren, 3) es ist besser ein kleiner zehnte, als eine grose zent, Pisto- rius am a. o. cent. VIII, par. 77-79 s. 777 fgg.
Drei und sechzigstes haubtstück vom gesinde.
§ 491
was das gesinde im weitläufti- gen
Ein hauswirt sowohl in der stadt, als auch auf dem lande brauchet gesinde (gasindi). Die- ses wort wird entweder im weitläuftigen verstande genommen, und bedeutet alle brödtlinge männli- chen und weiblichen geschlechtes, auch den verwal- ter, schreiber, koch, gärtner, die ammen, franzö- sin etc. sihe die ökonomische fama, th. X s. 96, im- gleichen den künstlichen laquai, ferner die made- mo selle in Gottscheds schaubühne, welche um ein gewisses lied-lon und die tägliche kost dienen, dar- nebst die befehle ihrer herren mit aller treue, auch möglichstem fleiße und eifriger sorgfalt ausrichten sollen.
§ 492
und eige- nem ver stande be- deute?
In eigenem Verstande begreifet man die diener, knechte und mägde darunter.
§ 493
dessen ein- theilung.
Das gesinde wird in das freie und zwang ge- sinde eingetheilet, welches nach den mannigfalti- gen verrichtungen wieder verschidene benennungen erhält Zink am a. o. sp. 932. In den Sächsischen, Lausizischen, Churbrandenburgischen, Magdebur- gischen, Westfälischen, Oesterreichischen etc. lan- den hat man den dienstzwang, Stisser am a. o. cap. XVI, II abth. s. 374 fg.
§ 494
LXIII haubtſtuͤck
hin, 2) wiſen und zehnten ſind gut nehren, 3) es iſt beſſer ein kleiner zehnte, als eine groſe zent, Piſto- rius am a. o. cent. VIII, par. 77-79 ſ. 777 fgg.
Drei und ſechzigſtes haubtſtuͤck vom geſinde.
§ 491
was das geſinde im weitlaͤufti- gen
Ein hauswirt ſowohl in der ſtadt, als auch auf dem lande brauchet geſinde (gaſindi). Die- ſes wort wird entweder im weitlaͤuftigen verſtande genommen, und bedeutet alle broͤdtlinge maͤnnli- chen und weiblichen geſchlechtes, auch den verwal- ter, ſchreiber, koch, gaͤrtner, die ammen, franzoͤ- ſin ꝛc. ſihe die oͤkonomiſche fama, th. X ſ. 96, im- gleichen den kuͤnſtlichen laquai, ferner die made- mo ſelle in Gottſcheds ſchaubuͤhne, welche um ein gewiſſes lied-lon und die taͤgliche koſt dienen, dar- nebſt die befehle ihrer herren mit aller treue, auch moͤglichſtem fleiße und eifriger ſorgfalt ausrichten ſollen.
§ 492
und eige- nem ver ſtande be- deute?
In eigenem Verſtande begreifet man die diener, knechte und maͤgde darunter.
§ 493
deſſen ein- theilung.
Das geſinde wird in das freie und zwang ge- ſinde eingetheilet, welches nach den mannigfalti- gen verrichtungen wieder verſchidene benennungen erhaͤlt Zink am a. o. ſp. 932. In den Saͤchſiſchen, Lauſiziſchen, Churbrandenburgiſchen, Magdebur- giſchen, Weſtfaͤliſchen, Oeſterreichiſchen ꝛc. lan- den hat man den dienſtzwang, Stiſſer am a. o. cap. XVI, II abth. ſ. 374 fg.
§ 494
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[204/0216]
LXIII haubtſtuͤck
hin, 2) wiſen und zehnten ſind gut nehren, 3) es iſt
beſſer ein kleiner zehnte, als eine groſe zent, Piſto-
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Drei und ſechzigſtes haubtſtuͤck
vom geſinde.
§ 491
Ein hauswirt ſowohl in der ſtadt, als auch auf
dem lande brauchet geſinde (gaſindi). Die-
ſes wort wird entweder im weitlaͤuftigen verſtande
genommen, und bedeutet alle broͤdtlinge maͤnnli-
chen und weiblichen geſchlechtes, auch den verwal-
ter, ſchreiber, koch, gaͤrtner, die ammen, franzoͤ-
ſin ꝛc. ſihe die oͤkonomiſche fama, th. X ſ. 96, im-
gleichen den kuͤnſtlichen laquai, ferner die made-
mo ſelle in Gottſcheds ſchaubuͤhne, welche um ein
gewiſſes lied-lon und die taͤgliche koſt dienen, dar-
nebſt die befehle ihrer herren mit aller treue, auch
moͤglichſtem fleiße und eifriger ſorgfalt ausrichten
ſollen.
§ 492
In eigenem Verſtande begreifet man die diener,
knechte und maͤgde darunter.
§ 493
Das geſinde wird in das freie und zwang ge-
ſinde eingetheilet, welches nach den mannigfalti-
gen verrichtungen wieder verſchidene benennungen
erhaͤlt Zink am a. o. ſp. 932. In den Saͤchſiſchen,
Lauſiziſchen, Churbrandenburgiſchen, Magdebur-
giſchen, Weſtfaͤliſchen, Oeſterreichiſchen ꝛc. lan-
den hat man den dienſtzwang, Stiſſer am a. o.
cap. XVI, II abth. ſ. 374 fg.
§ 494
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/216>, abgerufen am 24.11.2024.
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