säze bestimmet ist. Von der policeimäsigen ein- richtung der gasthöfe, sihe die Leipziger sammlun- gen im VIII und VIIIIten stüke. Daß die gäste, wie in Frankreich und Italien al pasto mit dem gastgeber vorher dingen, ist ihnen nachgelassen.
§ 512
wie die gasthöfe anzuschla- gen sind?
Die gasthöfe sind ein feines zugehör bei den land- gütern, welche verpachtet, verkaufet, oder iewei- len mit erbzins ausgetan werden können, wannen- hero sie in anschlag gebracht werden müssen, sihe Stisser am a. o. s. 360 § 36.
§ 513
die sprüch- wörter von den wirten und der wirtschaft.
Von den wirten und der wirtschaft hat man verschidene sprüchwörter, z. e. "wie der wirt ist, "so sind auch die gäste; das gelt im beutel duzet "dem wirt; es muß ein schlechter wirt seyn, der "einem nicht eine zeche borgen kan, Pistorius cent. VII par. 86, s. 662, cent. VIII par. 12, 13 s. 693, 694, imgleichen: "ein fuhrmann der ein kniker ist, "und allzeit aus dem kober frist, auch mit bringt "haber und heu, der bring auch mit stall und streu. "Ich heis Johannes Kneipele; drum thu dich auf "dein beutele.
Sechs und sechzigstes haubtstück von den fuhrleuten.
§ 514
was die fuhrleute sind?
Fuhrleute sind solche personen, welche mit ihren karren und wagen durch pferde sowohl men- schen, als auch deren güter und waaren für einen bedingten lon von einem orte zum andern bringen.
§ 515
wie vielerlei selbige sind.
Sothane fuhrleute sind entweder von der lan- des oberkeit mit besondern freiheits-briefen dißfalls
versehen
LXVI haubtſtuͤck
ſaͤze beſtimmet iſt. Von der policeimaͤſigen ein- richtung der gaſthoͤfe, ſihe die Leipziger ſammlun- gen im VIII und VIIIIten ſtuͤke. Daß die gaͤſte, wie in Frankreich und Italien al paſto mit dem gaſtgeber vorher dingen, iſt ihnen nachgelaſſen.
§ 512
wie die gaſthoͤfe anzuſchla- gen ſind?
Die gaſthoͤfe ſind ein feines zugehoͤr bei den land- guͤtern, welche verpachtet, verkaufet, oder iewei- len mit erbzins ausgetan werden koͤnnen, wannen- hero ſie in anſchlag gebracht werden muͤſſen, ſihe Stiſſer am a. o. ſ. 360 § 36.
§ 513
die ſpruͤch- woͤrter von den wirten und der wirtſchaft.
Von den wirten und der wirtſchaft hat man verſchidene ſpruͤchwoͤrter, z. e. „wie der wirt iſt, „ſo ſind auch die gaͤſte; das gelt im beutel duzet „dem wirt; es muß ein ſchlechter wirt ſeyn, der „einem nicht eine zeche borgen kan, Piſtorius cent. VII par. 86, ſ. 662, cent. VIII par. 12, 13 ſ. 693, 694, imgleichen: „ein fuhrmann der ein kniker iſt, „und allzeit aus dem kober friſt, auch mit bringt „haber und heu, der bring auch mit ſtall und ſtreu. „Ich heis Johannes Kneipele; drum thu dich auf „dein beutele.
Sechs und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den fuhrleuten.
§ 514
was die fuhrleute ſind?
Fuhrleute ſind ſolche perſonen, welche mit ihren karren und wagen durch pferde ſowohl men- ſchen, als auch deren guͤter und waaren fuͤr einen bedingten lon von einem orte zum andern bringen.
§ 515
wie vieleꝛlei ſelbige ſind.
Sothane fuhrleute ſind entweder von der lan- des oberkeit mit beſondern freiheits-briefen dißfalls
verſehen
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LXVI haubtſtuͤck
ſaͤze beſtimmet iſt. Von der policeimaͤſigen ein-
richtung der gaſthoͤfe, ſihe die Leipziger ſammlun-
gen im VIII und VIIIIten ſtuͤke. Daß die gaͤſte,
wie in Frankreich und Italien al paſto mit dem
gaſtgeber vorher dingen, iſt ihnen nachgelaſſen.
§ 512
Die gaſthoͤfe ſind ein feines zugehoͤr bei den land-
guͤtern, welche verpachtet, verkaufet, oder iewei-
len mit erbzins ausgetan werden koͤnnen, wannen-
hero ſie in anſchlag gebracht werden muͤſſen, ſihe
Stiſſer am a. o. ſ. 360 § 36.
§ 513
Von den wirten und der wirtſchaft hat man
verſchidene ſpruͤchwoͤrter, z. e. „wie der wirt iſt,
„ſo ſind auch die gaͤſte; das gelt im beutel duzet
„dem wirt; es muß ein ſchlechter wirt ſeyn, der
„einem nicht eine zeche borgen kan, Piſtorius
cent. VII par. 86, ſ. 662, cent. VIII par. 12, 13 ſ. 693,
694, imgleichen: „ein fuhrmann der ein kniker iſt,
„und allzeit aus dem kober friſt, auch mit bringt
„haber und heu, der bring auch mit ſtall und ſtreu.
„Ich heis Johannes Kneipele; drum thu dich auf
„dein beutele.
Sechs und ſechzigſtes haubtſtuͤck
von den fuhrleuten.
§ 514
Fuhrleute ſind ſolche perſonen, welche mit ihren
karren und wagen durch pferde ſowohl men-
ſchen, als auch deren guͤter und waaren fuͤr einen
bedingten lon von einem orte zum andern bringen.
§ 515
Sothane fuhrleute ſind entweder von der lan-
des oberkeit mit beſondern freiheits-briefen dißfalls
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/224>, abgerufen am 21.11.2024.
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