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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den operateurs etc.
§ 614

Diese personen dürfen so wenig, als die würz-sie dürfen
nicht inner-
lich kuriren.

krämer und übrige im vorhergehenden § benennte
personen innerlich kuriren, F. Altenburgische lan-
des-ordnung s. 191. Valentini am a. o. s. 685,
welches nicht minder bei harter, auch leibes-strafe,
den übrigen landfarern, schlangen-fängern, hir-
ten, scharfrichtern, schindern, und schürzen- do-
ctorn, oder weibern etc. ernstlich zu untersagen ist,
F. S. Gothaische landes-ordnung s. 157 und fer-
nere beifugen s. 311, F. H. Darmstädtische ver-
ordnung am a. o. dergleichen verderber der mensch-
lichen körper und wohl gar unvermerkte todtschlä-
ger, sind mit allem eifer zu vertilgen.

§ 615

Ob operateurs in doctorem zu promoviren
sind? ist vom Valentini in nouellis medico-
legalibus
s. 623 untersuchet.

§ 616

Im betreff der fontanellen lässet sie die policeiwie sie der
fontanellen
halber zu
prüfen sind?

nach Christian Schorers abhandelung vom nu-
zen und gebrauche der fontanellen prüfen. Sihe
den Platnern s. 144 fg. des IIten teiles und vom
kaiserlichen schnidte nach anleitung des Platners
s. 497, auch des Joh. Ruleau vom kaiserlichen
schnidte. Man sehe übrigens wegen dieses haubt-
stükes des Junkers und Heisters chirurgien.

Achtzigstes haubtstük
von den hebammen oder wehmüttern.
§ 617

Das wohl vieler tausend menschen hänget vonwas die heb-
amme ist?

einer glüklichen geburt ab; daher sorget die
policei wegen der wehmütter unterricht und bestel-

lung.
von den operateurs ꝛc.
§ 614

Dieſe perſonen duͤrfen ſo wenig, als die wuͤrz-ſie duͤrfen
nicht inner-
lich kuriren.

kraͤmer und uͤbrige im vorhergehenden § benennte
perſonen innerlich kuriren, F. Altenburgiſche lan-
des-ordnung ſ. 191. Valentini am a. o. ſ. 685,
welches nicht minder bei harter, auch leibes-ſtrafe,
den uͤbrigen landfarern, ſchlangen-faͤngern, hir-
ten, ſcharfrichtern, ſchindern, und ſchuͤrzen- do-
ctorn, oder weibern ꝛc. ernſtlich zu unterſagen iſt,
F. S. Gothaiſche landes-ordnung ſ. 157 und fer-
nere beifugen ſ. 311, F. H. Darmſtaͤdtiſche ver-
ordnung am a. o. dergleichen verderber der menſch-
lichen koͤrper und wohl gar unvermerkte todtſchlaͤ-
ger, ſind mit allem eifer zu vertilgen.

§ 615

Ob operateurs in doctorem zu promoviren
ſind? iſt vom Valentini in nouellis medico-
legalibus
ſ. 623 unterſuchet.

§ 616

Im betreff der fontanellen laͤſſet ſie die policeiwie ſie der
fontanellen
halber zu
pruͤfen ſind?

nach Chriſtian Schorers abhandelung vom nu-
zen und gebrauche der fontanellen pruͤfen. Sihe
den Platnern ſ. 144 fg. des IIten teiles und vom
kaiſerlichen ſchnidte nach anleitung des Platners
ſ. 497, auch des Joh. Ruleau vom kaiſerlichen
ſchnidte. Man ſehe uͤbrigens wegen dieſes haubt-
ſtuͤkes des Junkers und Heiſters chirurgien.

Achtzigſtes haubtſtuͤk
von den hebammen oder wehmuͤttern.
§ 617

Das wohl vieler tauſend menſchen haͤnget vonwas die heb-
amme iſt?

einer gluͤklichen geburt ab; daher ſorget die
policei wegen der wehmuͤtter unterricht und beſtel-

lung.
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[251/0263] von den operateurs ꝛc. § 614 Dieſe perſonen duͤrfen ſo wenig, als die wuͤrz- kraͤmer und uͤbrige im vorhergehenden § benennte perſonen innerlich kuriren, F. Altenburgiſche lan- des-ordnung ſ. 191. Valentini am a. o. ſ. 685, welches nicht minder bei harter, auch leibes-ſtrafe, den uͤbrigen landfarern, ſchlangen-faͤngern, hir- ten, ſcharfrichtern, ſchindern, und ſchuͤrzen- do- ctorn, oder weibern ꝛc. ernſtlich zu unterſagen iſt, F. S. Gothaiſche landes-ordnung ſ. 157 und fer- nere beifugen ſ. 311, F. H. Darmſtaͤdtiſche ver- ordnung am a. o. dergleichen verderber der menſch- lichen koͤrper und wohl gar unvermerkte todtſchlaͤ- ger, ſind mit allem eifer zu vertilgen. ſie duͤrfen nicht inner- lich kuriren. § 615 Ob operateurs in doctorem zu promoviren ſind? iſt vom Valentini in nouellis medico- legalibus ſ. 623 unterſuchet. § 616 Im betreff der fontanellen laͤſſet ſie die policei nach Chriſtian Schorers abhandelung vom nu- zen und gebrauche der fontanellen pruͤfen. Sihe den Platnern ſ. 144 fg. des IIten teiles und vom kaiſerlichen ſchnidte nach anleitung des Platners ſ. 497, auch des Joh. Ruleau vom kaiſerlichen ſchnidte. Man ſehe uͤbrigens wegen dieſes haubt- ſtuͤkes des Junkers und Heiſters chirurgien. wie ſie der fontanellen halber zu pruͤfen ſind? Achtzigſtes haubtſtuͤk von den hebammen oder wehmuͤttern. § 617 Das wohl vieler tauſend menſchen haͤnget von einer gluͤklichen geburt ab; daher ſorget die policei wegen der wehmuͤtter unterricht und beſtel- lung. was die heb- amme iſt?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/263>, abgerufen am 22.11.2024.