Der ballmeister ist daher ein mann, welcher das ballspil verstehet, und darin unterricht geben kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und mit quadersteinen beleget zu seyn; den dritten teil der länge hat es zur breite und die hälfte der länge zur innern höhe. Die deke wird von brettern auf gewölbe-art gefertiget. An den inwändigen seiten sind verdeckte gänge mit einem abhängigen dache von brettern. Auf universitäten stehet der ball- meister unter der universität.
Sechs und achtzigstes haubtstück von denen menschen, welche teils nüz- lich, teils zum vergnügen dinen.
§ 641
Unter den menschen sind viele, welche nicht al- lein nüzlich sind, sondern auch zum vergnü- gen dinen; teils gibet es solche personen, welche zur menschlichen lustbarkeit und ergözung allein vorträglich sind. Dahin gehören die baumeister, maler, mechanici, musici, trompeter, musican- ten, dichter, operisten, bild- und steinhauer, ku- pferstecher, bild- und statüen-güsser, garten-in- genieur, kunstgärtner, feuerwerker etc.
Siben und achtzigstes haubtstück von den baumeistern.
§ 642
die fürsorge der policei bei dem bau- wesen.
Die fürsorge der policei muß in diesem stüke destomehr wachen, je gröser der schade ist,
welchen
LXXXVI und LXXXVII haubtſt.
§ 640
was der ballmeiſter iſt?
Der ballmeiſter iſt daher ein mann, welcher das ballſpil verſtehet, und darin unterricht geben kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und mit quaderſteinen beleget zu ſeyn; den dritten teil der laͤnge hat es zur breite und die haͤlfte der laͤnge zur innern hoͤhe. Die deke wird von brettern auf gewoͤlbe-art gefertiget. An den inwaͤndigen ſeiten ſind verdeckte gaͤnge mit einem abhaͤngigen dache von brettern. Auf univerſitaͤten ſtehet der ball- meiſter unter der univerſitaͤt.
Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck von denen menſchen, welche teils nuͤz- lich, teils zum vergnuͤgen dinen.
§ 641
Unter den menſchen ſind viele, welche nicht al- lein nuͤzlich ſind, ſondern auch zum vergnuͤ- gen dinen; teils gibet es ſolche perſonen, welche zur menſchlichen luſtbarkeit und ergoͤzung allein vortraͤglich ſind. Dahin gehoͤren die baumeiſter, maler, mechanici, muſici, trompeter, muſican- ten, dichter, operiſten, bild- und ſteinhauer, ku- pferſtecher, bild- und ſtatuͤen-guͤſſer, garten-in- genieur, kunſtgaͤrtner, feuerwerker ꝛc.
Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck von den baumeiſtern.
§ 642
die fuͤrſorge der policei bei dem bau- weſen.
Die fuͤrſorge der policei muß in dieſem ſtuͤke deſtomehr wachen, je groͤſer der ſchade iſt,
welchen
<TEI><text><body><divn="2"><pbfacs="#f0276"n="264"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXXVI</hi> und <hirendition="#aq">LXXXVII</hi> haubtſt.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 640</head><lb/><noteplace="left">was der<lb/>
ballmeiſter<lb/>
iſt?</note><p>Der ballmeiſter iſt daher ein mann, welcher<lb/>
das ballſpil verſtehet, und darin unterricht geben<lb/>
kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und<lb/>
mit quaderſteinen beleget zu ſeyn; den dritten teil<lb/>
der laͤnge hat es zur breite und die haͤlfte der laͤnge<lb/>
zur innern hoͤhe. Die deke wird von brettern auf<lb/>
gewoͤlbe-art gefertiget. An den inwaͤndigen ſeiten<lb/>ſind verdeckte gaͤnge mit einem abhaͤngigen dache<lb/>
von brettern. Auf univerſitaͤten ſtehet der ball-<lb/>
meiſter unter der univerſitaͤt.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von denen menſchen, welche teils nuͤz-<lb/>
lich, teils zum vergnuͤgen dinen.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 641</head><lb/><p><hirendition="#in">U</hi>nter den menſchen ſind viele, welche nicht al-<lb/>
lein nuͤzlich ſind, ſondern auch zum vergnuͤ-<lb/>
gen dinen; teils gibet es ſolche perſonen, welche<lb/>
zur menſchlichen luſtbarkeit und ergoͤzung allein<lb/>
vortraͤglich ſind. Dahin gehoͤren die baumeiſter,<lb/>
maler, mechanici, muſici, trompeter, muſican-<lb/>
ten, dichter, operiſten, bild- und ſteinhauer, ku-<lb/>
pferſtecher, bild- und ſtatuͤen-guͤſſer, garten-in-<lb/>
genieur, kunſtgaͤrtner, feuerwerker ꝛc.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den baumeiſtern.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 642</head><lb/><noteplace="left">die fuͤrſorge<lb/>
der policei<lb/>
bei dem bau-<lb/>
weſen.</note><p><hirendition="#in">D</hi>ie fuͤrſorge der policei muß in dieſem ſtuͤke<lb/>
deſtomehr wachen, je groͤſer der ſchade iſt,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">welchen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[264/0276]
LXXXVI und LXXXVII haubtſt.
§ 640
Der ballmeiſter iſt daher ein mann, welcher
das ballſpil verſtehet, und darin unterricht geben
kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und
mit quaderſteinen beleget zu ſeyn; den dritten teil
der laͤnge hat es zur breite und die haͤlfte der laͤnge
zur innern hoͤhe. Die deke wird von brettern auf
gewoͤlbe-art gefertiget. An den inwaͤndigen ſeiten
ſind verdeckte gaͤnge mit einem abhaͤngigen dache
von brettern. Auf univerſitaͤten ſtehet der ball-
meiſter unter der univerſitaͤt.
Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck
von denen menſchen, welche teils nuͤz-
lich, teils zum vergnuͤgen dinen.
§ 641
Unter den menſchen ſind viele, welche nicht al-
lein nuͤzlich ſind, ſondern auch zum vergnuͤ-
gen dinen; teils gibet es ſolche perſonen, welche
zur menſchlichen luſtbarkeit und ergoͤzung allein
vortraͤglich ſind. Dahin gehoͤren die baumeiſter,
maler, mechanici, muſici, trompeter, muſican-
ten, dichter, operiſten, bild- und ſteinhauer, ku-
pferſtecher, bild- und ſtatuͤen-guͤſſer, garten-in-
genieur, kunſtgaͤrtner, feuerwerker ꝛc.
Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck
von den baumeiſtern.
§ 642
Die fuͤrſorge der policei muß in dieſem ſtuͤke
deſtomehr wachen, je groͤſer der ſchade iſt,
welchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/276>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.