Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LXXXVI und LXXXVII haubtst.
§ 640
was der
ballmeister
ist?

Der ballmeister ist daher ein mann, welcher
das ballspil verstehet, und darin unterricht geben
kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und
mit quadersteinen beleget zu seyn; den dritten teil
der länge hat es zur breite und die hälfte der länge
zur innern höhe. Die deke wird von brettern auf
gewölbe-art gefertiget. An den inwändigen seiten
sind verdeckte gänge mit einem abhängigen dache
von brettern. Auf universitäten stehet der ball-
meister unter der universität.

Sechs und achtzigstes haubtstück
von denen menschen, welche teils nüz-
lich, teils zum vergnügen dinen.
§ 641

Unter den menschen sind viele, welche nicht al-
lein nüzlich sind, sondern auch zum vergnü-
gen dinen; teils gibet es solche personen, welche
zur menschlichen lustbarkeit und ergözung allein
vorträglich sind. Dahin gehören die baumeister,
maler, mechanici, musici, trompeter, musican-
ten, dichter, operisten, bild- und steinhauer, ku-
pferstecher, bild- und statüen-güsser, garten-in-
genieur, kunstgärtner, feuerwerker etc.

Siben und achtzigstes haubtstück
von den baumeistern.
§ 642
die fürsorge
der policei
bei dem bau-
wesen.

Die fürsorge der policei muß in diesem stüke
destomehr wachen, je gröser der schade ist,

welchen
LXXXVI und LXXXVII haubtſt.
§ 640
was der
ballmeiſter
iſt?

Der ballmeiſter iſt daher ein mann, welcher
das ballſpil verſtehet, und darin unterricht geben
kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und
mit quaderſteinen beleget zu ſeyn; den dritten teil
der laͤnge hat es zur breite und die haͤlfte der laͤnge
zur innern hoͤhe. Die deke wird von brettern auf
gewoͤlbe-art gefertiget. An den inwaͤndigen ſeiten
ſind verdeckte gaͤnge mit einem abhaͤngigen dache
von brettern. Auf univerſitaͤten ſtehet der ball-
meiſter unter der univerſitaͤt.

Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck
von denen menſchen, welche teils nuͤz-
lich, teils zum vergnuͤgen dinen.
§ 641

Unter den menſchen ſind viele, welche nicht al-
lein nuͤzlich ſind, ſondern auch zum vergnuͤ-
gen dinen; teils gibet es ſolche perſonen, welche
zur menſchlichen luſtbarkeit und ergoͤzung allein
vortraͤglich ſind. Dahin gehoͤren die baumeiſter,
maler, mechanici, muſici, trompeter, muſican-
ten, dichter, operiſten, bild- und ſteinhauer, ku-
pferſtecher, bild- und ſtatuͤen-guͤſſer, garten-in-
genieur, kunſtgaͤrtner, feuerwerker ꝛc.

Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck
von den baumeiſtern.
§ 642
die fuͤrſorge
der policei
bei dem bau-
weſen.

Die fuͤrſorge der policei muß in dieſem ſtuͤke
deſtomehr wachen, je groͤſer der ſchade iſt,

welchen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0276" n="264"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXXXVI</hi> und <hi rendition="#aq">LXXXVII</hi> haubt&#x017F;t.</hi> </fw><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 640</head><lb/>
          <note place="left">was der<lb/>
ballmei&#x017F;ter<lb/>
i&#x017F;t?</note>
          <p>Der ballmei&#x017F;ter i&#x017F;t daher ein mann, welcher<lb/>
das ball&#x017F;pil ver&#x017F;tehet, und darin unterricht geben<lb/>
kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und<lb/>
mit quader&#x017F;teinen beleget zu &#x017F;eyn; den dritten teil<lb/>
der la&#x0364;nge hat es zur breite und die ha&#x0364;lfte der la&#x0364;nge<lb/>
zur innern ho&#x0364;he. Die deke wird von brettern auf<lb/>
gewo&#x0364;lbe-art gefertiget. An den inwa&#x0364;ndigen &#x017F;eiten<lb/>
&#x017F;ind verdeckte ga&#x0364;nge mit einem abha&#x0364;ngigen dache<lb/>
von brettern. Auf univer&#x017F;ita&#x0364;ten &#x017F;tehet der ball-<lb/>
mei&#x017F;ter unter der univer&#x017F;ita&#x0364;t.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="2">
        <head> <hi rendition="#b">Sechs und achtzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von denen men&#x017F;chen, welche teils nu&#x0364;z-<lb/>
lich, teils zum vergnu&#x0364;gen dinen.</hi> </head><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 641</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">U</hi>nter den men&#x017F;chen &#x017F;ind viele, welche nicht al-<lb/>
lein nu&#x0364;zlich &#x017F;ind, &#x017F;ondern auch zum vergnu&#x0364;-<lb/>
gen dinen; teils gibet es &#x017F;olche per&#x017F;onen, welche<lb/>
zur men&#x017F;chlichen lu&#x017F;tbarkeit und ergo&#x0364;zung allein<lb/>
vortra&#x0364;glich &#x017F;ind. Dahin geho&#x0364;ren die baumei&#x017F;ter,<lb/>
maler, mechanici, mu&#x017F;ici, trompeter, mu&#x017F;ican-<lb/>
ten, dichter, operi&#x017F;ten, bild- und &#x017F;teinhauer, ku-<lb/>
pfer&#x017F;techer, bild- und &#x017F;tatu&#x0364;en-gu&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, garten-in-<lb/>
genieur, kun&#x017F;tga&#x0364;rtner, feuerwerker &#xA75B;c.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="2">
        <head> <hi rendition="#b">Siben und achtzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den baumei&#x017F;tern.</hi> </head><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 642</head><lb/>
          <note place="left">die fu&#x0364;r&#x017F;orge<lb/>
der policei<lb/>
bei dem bau-<lb/>
we&#x017F;en.</note>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie fu&#x0364;r&#x017F;orge der policei muß in die&#x017F;em &#x017F;tu&#x0364;ke<lb/>
de&#x017F;tomehr wachen, je gro&#x0364;&#x017F;er der &#x017F;chade i&#x017F;t,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">welchen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0276] LXXXVI und LXXXVII haubtſt. § 640 Der ballmeiſter iſt daher ein mann, welcher das ballſpil verſtehet, und darin unterricht geben kann. Das ballhaus pfleget 100 fuße lang und mit quaderſteinen beleget zu ſeyn; den dritten teil der laͤnge hat es zur breite und die haͤlfte der laͤnge zur innern hoͤhe. Die deke wird von brettern auf gewoͤlbe-art gefertiget. An den inwaͤndigen ſeiten ſind verdeckte gaͤnge mit einem abhaͤngigen dache von brettern. Auf univerſitaͤten ſtehet der ball- meiſter unter der univerſitaͤt. Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck von denen menſchen, welche teils nuͤz- lich, teils zum vergnuͤgen dinen. § 641 Unter den menſchen ſind viele, welche nicht al- lein nuͤzlich ſind, ſondern auch zum vergnuͤ- gen dinen; teils gibet es ſolche perſonen, welche zur menſchlichen luſtbarkeit und ergoͤzung allein vortraͤglich ſind. Dahin gehoͤren die baumeiſter, maler, mechanici, muſici, trompeter, muſican- ten, dichter, operiſten, bild- und ſteinhauer, ku- pferſtecher, bild- und ſtatuͤen-guͤſſer, garten-in- genieur, kunſtgaͤrtner, feuerwerker ꝛc. Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck von den baumeiſtern. § 642 Die fuͤrſorge der policei muß in dieſem ſtuͤke deſtomehr wachen, je groͤſer der ſchade iſt, welchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/276
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/276>, abgerufen am 22.11.2024.