B. V tit. 12, art. 5, und in den vereinigten Ni- derlanden einigen abfall, Riccius im spicilegio iuris Germanici s. 547, num. 10. Von den Hollsteinischen adelichen Wittben, sihe den Ric- cius am a. o. s. 549, 550, Voigt am a. o.
§ 713
Der mann ist solchemnach des weibes haubtder ehemann ist des wei- bes vogt. und vogt; derowegen heisset er noch ehevogt, Ost- frisisches landrecht, cap. 189, Jütisches lowbok im Iten Buche cap. 7 § 2, IIIten Buche cap. 44, Heinecciusde marito tutore et curatore vxo- ris legitimo, Halle 1734. Im Sächsischen und Würtenbergischen, zu Hamburg, Lübek und an- dern orten ist das weibliche geschlecht noch unter der vormundschaft, Otto de tutela foemina- rum perpetua,Dreyerde genuino vsu iuris Angl. Sax. s. 10 s. 96, von Westphal am a. o. T. I. s. 680, 681 T. II. s. 106 T. IV s. 1928, Sahmede curatore mulieris Prutentico, Ul- mische statuten P. I tit. 18 P. II tit. 5, Tenzelde cura maritali,Jacobide curat. mulier. Saxon.
§ 714
Der ehemann hisse der weiber mombar.und kann sie bei rechts- händeln ver- treten. Wenn also die eheweiber im rechtsstreite befangen waren, und der beweis gefüret werden sollte, gleichwol solcher für unzulänglich gehalten wurde, folglich der sache durch den zweikampf abhelfliche mase verschaffet werden sollte; so muste der ehe- mann, wenn der beweis dem eheweibe zuerkannt wurde, für sie kämpfen. Es hat sich aber so- thane vormundschaft in vielen landen verloren, iedoch ist noch ein überbleibsel davon vorhanden, nämlich daß der ehemann für die frau processe füren kann.
§ 715
T 4
vom beſchreiten des ehebettes.
B. V tit. 12, art. 5, und in den vereinigten Ni- derlanden einigen abfall, Riccius im ſpicilegio iuris Germanici ſ. 547, num. 10. Von den Hollſteiniſchen adelichen Wittben, ſihe den Ric- cius am a. o. ſ. 549, 550, Voigt am a. o.
§ 713
Der mann iſt ſolchemnach des weibes haubtder ehemañ iſt des wei- bes vogt. und vogt; derowegen heiſſet er noch ehevogt, Oſt- friſiſches landrecht, cap. 189, Juͤtiſches lowbok im Iten Buche cap. 7 § 2, IIIten Buche cap. 44, Heinecciusde marito tutore et curatore vxo- ris legitimo, Halle 1734. Im Saͤchſiſchen und Wuͤrtenbergiſchen, zu Hamburg, Luͤbek und an- dern orten iſt das weibliche geſchlecht noch unter der vormundſchaft, Otto de tutela foemina- rum perpetua,Dreyerde genuino vſu iuris Angl. Sax. ſ. 10 ſ. 96, von Weſtphal am a. o. T. I. ſ. 680, 681 T. II. ſ. 106 T. IV ſ. 1928, Sahmede curatore mulieris Prutentico, Ul- miſche ſtatuten P. I tit. 18 P. II tit. 5, Tenzelde cura maritali,Jacobide curat. mulier. Saxon.
§ 714
Der ehemann hiſſe der weiber mombar.und kann ſie bei rechts- haͤndeln ver- treten. Wenn alſo die eheweiber im rechtsſtreite befangen waren, und der beweis gefuͤret werden ſollte, gleichwol ſolcher fuͤr unzulaͤnglich gehalten wurde, folglich der ſache durch den zweikampf abhelfliche maſe verſchaffet werden ſollte; ſo muſte der ehe- mann, wenn der beweis dem eheweibe zuerkannt wurde, fuͤr ſie kaͤmpfen. Es hat ſich aber ſo- thane vormundſchaft in vielen landen verloren, iedoch iſt noch ein uͤberbleibſel davon vorhanden, naͤmlich daß der ehemann fuͤr die frau proceſſe fuͤren kann.
§ 715
T 4
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vom beſchreiten des ehebettes.
B. V tit. 12, art. 5, und in den vereinigten Ni-
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iuris Germanici ſ. 547, num. 10. Von den
Hollſteiniſchen adelichen Wittben, ſihe den Ric-
cius am a. o. ſ. 549, 550, Voigt am a. o.
§ 713
Der mann iſt ſolchemnach des weibes haubt
und vogt; derowegen heiſſet er noch ehevogt, Oſt-
friſiſches landrecht, cap. 189, Juͤtiſches lowbok
im Iten Buche cap. 7 § 2, IIIten Buche cap. 44,
Heineccius de marito tutore et curatore vxo-
ris legitimo, Halle 1734. Im Saͤchſiſchen und
Wuͤrtenbergiſchen, zu Hamburg, Luͤbek und an-
dern orten iſt das weibliche geſchlecht noch unter
der vormundſchaft, Otto de tutela foemina-
rum perpetua, Dreyer de genuino vſu iuris
Angl. Sax. ſ. 10 ſ. 96, von Weſtphal am a. o.
T. I. ſ. 680, 681 T. II. ſ. 106 T. IV ſ. 1928,
Sahme de curatore mulieris Prutentico, Ul-
miſche ſtatuten P. I tit. 18 P. II tit. 5, Tenzel de
cura maritali, Jacobi de curat. mulier. Saxon.
der ehemañ
iſt des wei-
bes vogt.
§ 714
Der ehemann hiſſe der weiber mombar.
Wenn alſo die eheweiber im rechtsſtreite befangen
waren, und der beweis gefuͤret werden ſollte,
gleichwol ſolcher fuͤr unzulaͤnglich gehalten wurde,
folglich der ſache durch den zweikampf abhelfliche
maſe verſchaffet werden ſollte; ſo muſte der ehe-
mann, wenn der beweis dem eheweibe zuerkannt
wurde, fuͤr ſie kaͤmpfen. Es hat ſich aber ſo-
thane vormundſchaft in vielen landen verloren,
iedoch iſt noch ein uͤberbleibſel davon vorhanden,
naͤmlich daß der ehemann fuͤr die frau proceſſe
fuͤren kann.
und kann ſie
bei rechts-
haͤndeln ver-
treten.
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T 4
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/307>, abgerufen am 22.11.2024.
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