velo viduarum virginumque. Bei den hoch- zeiten der gemeinen leute hat man noch den kehr- aus, oder den großvater-tanz.
Hundertes haubtstück vom beschreiten des ehebettes.
§ 712
die beschrei- tung des ehebettes machet bei den Teut- schen die eheleute.
Bei den Römern machte die einwilligung die eheleute, bei den Teutschen aber machet die beschreitung des ehebettes eheleute. Die braut wird des mannes genoßin, wenn sie in sein bette tritt, er nimt sie in seine gewähr und alles gut zu rechter vormundschaft, Sächsisches land-recht, lib. I art. 31. lib. III art. 45. Deswegen heisset es: die deke beschlagen, das bett beschreiten, Dreyer in der angezogenen disp. s. 22, 23 fgg. und de genuino usu iuris Anglo-Sax. s. 97. num. 14 Christoph Friderich Harprechtde conscensione thalami.Struvensiurisprud. heroica T. II s. 225. Gundling am a. o. s. 72. Die ehegenoßin aus dem hohen und nidern adel erlanget dadurch die morgengabe, den wittum und andere vorteile nach des ehemannes ableben. Imgleichen werden die ehelich erzilten kinder al- lein für rechtmäßige gehalten. Man saget des- wegen: ist das bett beschritten, so ist das recht erstritten. Pistorius cent. II par. 79 s. 225; in den städten aber und bei den land-leuten wirkete die bettbeschreitung die gemeinschaft der güter, wo nämlich weder lehn, noch stammgut vorhanden war. Denn bei diesen fiel sie weg, iedoch leidet dise regel in dem königreiche Preusen, inhalts des Preussischen landrechts B. IIII tit. 15 art. 4 § 1
B. V
C haubtſtuͤck
velo viduarum virginumque. Bei den hoch- zeiten der gemeinen leute hat man noch den kehr- aus, oder den großvater-tanz.
Hundertes haubtſtuͤck vom beſchreiten des ehebettes.
§ 712
die beſchrei- tung des ehebettes machet bei den Teut- ſchen die eheleute.
Bei den Roͤmern machte die einwilligung die eheleute, bei den Teutſchen aber machet die beſchreitung des ehebettes eheleute. Die braut wird des mannes genoßin, wenn ſie in ſein bette tritt, er nimt ſie in ſeine gewaͤhr und alles gut zu rechter vormundſchaft, Saͤchſiſches land-recht, lib. I art. 31. lib. III art. 45. Deswegen heiſſet es: die deke beſchlagen, das bett beſchreiten, Dreyer in der angezogenen diſp. ſ. 22, 23 fgg. und de genuino uſu iuris Anglo-Sax. ſ. 97. num. 14 Chriſtoph Friderich Harprechtde conſcenſione thalami.Struvensiurisprud. heroïca T. II ſ. 225. Gundling am a. o. ſ. 72. Die ehegenoßin aus dem hohen und nidern adel erlanget dadurch die morgengabe, den wittum und andere vorteile nach des ehemannes ableben. Imgleichen werden die ehelich erzilten kinder al- lein fuͤr rechtmaͤßige gehalten. Man ſaget des- wegen: iſt das bett beſchritten, ſo iſt das recht erſtritten. Piſtorius cent. II par. 79 ſ. 225; in den ſtaͤdten aber und bei den land-leuten wirkete die bettbeſchreitung die gemeinſchaft der guͤter, wo naͤmlich weder lehn, noch ſtammgut vorhanden war. Denn bei dieſen fiel ſie weg, iedoch leidet diſe regel in dem koͤnigreiche Preuſen, inhalts des Preuſſiſchen landrechts B. IIII tit. 15 art. 4 § 1
B. V
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C haubtſtuͤck
velo viduarum virginumque. Bei den hoch-
zeiten der gemeinen leute hat man noch den kehr-
aus, oder den großvater-tanz.
Hundertes haubtſtuͤck
vom beſchreiten des ehebettes.
§ 712
Bei den Roͤmern machte die einwilligung die
eheleute, bei den Teutſchen aber machet die
beſchreitung des ehebettes eheleute. Die braut
wird des mannes genoßin, wenn ſie in ſein bette
tritt, er nimt ſie in ſeine gewaͤhr und alles gut zu
rechter vormundſchaft, Saͤchſiſches land-recht,
lib. I art. 31. lib. III art. 45. Deswegen heiſſet
es: die deke beſchlagen, das bett beſchreiten,
Dreyer in der angezogenen diſp. ſ. 22, 23 fgg.
und de genuino uſu iuris Anglo-Sax. ſ. 97.
num. 14 Chriſtoph Friderich Harprecht de
conſcenſione thalami. Struvens iurisprud.
heroïca T. II ſ. 225. Gundling am a. o. ſ. 72.
Die ehegenoßin aus dem hohen und nidern adel
erlanget dadurch die morgengabe, den wittum
und andere vorteile nach des ehemannes ableben.
Imgleichen werden die ehelich erzilten kinder al-
lein fuͤr rechtmaͤßige gehalten. Man ſaget des-
wegen: iſt das bett beſchritten, ſo iſt das recht
erſtritten. Piſtorius cent. II par. 79 ſ. 225; in
den ſtaͤdten aber und bei den land-leuten wirkete
die bettbeſchreitung die gemeinſchaft der guͤter, wo
naͤmlich weder lehn, noch ſtammgut vorhanden
war. Denn bei dieſen fiel ſie weg, iedoch leidet
diſe regel in dem koͤnigreiche Preuſen, inhalts des
Preuſſiſchen landrechts B. IIII tit. 15 art. 4 § 1
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/306>, abgerufen am 22.11.2024.
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