Wenn die ältern ihrem eidame nach absterben dessen ehefrau one kinder die erbfolge im braut- schatze vermittels der heiratsnotel versprechen; können solche hernach das pflichtteil nicht fodern, Ayrerde legitima parentum pactis dotalibus exclusa,Joh. Gottfrid Bauerde quarta Trebellianica in pacto nuptiali exule.
Hundert und sechstes haubtstück von der brautgift und aussteuer.
§ 791
In den alten zeiten brachte die braut dem bräu-die aussteu- er der bräu- te. tigame weiter nichts, als das fahrnis zu. Daher noch in den bauer und bürgerlichen eheli- chen dieser gegend es heisset: "auch unsere tochter "aussteuren, ausloben, gebettet und gekleidet "nach landes-brauche." Wobei z. e. ausser dem gelte und der länderei eine kuh, ein rind, etliche schweine und schafe, etwas an getraide etc. der braut von ihren ältern versprochen wird; darge- gen des bräutigams ältern ihm eine summe geltes, etwas an länderei, ein kleid, vihe, getraide etc. dergestalt zusagen, daß die brautgiften von bei- den seiten öfters und meistens sich gleichen. Zur ausstattung der braut gehöret: die brautlade mit leinen tuche und geräte gefüllet, der flachs, der hölzerne, eiserne und kupferne hausrat, das brautbette und brautkleid. Die schuhe schaffet der bräutigam nebst den strümpfen. Im Bremi- schen und Stadischen etc. empfängt die braut das eingedömte, als kroppen, kessel, kisten, braut- zeug, bettgewandt, kleider, gelter, silber, ketten,
und
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brautgift und ausſteuer.
§ 790
Wenn die aͤltern ihrem eidame nach abſterben deſſen ehefrau one kinder die erbfolge im braut- ſchatze vermittels der heiratsnotel verſprechen; koͤnnen ſolche hernach das pflichtteil nicht fodern, Ayrerde legitima parentum pactis dotalibus excluſa,Joh. Gottfrid Bauerde quarta Trebellianica in pacto nuptiali exule.
Hundert und ſechſtes haubtſtuͤck von der brautgift und ausſteuer.
§ 791
In den alten zeiten brachte die braut dem braͤu-die ausſteu- er der braͤu- te. tigame weiter nichts, als das fahrnis zu. Daher noch in den bauer und buͤrgerlichen eheli- chen dieſer gegend es heiſſet: „auch unſere tochter „ausſteuren, ausloben, gebettet und gekleidet „nach landes-brauche.„ Wobei z. e. auſſer dem gelte und der laͤnderei eine kuh, ein rind, etliche ſchweine und ſchafe, etwas an getraide ꝛc. der braut von ihren aͤltern verſprochen wird; darge- gen des braͤutigams aͤltern ihm eine ſumme geltes, etwas an laͤnderei, ein kleid, vihe, getraide ꝛc. dergeſtalt zuſagen, daß die brautgiften von bei- den ſeiten oͤfters und meiſtens ſich gleichen. Zur ausſtattung der braut gehoͤret: die brautlade mit leinen tuche und geraͤte gefuͤllet, der flachs, der hoͤlzerne, eiſerne und kupferne hausrat, das brautbette und brautkleid. Die ſchuhe ſchaffet der braͤutigam nebſt den ſtruͤmpfen. Im Bremi- ſchen und Stadiſchen ꝛc. empfaͤngt die braut das eingedoͤmte, als kroppen, keſſel, kiſten, braut- zeug, bettgewandt, kleider, gelter, ſilber, ketten,
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brautgift und ausſteuer.
§ 790
Wenn die aͤltern ihrem eidame nach abſterben
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ſchatze vermittels der heiratsnotel verſprechen;
koͤnnen ſolche hernach das pflichtteil nicht fodern,
Ayrer de legitima parentum pactis dotalibus
excluſa, Joh. Gottfrid Bauer de quarta
Trebellianica in pacto nuptiali exule.
Hundert und ſechſtes haubtſtuͤck
von der brautgift und ausſteuer.
§ 791
In den alten zeiten brachte die braut dem braͤu-
tigame weiter nichts, als das fahrnis zu.
Daher noch in den bauer und buͤrgerlichen eheli-
chen dieſer gegend es heiſſet: „auch unſere tochter
„ausſteuren, ausloben, gebettet und gekleidet
„nach landes-brauche.„ Wobei z. e. auſſer dem
gelte und der laͤnderei eine kuh, ein rind, etliche
ſchweine und ſchafe, etwas an getraide ꝛc. der
braut von ihren aͤltern verſprochen wird; darge-
gen des braͤutigams aͤltern ihm eine ſumme geltes,
etwas an laͤnderei, ein kleid, vihe, getraide ꝛc.
dergeſtalt zuſagen, daß die brautgiften von bei-
den ſeiten oͤfters und meiſtens ſich gleichen. Zur
ausſtattung der braut gehoͤret: die brautlade mit
leinen tuche und geraͤte gefuͤllet, der flachs, der
hoͤlzerne, eiſerne und kupferne hausrat, das
brautbette und brautkleid. Die ſchuhe ſchaffet
der braͤutigam nebſt den ſtruͤmpfen. Im Bremi-
ſchen und Stadiſchen ꝛc. empfaͤngt die braut das
eingedoͤmte, als kroppen, keſſel, kiſten, braut-
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er der braͤu-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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