gewesen, auch in Sachsen nicht.und vorstand leisten, Reichsreformation guter policei 1548 tit. 31 § 3, 1577 tit. 32 § 3, Reichs- kammer gerichtsordnung vom jare 1555 im I teile tit. 75, 76, Zweibrückische hofgerichtsordnung tit. 13, Ulmische statuten im ersten teile tit. 3, und im andern teile tit. 8, F. Heßische samt hofge- richtsordnung, die Nassau-Kazenellenbogische landordnung t. V cap. I, das Solmsische land- recht II t. tit. 21 § 12, Kur Pfälzische hofgerichts- ordnung tit. 18 bl. 18. Alle unmittelbare, welche das kammergericht, oder der Reichshofrat zu vormunden bestätiget, müssen den vormundschafts- eid entweder in person, oder durch einen bevoll- mächtigten allda abschwören. Dergleichen wird auch bei der Reichsritterschaft beobachtet.
§ 961
solchen legen die ehren- vormunden nicht ab.
Die ehren-vormunden schwören nicht, sie legen auch keine rechnung ab. Ihr amt bestehet in der aufsicht, und werden in schweren fällen gefraget, und zu rate gezogen, Lauterbachde honorario tutore.
§ 962
wie es bei strittigen Reichsherr- schaften ge- halten wer- de?
Ist die gerichtbarkeit zwischen unmittelbaren Reichsherrschaften streitig, soll einsweilen das kaiserliche und Reichskammergericht die vormund- schaft bestätigen, Reichs-deputations-abschid vom jare 1600 § 26.
§ 963
die quellen der Teut- schen vor- mundschaft sind von der Römischen unterschiden.
Die Teutsche vormundschaft hat also eine ganz andre quelle, als die Römische. Sie hisse auch deswegen in den alten gesäzen custodia, oder guar- dia. Diselbe unterscheidet sich von der Römi- schen darin, daß 1) wir eine obervormundschaft haben, weshalber vormundschaftsämter, waisen- gerichte, pflegeämter etc. nidergesezet und bestellet werden, Birknerde iudicio tutelari Norim-
bergensi,
CXXII haubtſt. von den
geweſen, auch in Sachſen nicht.und vorſtand leiſten, Reichsreformation guter policei 1548 tit. 31 § 3, 1577 tit. 32 § 3, Reichs- kammer gerichtsordnung vom jare 1555 im I teile tit. 75, 76, Zweibruͤckiſche hofgerichtsordnung tit. 13, Ulmiſche ſtatuten im erſten teile tit. 3, und im andern teile tit. 8, F. Heßiſche ſamt hofge- richtsordnung, die Naſſau-Kazenellenbogiſche landordnung t. V cap. I, das Solmſiſche land- recht II t. tit. 21 § 12, Kur Pfaͤlziſche hofgerichts- ordnung tit. 18 bl. 18. Alle unmittelbare, welche das kammergericht, oder der Reichshofrat zu vormunden beſtaͤtiget, muͤſſen den vormundſchafts- eid entweder in perſon, oder durch einen bevoll- maͤchtigten allda abſchwoͤren. Dergleichen wird auch bei der Reichsritterſchaft beobachtet.
§ 961
ſolchen legẽ die ehren- vormunden nicht ab.
Die ehren-vormunden ſchwoͤren nicht, ſie legen auch keine rechnung ab. Ihr amt beſtehet in der aufſicht, und werden in ſchweren faͤllen gefraget, und zu rate gezogen, Lauterbachde honorario tutore.
§ 962
wie es bei ſtrittigen Reichsherr- ſchaften ge- halten wer- de?
Iſt die gerichtbarkeit zwiſchen unmittelbaren Reichsherrſchaften ſtreitig, ſoll einsweilen das kaiſerliche und Reichskammergericht die vormund- ſchaft beſtaͤtigen, Reichs-deputations-abſchid vom jare 1600 § 26.
§ 963
die quellen der Teut- ſchen vor- mundſchaft ſind von der Roͤmiſchen unterſchidẽ.
Die Teutſche vormundſchaft hat alſo eine ganz andre quelle, als die Roͤmiſche. Sie hiſſe auch deswegen in den alten geſaͤzen cuſtodia, oder guar- dia. Diſelbe unterſcheidet ſich von der Roͤmi- ſchen darin, daß 1) wir eine obervormundſchaft haben, weshalber vormundſchaftsaͤmter, waiſen- gerichte, pflegeaͤmter ꝛc. nidergeſezet und beſtellet werden, Birknerde iudicio tutelari Norim-
bergenſi,
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CXXII haubtſt. von den
und vorſtand leiſten, Reichsreformation guter
policei 1548 tit. 31 § 3, 1577 tit. 32 § 3, Reichs-
kammer gerichtsordnung vom jare 1555 im I teile
tit. 75, 76, Zweibruͤckiſche hofgerichtsordnung
tit. 13, Ulmiſche ſtatuten im erſten teile tit. 3, und
im andern teile tit. 8, F. Heßiſche ſamt hofge-
richtsordnung, die Naſſau-Kazenellenbogiſche
landordnung t. V cap. I, das Solmſiſche land-
recht II t. tit. 21 § 12, Kur Pfaͤlziſche hofgerichts-
ordnung tit. 18 bl. 18. Alle unmittelbare, welche
das kammergericht, oder der Reichshofrat zu
vormunden beſtaͤtiget, muͤſſen den vormundſchafts-
eid entweder in perſon, oder durch einen bevoll-
maͤchtigten allda abſchwoͤren. Dergleichen wird
auch bei der Reichsritterſchaft beobachtet.
geweſen,
auch in
Sachſen
nicht.
§ 961
Die ehren-vormunden ſchwoͤren nicht, ſie legen
auch keine rechnung ab. Ihr amt beſtehet in der
aufſicht, und werden in ſchweren faͤllen gefraget,
und zu rate gezogen, Lauterbach de honorario
tutore.
§ 962
Iſt die gerichtbarkeit zwiſchen unmittelbaren
Reichsherrſchaften ſtreitig, ſoll einsweilen das
kaiſerliche und Reichskammergericht die vormund-
ſchaft beſtaͤtigen, Reichs-deputations-abſchid vom
jare 1600 § 26.
§ 963
Die Teutſche vormundſchaft hat alſo eine ganz
andre quelle, als die Roͤmiſche. Sie hiſſe auch
deswegen in den alten geſaͤzen cuſtodia, oder guar-
dia. Diſelbe unterſcheidet ſich von der Roͤmi-
ſchen darin, daß 1) wir eine obervormundſchaft
haben, weshalber vormundſchaftsaͤmter, waiſen-
gerichte, pflegeaͤmter ꝛc. nidergeſezet und beſtellet
werden, Birkner de iudicio tutelari Norim-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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