kenlandes s. 517 fgg. und aus andern schriften zu ersehen ist. Bei dieser Wirzburgischen leiche wurden ausserdem, die beide herzogs- und stifts- fanen vorgetragen, und sodann in der Dom-kir- che um das castrum doloris gestecket, Frank am a. o.
§ 1032
die eintei- lung der lei- chenbegäng- nisse.
Sonst werden die leichen-begängnisse in die am tage und die nächtliche eingeteilet. Die leztere sind in den Hessen-Casselischen landen verboten. Allhier sind die leichenbegängnisse entweder um 1, oder zwo, oder gegen 5 Uhr. Die ersten, wo die weibes-bilder die leiche begleiten, sind fast ganz abgekommen; die andre gattung ist die gemeine, doch one leichen-predigt und personalien; gleich- wol mit gesange und klange. Die dritte art ge- schihet in der stille. Die leichen werden ferner getragen, oder gefaren. Die F. H. Casselische verordnung schreibet die anzal der kutschen für. Dem gesinde und den bedinten wird keine trauer, besage gedachter ordnung, gegeben.
§ 1033
der raub der gräber und der todten wurde hart bestrafet.
Von der strafe, welche in den ältern zeiten auf diejenigen, welche die todten und kirchhöfe berau- bet haben, besaget das Sächsische landrecht, im IIten buche art. 13, Carpzov in der praxi crimi- nali P. II quaest. 83 num. 64, Stryk im vsu moderno p. lib. 47 tit. 12, Riccius am a. o. s. 653, Caspar Zieglers disp. de eo quod iustum est circa mortuos,Heineccius am a. o. T. II § 341, 342 und 345 s. 305 s. 309.
§ 1034
der begräb- nisse gat- tungen.
Heut zu tage sind die begräbnisse unterschidli- cher gattung. Man hat gemeine, erb- und fa- milien- (stamm- und geschlechts-) begräbnisse, von Berger in der oeconomia iuris lib. II tit. 1
§ 3
CXXVII haubtſt. von den
kenlandes ſ. 517 fgg. und aus andern ſchriften zu erſehen iſt. Bei dieſer Wirzburgiſchen leiche wurden auſſerdem, die beide herzogs- und ſtifts- fanen vorgetragen, und ſodann in der Dom-kir- che um das caſtrum doloris geſtecket, Frank am a. o.
§ 1032
die eintei- lung der lei- chenbegaͤng- niſſe.
Sonſt werden die leichen-begaͤngniſſe in die am tage und die naͤchtliche eingeteilet. Die leztere ſind in den Heſſen-Caſſeliſchen landen verboten. Allhier ſind die leichenbegaͤngniſſe entweder um 1, oder zwo, oder gegen 5 Uhr. Die erſten, wo die weibes-bilder die leiche begleiten, ſind faſt ganz abgekommen; die andre gattung iſt die gemeine, doch one leichen-predigt und perſonalien; gleich- wol mit geſange und klange. Die dritte art ge- ſchihet in der ſtille. Die leichen werden ferner getragen, oder gefaren. Die F. H. Caſſeliſche verordnung ſchreibet die anzal der kutſchen fuͤr. Dem geſinde und den bedinten wird keine trauer, beſage gedachter ordnung, gegeben.
§ 1033
der raub der graͤber und der todten wurde hart beſtrafet.
Von der ſtrafe, welche in den aͤltern zeiten auf diejenigen, welche die todten und kirchhoͤfe berau- bet haben, beſaget das Saͤchſiſche landrecht, im IIten buche art. 13, Carpzov in der praxi crimi- nali P. II quaeſt. 83 num. 64, Stryk im vſu moderno π. lib. 47 tit. 12, Riccius am a. o. ſ. 653, Caſpar Zieglers diſp. de eo quod iuſtum eſt circa mortuos,Heineccius am a. o. T. II § 341, 342 und 345 ſ. 305 ſ. 309.
§ 1034
der begraͤb- niſſe gat- tungen.
Heut zu tage ſind die begraͤbniſſe unterſchidli- cher gattung. Man hat gemeine, erb- und fa- milien- (ſtamm- und geſchlechts-) begraͤbniſſe, von Berger in der oeconomia iuris lib. II tit. 1
§ 3
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[440/0452]
CXXVII haubtſt. von den
kenlandes ſ. 517 fgg. und aus andern ſchriften zu
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wurden auſſerdem, die beide herzogs- und ſtifts-
fanen vorgetragen, und ſodann in der Dom-kir-
che um das caſtrum doloris geſtecket, Frank
am a. o.
§ 1032
Sonſt werden die leichen-begaͤngniſſe in die am
tage und die naͤchtliche eingeteilet. Die leztere
ſind in den Heſſen-Caſſeliſchen landen verboten.
Allhier ſind die leichenbegaͤngniſſe entweder um 1,
oder zwo, oder gegen 5 Uhr. Die erſten, wo die
weibes-bilder die leiche begleiten, ſind faſt ganz
abgekommen; die andre gattung iſt die gemeine,
doch one leichen-predigt und perſonalien; gleich-
wol mit geſange und klange. Die dritte art ge-
ſchihet in der ſtille. Die leichen werden ferner
getragen, oder gefaren. Die F. H. Caſſeliſche
verordnung ſchreibet die anzal der kutſchen fuͤr.
Dem geſinde und den bedinten wird keine trauer,
beſage gedachter ordnung, gegeben.
§ 1033
Von der ſtrafe, welche in den aͤltern zeiten auf
diejenigen, welche die todten und kirchhoͤfe berau-
bet haben, beſaget das Saͤchſiſche landrecht, im
IIten buche art. 13, Carpzov in der praxi crimi-
nali P. II quaeſt. 83 num. 64, Stryk im vſu
moderno π. lib. 47 tit. 12, Riccius am a. o.
ſ. 653, Caſpar Zieglers diſp. de eo quod iuſtum
eſt circa mortuos, Heineccius am a. o. T. II
§ 341, 342 und 345 ſ. 305 ſ. 309.
§ 1034
Heut zu tage ſind die begraͤbniſſe unterſchidli-
cher gattung. Man hat gemeine, erb- und fa-
milien- (ſtamm- und geſchlechts-) begraͤbniſſe,
von Berger in der oeconomia iuris lib. II tit. 1
§ 3
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/452>, abgerufen am 22.11.2024.
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