Reiche verboten, sihe die neueste ausgabe der Reichsabschide vom jare 1747 im IIIIteile s. 160, 209, 401, 405.
§ 1124
Im sprüchworte heisset es: einem geschenktenvon der pferde zänen und alter. gaul soll man nicht sehen ins maul. Dises ist von den kunden an den zänen hergenommen. Ein pferd hat 40, und ein maultier 36 zäne. Forn hat das pferd 6 oben, und 6 unten. An stokzä- nen zwölf oben, und zwölf unten. 4 hacken oder hundszäne. Dise 4 bringet kein füllen mit, son- dern die übrigen vorbenimten. Ein pferd wird wohl 30 jare alt. Wenn es ins dritte jar kömmt, so gehen ihm beide forderste füllenzäne weg, dar- gegen wachsen breite. Im 4ten jare zanen sie wieder und bekommen auf ieder seite einen breiten zan. Im 5ten zanen sie ab, und bekommen wie- der zwei breite zäne. Im 6ten wachsen die hack- zäne. Alsdann ist der kern noch schwarz und tief in den zänen. Im 7ten jare ist es eben noch also, im 8ten jare vergehet solches. Von den zänen der pferde und deren kunde geben Hering im ökono- mischen wegweiser cap. VII, und George Si- mon Winter im wohlerfarnen roß-arzte, cap. XII weitern unterricht.
Sibendes haubtstück von den gestüten.
§ 1125
Das anzihen der pferde im lande, und die bei-der nuzen der stute- reien, behaltung so viler tausend taler darin, ist eine unumgänglich nötige sache. Daher müssen gestüte angeleget werden. Die erste gattung der-
selben
G g 5
von den geſtuͤten.
Reiche verboten, ſihe die neueſte ausgabe der Reichsabſchide vom jare 1747 im IIIIteile ſ. 160, 209, 401, 405.
§ 1124
Im ſpruͤchworte heiſſet es: einem geſchenktenvon der pferde zaͤnen und alter. gaul ſoll man nicht ſehen ins maul. Diſes iſt von den kunden an den zaͤnen hergenommen. Ein pferd hat 40, und ein maultier 36 zaͤne. Forn hat das pferd 6 oben, und 6 unten. An ſtokzaͤ- nen zwoͤlf oben, und zwoͤlf unten. 4 hacken oder hundszaͤne. Diſe 4 bringet kein fuͤllen mit, ſon- dern die uͤbrigen vorbenimten. Ein pferd wird wohl 30 jare alt. Wenn es ins dritte jar koͤmmt, ſo gehen ihm beide forderſte fuͤllenzaͤne weg, dar- gegen wachſen breite. Im 4ten jare zanen ſie wieder und bekommen auf ieder ſeite einen breiten zan. Im 5ten zanen ſie ab, und bekommen wie- der zwei breite zaͤne. Im 6ten wachſen die hack- zaͤne. Alsdann iſt der kern noch ſchwarz und tief in den zaͤnen. Im 7ten jare iſt es eben noch alſo, im 8ten jare vergehet ſolches. Von den zaͤnen der pferde und deren kunde geben Hering im oͤkono- miſchen wegweiſer cap. VII, und George Si- mon Winter im wohlerfarnen roß-arzte, cap. XII weitern unterricht.
Sibendes haubtſtuͤck von den geſtuͤten.
§ 1125
Das anzihen der pferde im lande, und die bei-der nuzen der ſtute- reien, behaltung ſo viler tauſend taler darin, iſt eine unumgaͤnglich noͤtige ſache. Daher muͤſſen geſtuͤte angeleget werden. Die erſte gattung der-
ſelben
G g 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0485"n="473"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den geſtuͤten.</hi></fw><lb/>
Reiche verboten, ſihe die neueſte ausgabe der<lb/>
Reichsabſchide vom jare 1747 im <hirendition="#aq">IIII</hi>teile ſ. 160,<lb/>
209, 401, 405.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1124</head><lb/><p>Im ſpruͤchworte heiſſet es: einem geſchenkten<noteplace="right">von der<lb/>
pferde zaͤnen<lb/>
und alter.</note><lb/>
gaul ſoll man nicht ſehen ins maul. Diſes iſt<lb/>
von den kunden an den zaͤnen hergenommen. Ein<lb/>
pferd hat 40, und ein maultier 36 zaͤne. Forn<lb/>
hat das pferd 6 oben, und 6 unten. An ſtokzaͤ-<lb/>
nen zwoͤlf oben, und zwoͤlf unten. 4 hacken oder<lb/>
hundszaͤne. Diſe 4 bringet kein fuͤllen mit, ſon-<lb/>
dern die uͤbrigen vorbenimten. Ein pferd wird<lb/>
wohl 30 jare alt. Wenn es ins dritte jar koͤmmt,<lb/>ſo gehen ihm beide forderſte fuͤllenzaͤne weg, dar-<lb/>
gegen wachſen breite. Im 4ten jare zanen ſie<lb/>
wieder und bekommen auf ieder ſeite einen breiten<lb/>
zan. Im 5ten zanen ſie ab, und bekommen wie-<lb/>
der zwei breite zaͤne. Im 6ten wachſen die hack-<lb/>
zaͤne. Alsdann iſt der kern noch ſchwarz und tief<lb/>
in den zaͤnen. Im 7ten jare iſt es eben noch alſo,<lb/>
im 8ten jare vergehet ſolches. Von den zaͤnen der<lb/>
pferde und deren kunde geben <hirendition="#fr">Hering</hi> im oͤkono-<lb/>
miſchen wegweiſer cap. <hirendition="#aq">VII,</hi> und <hirendition="#fr">George Si-<lb/>
mon Winter</hi> im wohlerfarnen roß-arzte, cap.<lb/><hirendition="#aq">XII</hi> weitern unterricht.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Sibendes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von den geſtuͤten</hi>.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 1125</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>as anzihen der pferde im lande, und die bei-<noteplace="right">der nuzen<lb/>
der ſtute-<lb/>
reien,</note><lb/>
behaltung ſo viler tauſend taler darin, iſt<lb/>
eine unumgaͤnglich noͤtige ſache. Daher muͤſſen<lb/>
geſtuͤte angeleget werden. Die erſte gattung der-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſelben</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[473/0485]
von den geſtuͤten.
Reiche verboten, ſihe die neueſte ausgabe der
Reichsabſchide vom jare 1747 im IIIIteile ſ. 160,
209, 401, 405.
§ 1124
Im ſpruͤchworte heiſſet es: einem geſchenkten
gaul ſoll man nicht ſehen ins maul. Diſes iſt
von den kunden an den zaͤnen hergenommen. Ein
pferd hat 40, und ein maultier 36 zaͤne. Forn
hat das pferd 6 oben, und 6 unten. An ſtokzaͤ-
nen zwoͤlf oben, und zwoͤlf unten. 4 hacken oder
hundszaͤne. Diſe 4 bringet kein fuͤllen mit, ſon-
dern die uͤbrigen vorbenimten. Ein pferd wird
wohl 30 jare alt. Wenn es ins dritte jar koͤmmt,
ſo gehen ihm beide forderſte fuͤllenzaͤne weg, dar-
gegen wachſen breite. Im 4ten jare zanen ſie
wieder und bekommen auf ieder ſeite einen breiten
zan. Im 5ten zanen ſie ab, und bekommen wie-
der zwei breite zaͤne. Im 6ten wachſen die hack-
zaͤne. Alsdann iſt der kern noch ſchwarz und tief
in den zaͤnen. Im 7ten jare iſt es eben noch alſo,
im 8ten jare vergehet ſolches. Von den zaͤnen der
pferde und deren kunde geben Hering im oͤkono-
miſchen wegweiſer cap. VII, und George Si-
mon Winter im wohlerfarnen roß-arzte, cap.
XII weitern unterricht.
von der
pferde zaͤnen
und alter.
Sibendes haubtſtuͤck
von den geſtuͤten.
§ 1125
Das anzihen der pferde im lande, und die bei-
behaltung ſo viler tauſend taler darin, iſt
eine unumgaͤnglich noͤtige ſache. Daher muͤſſen
geſtuͤte angeleget werden. Die erſte gattung der-
ſelben
der nuzen
der ſtute-
reien,
G g 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/485>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.