genüssen muß, und wenn es zu frühe kommet, durch die kälte leidet.
§ 1133
Bei der belegung müssen die knechte die stutebeschehen soll? bestricken, wie Winter von Adlersflügel es am a. o. vorgezeichnet hat, damit der hengst nicht ge- schlagen werde.
§ 1134
Die untertanen sind anzuhalten, 1) das mut-wie das junge füllen zu halten ist? terpferd mit dem füllen allein zu stellen, und dises nicht anzubinden, oder wo es angebunden wer- den muß, daß die halfter weder einen rimen, noch einen strick, noch eine kette, sondern dinne eiserne stäblein mit gewerben oder gelenken habe. 2) Auch sind sie anzuweifen, wie sie bei schweren ge- burten der pferde sich zu verhalten haben. Die stuten sind nach der geburt wohl zuzudecken, das füllen ist mit salz zu bestreuen, und nach 3 tagen sind die füsse mit einem wirkmesserlein zuzustuzen. Die füllen müssen zum wenigsten 6 monate sau- gen, F. H. Casselische stuterei-ordnung § V. Man hat dabei zu sorgen, daß ein füllen keinen ungeschrotenen hafer, oder gerste bekomme, bis es 4 jar alt ist. Kleien oder schwarzes mehlge- tränk ist das beste; die raufe müssen sie immer voll des besten heues haben, und wo möglich, da- mit sie sich nicht verstehen, des tages etliche mal herausgelassen werden. Hengst-füllen von 2 ja- ren sind nicht mehr unter die stuten zu treiben. Auf der weide müssen sie an das getöse von trom- meln, pfeifen, rauch und feuer gewönet werden. Die stute nebst dem füllen muß sauber und rein- lich gehalten werden.
§ 1135
Am besten werden die füllen geschnitten (geris-wenn die füllen am besten geris- sen) wenn sie 3 monate alt sind. Das wallachen
darf
von den geſtuͤten.
genuͤſſen muß, und wenn es zu fruͤhe kommet, durch die kaͤlte leidet.
§ 1133
Bei der belegung muͤſſen die knechte die ſtutebeſchehen ſoll? beſtricken, wie Winter von Adlersfluͤgel es am a. o. vorgezeichnet hat, damit der hengſt nicht ge- ſchlagen werde.
§ 1134
Die untertanen ſind anzuhalten, 1) das mut-wie das junge fuͤllen zu halten iſt? terpferd mit dem fuͤllen allein zu ſtellen, und diſes nicht anzubinden, oder wo es angebunden wer- den muß, daß die halfter weder einen rimen, noch einen ſtrick, noch eine kette, ſondern dinne eiſerne ſtaͤblein mit gewerben oder gelenken habe. 2) Auch ſind ſie anzuweifen, wie ſie bei ſchweren ge- burten der pferde ſich zu verhalten haben. Die ſtuten ſind nach der geburt wohl zuzudecken, das fuͤllen iſt mit ſalz zu beſtreuen, und nach 3 tagen ſind die fuͤſſe mit einem wirkmeſſerlein zuzuſtuzen. Die fuͤllen muͤſſen zum wenigſten 6 monate ſau- gen, F. H. Caſſeliſche ſtuterei-ordnung § V. Man hat dabei zu ſorgen, daß ein fuͤllen keinen ungeſchrotenen hafer, oder gerſte bekomme, bis es 4 jar alt iſt. Kleien oder ſchwarzes mehlge- traͤnk iſt das beſte; die raufe muͤſſen ſie immer voll des beſten heues haben, und wo moͤglich, da- mit ſie ſich nicht verſtehen, des tages etliche mal herausgelaſſen werden. Hengſt-fuͤllen von 2 ja- ren ſind nicht mehr unter die ſtuten zu treiben. Auf der weide muͤſſen ſie an das getoͤſe von trom- meln, pfeifen, rauch und feuer gewoͤnet werden. Die ſtute nebſt dem fuͤllen muß ſauber und rein- lich gehalten werden.
§ 1135
Am beſten werden die fuͤllen geſchnitten (geriſ-wenn die fuͤllen am beſten geriſ- ſen) wenn ſie 3 monate alt ſind. Das wallachen
darf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0489"n="477"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den geſtuͤten.</hi></fw><lb/>
genuͤſſen muß, und wenn es zu fruͤhe kommet,<lb/>
durch die kaͤlte leidet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1133</head><lb/><p>Bei der belegung muͤſſen die knechte die ſtute<noteplace="right">beſchehen<lb/>ſoll?</note><lb/>
beſtricken, wie <hirendition="#fr">Winter von Adlersfluͤgel</hi> es am<lb/>
a. o. vorgezeichnet hat, damit der hengſt nicht ge-<lb/>ſchlagen werde.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1134</head><lb/><p>Die untertanen ſind anzuhalten, 1) das mut-<noteplace="right">wie das<lb/>
junge fuͤllen<lb/>
zu halten<lb/>
iſt?</note><lb/>
terpferd mit dem fuͤllen allein zu ſtellen, und diſes<lb/>
nicht anzubinden, oder wo es angebunden wer-<lb/>
den muß, daß die halfter weder einen rimen, noch<lb/>
einen ſtrick, noch eine kette, ſondern dinne eiſerne<lb/>ſtaͤblein mit gewerben oder gelenken habe. 2)<lb/>
Auch ſind ſie anzuweifen, wie ſie bei ſchweren ge-<lb/>
burten der pferde ſich zu verhalten haben. Die<lb/>ſtuten ſind nach der geburt wohl zuzudecken, das<lb/>
fuͤllen iſt mit ſalz zu beſtreuen, und nach 3 tagen<lb/>ſind die fuͤſſe mit einem wirkmeſſerlein zuzuſtuzen.<lb/>
Die fuͤllen muͤſſen zum wenigſten 6 monate ſau-<lb/>
gen, F. H. Caſſeliſche ſtuterei-ordnung § <hirendition="#aq">V.</hi><lb/>
Man hat dabei zu ſorgen, daß ein fuͤllen keinen<lb/>
ungeſchrotenen hafer, oder gerſte bekomme, bis<lb/>
es 4 jar alt iſt. Kleien oder ſchwarzes mehlge-<lb/>
traͤnk iſt das beſte; die raufe muͤſſen ſie immer<lb/>
voll des beſten heues haben, und wo moͤglich, da-<lb/>
mit ſie ſich nicht verſtehen, des tages etliche mal<lb/>
herausgelaſſen werden. Hengſt-fuͤllen von 2 ja-<lb/>
ren ſind nicht mehr unter die ſtuten zu treiben.<lb/>
Auf der weide muͤſſen ſie an das getoͤſe von trom-<lb/>
meln, pfeifen, rauch und feuer gewoͤnet werden.<lb/>
Die ſtute nebſt dem fuͤllen muß ſauber und rein-<lb/>
lich gehalten werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1135</head><lb/><p>Am beſten werden die fuͤllen geſchnitten (geriſ-<noteplace="right">wenn die<lb/>
fuͤllen am<lb/>
beſten <hirendition="#g">geriſ-</hi></note><lb/>ſen) wenn ſie 3 monate alt ſind. Das wallachen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">darf</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[477/0489]
von den geſtuͤten.
genuͤſſen muß, und wenn es zu fruͤhe kommet,
durch die kaͤlte leidet.
§ 1133
Bei der belegung muͤſſen die knechte die ſtute
beſtricken, wie Winter von Adlersfluͤgel es am
a. o. vorgezeichnet hat, damit der hengſt nicht ge-
ſchlagen werde.
beſchehen
ſoll?
§ 1134
Die untertanen ſind anzuhalten, 1) das mut-
terpferd mit dem fuͤllen allein zu ſtellen, und diſes
nicht anzubinden, oder wo es angebunden wer-
den muß, daß die halfter weder einen rimen, noch
einen ſtrick, noch eine kette, ſondern dinne eiſerne
ſtaͤblein mit gewerben oder gelenken habe. 2)
Auch ſind ſie anzuweifen, wie ſie bei ſchweren ge-
burten der pferde ſich zu verhalten haben. Die
ſtuten ſind nach der geburt wohl zuzudecken, das
fuͤllen iſt mit ſalz zu beſtreuen, und nach 3 tagen
ſind die fuͤſſe mit einem wirkmeſſerlein zuzuſtuzen.
Die fuͤllen muͤſſen zum wenigſten 6 monate ſau-
gen, F. H. Caſſeliſche ſtuterei-ordnung § V.
Man hat dabei zu ſorgen, daß ein fuͤllen keinen
ungeſchrotenen hafer, oder gerſte bekomme, bis
es 4 jar alt iſt. Kleien oder ſchwarzes mehlge-
traͤnk iſt das beſte; die raufe muͤſſen ſie immer
voll des beſten heues haben, und wo moͤglich, da-
mit ſie ſich nicht verſtehen, des tages etliche mal
herausgelaſſen werden. Hengſt-fuͤllen von 2 ja-
ren ſind nicht mehr unter die ſtuten zu treiben.
Auf der weide muͤſſen ſie an das getoͤſe von trom-
meln, pfeifen, rauch und feuer gewoͤnet werden.
Die ſtute nebſt dem fuͤllen muß ſauber und rein-
lich gehalten werden.
wie das
junge fuͤllen
zu halten
iſt?
§ 1135
Am beſten werden die fuͤllen geſchnitten (geriſ-
ſen) wenn ſie 3 monate alt ſind. Das wallachen
darf
wenn die
fuͤllen am
beſten geriſ-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/489>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.