Cazenellenbogisches landrecht, im IIten teile cap. 9 num. 23 s. 102, Mylius im corpore constit. Marchicar. IIIIten teile Iter abt. s. 588 s. 610, und IIIten teile der constitut. Magdeburg. num. 17, 54, F. H. Darmstädtische forst- und wald- auch weidwerks- und fischerei-ordnung im IIten teile § 55, 56 s. 25, 26, Kur-Braunschweig-Lüne- burgischer landesgesäze IIIIter teil, cap. VI s. 223, 227-240, F. S. Gothaische landesordnung im IIIten teile num. 9 s. 321, 322 § 4, Klingner am a. o. im IIten teile s. 159 fg., die Kur-Säch- sische verordnung vom 11ten mai 1726, wegen pflanzung der bäume, untersaget die haltung der zigen schlechterdings § 10.
§ 1206
und zu hal- ten kostbar.
Da die städte Cassel und Homberg in Hessen abgesonderte gebüsche und sträucher haben, so hal- ten sie einen zigen-hirten. Und obgleich die zigen wegen irer gesunden milch und der daraus ge- machten käse auch butter, imgleichen irer frucht- barkeit etc. nüzlich sind, von Rohr im hauswirt- schaftsbuche s. 146 s. 399 fgg., Leopoldt s. 484 fgg., von Justi am a. o. im Iten teile s. 531; so sind sie dennoch im stalle zu füttern vil zu kostbar. Man muß inen laubwerk holen lassen und vom guten graße zihen sie mehr, dann die hälfte unter die füße, gestalt sie vermittelst ires durchsuchen- den maules das beste aus dem futter von der raufe zihen, mithin so vil futter verderben, welches das andre vih sehr gern fressen würde, Leopoldt am a. o. s. 485, wannenher man dem Döbel im ge- schickten hausvater s. 251, und dem Böckler am a. o. s. 232 nicht beipflichten kan, welcher s. 253 vermeinet, daß sie nicht kostbar zu unterhalten wären; anerwogen sie in den ställen das heu, wel- ches das rindvih und die pferde verbröseten, auf-
läsen;
XI haubtſtuͤck
Cazenellenbogiſches landrecht, im IIten teile cap. 9 num. 23 ſ. 102, Mylius im corpore conſtit. Marchicar. IIIIten teile Iter abt. ſ. 588 ſ. 610, und IIIten teile der conſtitut. Magdeburg. num. 17, 54, F. H. Darmſtaͤdtiſche forſt- und wald- auch weidwerks- und fiſcherei-ordnung im IIten teile § 55, 56 ſ. 25, 26, Kur-Braunſchweig-Luͤne- burgiſcher landesgeſaͤze IIIIter teil, cap. VI ſ. 223, 227-240, F. S. Gothaiſche landesordnung im IIIten teile num. 9 ſ. 321, 322 § 4, Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 159 fg., die Kur-Saͤch- ſiſche verordnung vom 11ten mai 1726, wegen pflanzung der baͤume, unterſaget die haltung der zigen ſchlechterdings § 10.
§ 1206
und zu hal- ten koſtbar.
Da die ſtaͤdte Caſſel und Homberg in Heſſen abgeſonderte gebuͤſche und ſtraͤucher haben, ſo hal- ten ſie einen zigen-hirten. Und obgleich die zigen wegen irer geſunden milch und der daraus ge- machten kaͤſe auch butter, imgleichen irer frucht- barkeit ꝛc. nuͤzlich ſind, von Rohr im hauswirt- ſchaftsbuche ſ. 146 ſ. 399 fgg., Leopoldt ſ. 484 fgg., von Juſti am a. o. im Iten teile ſ. 531; ſo ſind ſie dennoch im ſtalle zu fuͤttern vil zu koſtbar. Man muß inen laubwerk holen laſſen und vom guten graße zihen ſie mehr, dann die haͤlfte unter die fuͤße, geſtalt ſie vermittelſt ires durchſuchen- den maules das beſte aus dem futter von der raufe zihen, mithin ſo vil futter verderben, welches das andre vih ſehr gern freſſen wuͤrde, Leopoldt am a. o. ſ. 485, wannenher man dem Doͤbel im ge- ſchickten hausvater ſ. 251, und dem Boͤckler am a. o. ſ. 232 nicht beipflichten kan, welcher ſ. 253 vermeinet, daß ſie nicht koſtbar zu unterhalten waͤren; anerwogen ſie in den ſtaͤllen das heu, wel- ches das rindvih und die pferde verbroͤſeten, auf-
laͤſen;
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XI haubtſtuͤck
Cazenellenbogiſches landrecht, im IIten teile cap. 9
num. 23 ſ. 102, Mylius im corpore conſtit.
Marchicar. IIIIten teile Iter abt. ſ. 588 ſ. 610,
und IIIten teile der conſtitut. Magdeburg. num.
17, 54, F. H. Darmſtaͤdtiſche forſt- und wald-
auch weidwerks- und fiſcherei-ordnung im IIten
teile § 55, 56 ſ. 25, 26, Kur-Braunſchweig-Luͤne-
burgiſcher landesgeſaͤze IIIIter teil, cap. VI ſ. 223,
227-240, F. S. Gothaiſche landesordnung im
IIIten teile num. 9 ſ. 321, 322 § 4, Klingner
am a. o. im IIten teile ſ. 159 fg., die Kur-Saͤch-
ſiſche verordnung vom 11ten mai 1726, wegen
pflanzung der baͤume, unterſaget die haltung der
zigen ſchlechterdings § 10.
§ 1206
Da die ſtaͤdte Caſſel und Homberg in Heſſen
abgeſonderte gebuͤſche und ſtraͤucher haben, ſo hal-
ten ſie einen zigen-hirten. Und obgleich die zigen
wegen irer geſunden milch und der daraus ge-
machten kaͤſe auch butter, imgleichen irer frucht-
barkeit ꝛc. nuͤzlich ſind, von Rohr im hauswirt-
ſchaftsbuche ſ. 146 ſ. 399 fgg., Leopoldt ſ. 484
fgg., von Juſti am a. o. im Iten teile ſ. 531; ſo
ſind ſie dennoch im ſtalle zu fuͤttern vil zu koſtbar.
Man muß inen laubwerk holen laſſen und vom
guten graße zihen ſie mehr, dann die haͤlfte unter
die fuͤße, geſtalt ſie vermittelſt ires durchſuchen-
den maules das beſte aus dem futter von der raufe
zihen, mithin ſo vil futter verderben, welches das
andre vih ſehr gern freſſen wuͤrde, Leopoldt am
a. o. ſ. 485, wannenher man dem Doͤbel im ge-
ſchickten hausvater ſ. 251, und dem Boͤckler am
a. o. ſ. 232 nicht beipflichten kan, welcher ſ. 253
vermeinet, daß ſie nicht koſtbar zu unterhalten
waͤren; anerwogen ſie in den ſtaͤllen das heu, wel-
ches das rindvih und die pferde verbroͤſeten, auf-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/516>, abgerufen am 22.11.2024.
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