Die alten Teutschen hilten schr vil auf diedie alten Teutschen hilten vil auf die schweine. schweine (die säuen, sugen, von säugen) Denn man findet vile verordnungen der schweine halber in dem Salischen gesäze, von Eccardt ad legem Salicam, tit. II § I fgg., und in den zusäzen Karls des grosen tit. II § I.
§ 1214
In den städten dürfen eigentlich keine schweinein den städ- ten sind ei- gentlich keine zu hal- ten. gehalten werden; weil ire ausdünstung die luft gar ungesund machet. Daher zu Jena nimand in der stadt, wohl aber in den vorstädten allda schweine halten darf. Man sehe auch die samm- lung verschidener verordnungen der kaiserl. freien Reichsstadt Bremen s. 320, 321.
§ 1215
Die brauer, brandewein-brenner, bäcker undihr nuzen müller finden bei deren haltung, imgleichen die bauern und grose wirtschafter iren nuzen, welcher in der merung und dem zuwachse, auch in schlach- ten und mästen, desgleichen im verkaufen bestehet, welcher um so vil mehr einträglich ist, wenn es gute mastung in den wäldern gibet. Von der schweinezucht sihe das öconomische lexicon s. 689.
§ 1216
Wer selbige hält, darf sie nicht lassen hutlosund scha- den. herum laufen, sondern muß sie unter die herde treiben, Pufendorf in den obseru. iur. vniu. T. I im anhange s. 112 statut. 110 des Verdi- schen stadtrechtes, F. H. Casselische greben-ord- nung im 45 tit. § 5 s. 113. Sie richten auf fel-
dern
von den ſchweinen.
Zwoͤlftes haubtſtuͤck von den ſchweinen.
§ 1213
Die alten Teutſchen hilten ſchr vil auf diedie alten Teutſchen hilten vil auf die ſchweine. ſchweine (die ſaͤuen, ſugen, von ſaͤugen) Denn man findet vile verordnungen der ſchweine halber in dem Saliſchen geſaͤze, von Eccardt ad legem Salicam, tit. II § I fgg., und in den zuſaͤzen Karls des groſen tit. II § I.
§ 1214
In den ſtaͤdten duͤrfen eigentlich keine ſchweinein den ſtaͤd- ten ſind ei- gentlich keine zu hal- ten. gehalten werden; weil ire ausduͤnſtung die luft gar ungeſund machet. Daher zu Jena nimand in der ſtadt, wohl aber in den vorſtaͤdten allda ſchweine halten darf. Man ſehe auch die ſamm- lung verſchidener verordnungen der kaiſerl. freien Reichsſtadt Bremen ſ. 320, 321.
§ 1215
Die brauer, brandewein-brenner, baͤcker undihr nuzen muͤller finden bei deren haltung, imgleichen die bauern und groſe wirtſchafter iren nuzen, welcher in der merung und dem zuwachſe, auch in ſchlach- ten und maͤſten, desgleichen im verkaufen beſtehet, welcher um ſo vil mehr eintraͤglich iſt, wenn es gute maſtung in den waͤldern gibet. Von der ſchweinezucht ſihe das oͤconomiſche lexicon ſ. 689.
§ 1216
Wer ſelbige haͤlt, darf ſie nicht laſſen hutlosund ſcha- den. herum laufen, ſondern muß ſie unter die herde treiben, Pufendorf in den obſeru. iur. vniu. T. I im anhange ſ. 112 ſtatut. 110 des Verdi- ſchen ſtadtrechtes, F. H. Caſſeliſche greben-ord- nung im 45 tit. § 5 ſ. 113. Sie richten auf fel-
dern
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0519"n="507"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den ſchweinen.</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Zwoͤlftes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von den ſchweinen</hi>.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 1213</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie alten Teutſchen hilten ſchr vil auf die<noteplace="right">die alten<lb/>
Teutſchen<lb/>
hilten vil<lb/>
auf die<lb/>ſchweine.</note><lb/>ſchweine (die ſaͤuen, ſugen, von ſaͤugen)<lb/>
Denn man findet vile verordnungen der ſchweine<lb/>
halber in dem Saliſchen geſaͤze, <hirendition="#fr">von Eccardt</hi><lb/><hirendition="#aq">ad legem Salicam, tit. II § I</hi> fgg., und in den<lb/>
zuſaͤzen Karls des groſen tit. <hirendition="#aq">II § I.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1214</head><lb/><p>In den ſtaͤdten duͤrfen eigentlich keine ſchweine<noteplace="right">in den ſtaͤd-<lb/>
ten ſind ei-<lb/>
gentlich<lb/>
keine zu hal-<lb/>
ten.</note><lb/>
gehalten werden; weil ire ausduͤnſtung die luft<lb/>
gar ungeſund machet. Daher zu Jena nimand<lb/>
in der ſtadt, wohl aber in den vorſtaͤdten allda<lb/>ſchweine halten darf. Man ſehe auch die ſamm-<lb/>
lung verſchidener verordnungen der kaiſerl. freien<lb/>
Reichsſtadt Bremen ſ. 320, 321.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1215</head><lb/><p>Die brauer, brandewein-brenner, baͤcker und<noteplace="right">ihr nuzen</note><lb/>
muͤller finden bei deren haltung, imgleichen die<lb/>
bauern und groſe wirtſchafter iren nuzen, welcher<lb/>
in der merung und dem zuwachſe, auch in ſchlach-<lb/>
ten und maͤſten, desgleichen im verkaufen beſtehet,<lb/>
welcher um ſo vil mehr eintraͤglich iſt, wenn es<lb/>
gute maſtung in den waͤldern gibet. Von der<lb/>ſchweinezucht ſihe das oͤconomiſche lexicon ſ. 689.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1216</head><lb/><p>Wer ſelbige haͤlt, darf ſie nicht laſſen hutlos<noteplace="right">und ſcha-<lb/>
den.</note><lb/>
herum laufen, ſondern muß ſie unter die herde<lb/>
treiben, <hirendition="#fr">Pufendorf</hi> in den <hirendition="#aq">obſeru. iur. vniu.<lb/>
T. I</hi> im anhange ſ. 112 ſtatut. 110 des Verdi-<lb/>ſchen ſtadtrechtes, F. H. Caſſeliſche greben-ord-<lb/>
nung im 45 tit. § 5 ſ. 113. Sie richten auf fel-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dern</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[507/0519]
von den ſchweinen.
Zwoͤlftes haubtſtuͤck
von den ſchweinen.
§ 1213
Die alten Teutſchen hilten ſchr vil auf die
ſchweine (die ſaͤuen, ſugen, von ſaͤugen)
Denn man findet vile verordnungen der ſchweine
halber in dem Saliſchen geſaͤze, von Eccardt
ad legem Salicam, tit. II § I fgg., und in den
zuſaͤzen Karls des groſen tit. II § I.
die alten
Teutſchen
hilten vil
auf die
ſchweine.
§ 1214
In den ſtaͤdten duͤrfen eigentlich keine ſchweine
gehalten werden; weil ire ausduͤnſtung die luft
gar ungeſund machet. Daher zu Jena nimand
in der ſtadt, wohl aber in den vorſtaͤdten allda
ſchweine halten darf. Man ſehe auch die ſamm-
lung verſchidener verordnungen der kaiſerl. freien
Reichsſtadt Bremen ſ. 320, 321.
in den ſtaͤd-
ten ſind ei-
gentlich
keine zu hal-
ten.
§ 1215
Die brauer, brandewein-brenner, baͤcker und
muͤller finden bei deren haltung, imgleichen die
bauern und groſe wirtſchafter iren nuzen, welcher
in der merung und dem zuwachſe, auch in ſchlach-
ten und maͤſten, desgleichen im verkaufen beſtehet,
welcher um ſo vil mehr eintraͤglich iſt, wenn es
gute maſtung in den waͤldern gibet. Von der
ſchweinezucht ſihe das oͤconomiſche lexicon ſ. 689.
ihr nuzen
§ 1216
Wer ſelbige haͤlt, darf ſie nicht laſſen hutlos
herum laufen, ſondern muß ſie unter die herde
treiben, Pufendorf in den obſeru. iur. vniu.
T. I im anhange ſ. 112 ſtatut. 110 des Verdi-
ſchen ſtadtrechtes, F. H. Caſſeliſche greben-ord-
nung im 45 tit. § 5 ſ. 113. Sie richten auf fel-
dern
und ſcha-
den.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/519>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.