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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XII haubtstück
dern und wisen, auch wäldern mit irem wülen
und brechen grosen schaden an. Daher wenn
ein schwein zu schaden gehet, und ich heze solches
mit dem hunde, welcher es wider seine art zu todte
beisset, bezale ich den schaden nicht. Es können
auch die zu schaden gehende schweine gepfändet
werden. In Baiern werden inen ringe an die
nase geleget, damit sie nicht durch wülen schaden
können.

§ 1217
die finnigte
schweine
sind kein
kaufmanns-
gut.

Hat ein schwein finnen; so ist es kein kauf-
manns-gut, und verliret der verkäufer das kauf-
gelt. Denn daß Stryk im vsu moderno p.
den schaden auf den käufer wälzen will, weil es
ein sichtbarer feler wäre, und Esbach über den
Carpzov, nebst dem von Berger einen unter-
schid zwischen einem fleischer und einem andern
käufer, welcher kein mezger ist, machet, ist zu
weitläuftig. Genug, daß hir ein alter innerlicher
feler vorhanden ist, und man einem schweine nicht
so gut, als einem pferde, ins maul sehen kann.
Daß aber die bürsten alsdann ausgehen, und sie
bluten, ist trüglich. Besage der F. S. Alten-
burgischen landesordnung im IIten teile cap. 3
tit. 38, soll ein fleischer, welcher finnicht schweine-
fleisch hat, ein fleischmesser über sich stecken, oder
es an einen sonderbaren ort verkaufen bei strafe
10 fl. F. S. Gothaische landesordnung im IIten
teile cap. 3 tit. 42 s. 205, sihe indessen Marper-
gers
küchen- und keller-dictionarium, s. 1065, wo
er von den finnen und deren kennzeichen handelt.
Finnichte schweine verkaufen zu lassen, oder solche
wegzunemen und den armen zu geben, soll die po-
licei nicht dulten, Marperger s. 1066 am a. o.

§ 1218

XII haubtſtuͤck
dern und wiſen, auch waͤldern mit irem wuͤlen
und brechen groſen ſchaden an. Daher wenn
ein ſchwein zu ſchaden gehet, und ich heze ſolches
mit dem hunde, welcher es wider ſeine art zu todte
beiſſet, bezale ich den ſchaden nicht. Es koͤnnen
auch die zu ſchaden gehende ſchweine gepfaͤndet
werden. In Baiern werden inen ringe an die
naſe geleget, damit ſie nicht durch wuͤlen ſchaden
koͤnnen.

§ 1217
die finnigte
ſchweine
ſind kein
kaufmanns-
gut.

Hat ein ſchwein finnen; ſo iſt es kein kauf-
manns-gut, und verliret der verkaͤufer das kauf-
gelt. Denn daß Stryk im vſu moderno π.
den ſchaden auf den kaͤufer waͤlzen will, weil es
ein ſichtbarer feler waͤre, und Esbach uͤber den
Carpzov, nebſt dem von Berger einen unter-
ſchid zwiſchen einem fleiſcher und einem andern
kaͤufer, welcher kein mezger iſt, machet, iſt zu
weitlaͤuftig. Genug, daß hir ein alter innerlicher
feler vorhanden iſt, und man einem ſchweine nicht
ſo gut, als einem pferde, ins maul ſehen kann.
Daß aber die buͤrſten alsdann ausgehen, und ſie
bluten, iſt truͤglich. Beſage der F. S. Alten-
burgiſchen landesordnung im IIten teile cap. 3
tit. 38, ſoll ein fleiſcher, welcher finnicht ſchweine-
fleiſch hat, ein fleiſchmeſſer uͤber ſich ſtecken, oder
es an einen ſonderbaren ort verkaufen bei ſtrafe
10 fl. F. S. Gothaiſche landesordnung im IIten
teile cap. 3 tit. 42 ſ. 205, ſihe indeſſen Marper-
gers
kuͤchen- und keller-dictionarium, ſ. 1065, wo
er von den finnen und deren kennzeichen handelt.
Finnichte ſchweine verkaufen zu laſſen, oder ſolche
wegzunemen und den armen zu geben, ſoll die po-
licei nicht dulten, Marperger ſ. 1066 am a. o.

§ 1218
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[508/0520] XII haubtſtuͤck dern und wiſen, auch waͤldern mit irem wuͤlen und brechen groſen ſchaden an. Daher wenn ein ſchwein zu ſchaden gehet, und ich heze ſolches mit dem hunde, welcher es wider ſeine art zu todte beiſſet, bezale ich den ſchaden nicht. Es koͤnnen auch die zu ſchaden gehende ſchweine gepfaͤndet werden. In Baiern werden inen ringe an die naſe geleget, damit ſie nicht durch wuͤlen ſchaden koͤnnen. § 1217 Hat ein ſchwein finnen; ſo iſt es kein kauf- manns-gut, und verliret der verkaͤufer das kauf- gelt. Denn daß Stryk im vſu moderno π. den ſchaden auf den kaͤufer waͤlzen will, weil es ein ſichtbarer feler waͤre, und Esbach uͤber den Carpzov, nebſt dem von Berger einen unter- ſchid zwiſchen einem fleiſcher und einem andern kaͤufer, welcher kein mezger iſt, machet, iſt zu weitlaͤuftig. Genug, daß hir ein alter innerlicher feler vorhanden iſt, und man einem ſchweine nicht ſo gut, als einem pferde, ins maul ſehen kann. Daß aber die buͤrſten alsdann ausgehen, und ſie bluten, iſt truͤglich. Beſage der F. S. Alten- burgiſchen landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 38, ſoll ein fleiſcher, welcher finnicht ſchweine- fleiſch hat, ein fleiſchmeſſer uͤber ſich ſtecken, oder es an einen ſonderbaren ort verkaufen bei ſtrafe 10 fl. F. S. Gothaiſche landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 42 ſ. 205, ſihe indeſſen Marper- gers kuͤchen- und keller-dictionarium, ſ. 1065, wo er von den finnen und deren kennzeichen handelt. Finnichte ſchweine verkaufen zu laſſen, oder ſolche wegzunemen und den armen zu geben, ſoll die po- licei nicht dulten, Marperger ſ. 1066 am a. o. § 1218

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/520>, abgerufen am 22.11.2024.