Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.XII haubtstück landesordnung am a. o. s. 205. Im übrigen sa-get man: es nimmet kein fleischer dem andern eine wurst ab. Wurst wieder wurst. § 1231 die westfäli-sche schinken und würste sind die schmackhaf- testen. In Westfalen findet man den besten speck, und höret zu dem muß- teile der adelichen witben inSachsen. § 1232 Speck und speckseiten, auch schmalz gehöret in § 1233 was bei an-legung der schweins- ställe zu be- obachten ist? Der schweine-stall muß mit den andern vihe- Drei-
XII haubtſtuͤck landesordnung am a. o. ſ. 205. Im uͤbrigen ſa-get man: es nimmet kein fleiſcher dem andern eine wurſt ab. Wurſt wieder wurſt. § 1231 die weſtfaͤli-ſche ſchinken und wuͤrſte ſind die ſchmackhaf- teſten. In Weſtfalen findet man den beſten ſpeck, und hoͤret zu dem muß- teile der adelichen witben inSachſen. § 1232 Speck und ſpeckſeiten, auch ſchmalz gehoͤret in § 1233 was bei an-legung der ſchweins- ſtaͤlle zu be- obachten iſt? Der ſchweine-ſtall muß mit den andern vihe- Drei-
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XII haubtſtuͤck
landesordnung am a. o. ſ. 205. Im uͤbrigen ſa-
get man: es nimmet kein fleiſcher dem andern eine
wurſt ab. Wurſt wieder wurſt.
§ 1231
In Weſtfalen findet man den beſten ſpeck, und
die ſchmackhafteſten ſchinken. Auſſer Weſtfalen
taugen die rauchkammern nicht vil. Der rauch
tut es nicht allein, ſondern es wird friſche zihende
luft dabei erfodert, mithin iſt Hofmanns am a. o.
ſ. 165 befindliche beſchreibung einer rauchkammer
Saͤchſiſch, aber nicht Weſtfaͤliſch. Die ſchin-
ken-toͤpfe aus dem Sigeniſchen und Altenkirchi-
ſchen eiſen gegoſſen werden von den ſchlecker-maͤu-
lern gepriſen.
§ 1232
Speck und ſpeckſeiten, auch ſchmalz gehoͤret in
Sachſen zum mußteile der adelichen witben,
Barth von der gerade ſ. 670.
§ 1233
Der ſchweine-ſtall muß mit den andern vihe-
ſtaͤllen inſonderheit der pferde keine nahe nachbar-
ſchaft haben. Daß diſer von des nachbars hau-
ſe drei ſchuhe entfernet ſeyn muͤſſe, iſt eine bekann-
te ſache. Ob aber wegen des groſen geſtankes an
des nachbars hof ein ſchweine-koben gebauet wer-
den koͤnne? das iſt eine beſtrittene frage. Jedoch
iſt es der nachbar zu leiden nicht ſchuldig, Stryk
de iure ſenſuum diſſert. V cap. II § 34.
Drei-
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