lang. Ein meres hirvon hat Hofmann am a. o. im IIIten teile, s. 218-253. Eine gute büchse muß kugel gleich und nicht unten weiter, als oben seyn. Sie teilen sich in Teutsche und Französische den schlössern und schäften nach. Jene sind entweder schwamm-büchsen, oder mit einem Teutschen schlosse. Dise sind im wetter und winde die be- sten. Hergegen findet man die Französischen schlösser an den flinten am besten.
§ 1351
Die pistol ist die kleinere gattung des schüßge- wehres. Ein kleines pistol heisset terzetto.
§ 1352
vom groben geschüze.
Die gestücke nennete man ehedem karren-büch- sen, weckauf, purlepaus, das leichte gewehr hatte den namen hand-kanonen (canna, ein rohr), wie dann das rohr am schlüssel canon, und canon de goutiere das rohr heisset, dadurch die dachrinne ins regenfaß läuft. Die gestücke bei den festun- gen und die fürstlichen gewehr-kammern gehören zum lande.
§ 1353
zu dessen fertigung ist ein güß- haus nötig.
Zum behufe des schweren geschüzes wird ein güshauß erfodert, welches ein leichtes gebäude ist, worin schmelz-ofen befindlich, hinter welchen ein par blase-bälge vorhanden sind, die von einem wasser-rade beweget werden, damit die in den ofen getane kolen immer glüend bleiben, und das darzu getane metall zum flusse komme, welches, wann es völlig flüßend ist, in die nahe dabei ein- gegrabene form gelassen und zu stücken, mörsern, glocken etc. gegossen wird.
§ 1354
die gewehr- fabriken an- zulegen ist gut.
Die anlegung der gewehr-fabriken ist gut, wenn nur das eisen zum flinten-rohre tauglich und nicht kupferschößig, oder mit stale vermenget ist.
Je
XXV haubtſtuͤck
lang. Ein meres hirvon hat Hofmann am a. o. im IIIten teile, ſ. 218-253. Eine gute buͤchſe muß kugel gleich und nicht unten weiter, als oben ſeyn. Sie teilen ſich in Teutſche und Franzoͤſiſche den ſchloͤſſern und ſchaͤften nach. Jene ſind entweder ſchwamm-buͤchſen, oder mit einem Teutſchen ſchloſſe. Diſe ſind im wetter und winde die be- ſten. Hergegen findet man die Franzoͤſiſchen ſchloͤſſer an den flinten am beſten.
§ 1351
Die piſtol iſt die kleinere gattung des ſchuͤßge- wehres. Ein kleines piſtol heiſſet terzetto.
§ 1352
vom groben geſchuͤze.
Die geſtuͤcke nennete man ehedem karren-buͤch- ſen, weckauf, purlepaus, das leichte gewehr hatte den namen hand-kanonen (canna, ein rohr), wie dann das rohr am ſchluͤſſel canon, und canon de goutiere das rohr heiſſet, dadurch die dachrinne ins regenfaß laͤuft. Die geſtuͤcke bei den feſtun- gen und die fuͤrſtlichen gewehr-kammern gehoͤren zum lande.
§ 1353
zu deſſen fertigung iſt ein guͤß- haus noͤtig.
Zum behufe des ſchweren geſchuͤzes wird ein guͤshauß erfodert, welches ein leichtes gebaͤude iſt, worin ſchmelz-ofen befindlich, hinter welchen ein par blaſe-baͤlge vorhanden ſind, die von einem waſſer-rade beweget werden, damit die in den ofen getane kolen immer gluͤend bleiben, und das darzu getane metall zum fluſſe komme, welches, wann es voͤllig fluͤßend iſt, in die nahe dabei ein- gegrabene form gelaſſen und zu ſtuͤcken, moͤrſern, glocken ꝛc. gegoſſen wird.
§ 1354
die gewehr- fabriken an- zulegen iſt gut.
Die anlegung der gewehr-fabriken iſt gut, wenn nur das eiſen zum flinten-rohre tauglich und nicht kupferſchoͤßig, oder mit ſtale vermenget iſt.
Je
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XXV haubtſtuͤck
lang. Ein meres hirvon hat Hofmann am a. o.
im IIIten teile, ſ. 218-253. Eine gute buͤchſe muß
kugel gleich und nicht unten weiter, als oben ſeyn.
Sie teilen ſich in Teutſche und Franzoͤſiſche den
ſchloͤſſern und ſchaͤften nach. Jene ſind entweder
ſchwamm-buͤchſen, oder mit einem Teutſchen
ſchloſſe. Diſe ſind im wetter und winde die be-
ſten. Hergegen findet man die Franzoͤſiſchen
ſchloͤſſer an den flinten am beſten.
§ 1351
Die piſtol iſt die kleinere gattung des ſchuͤßge-
wehres. Ein kleines piſtol heiſſet terzetto.
§ 1352
Die geſtuͤcke nennete man ehedem karren-buͤch-
ſen, weckauf, purlepaus, das leichte gewehr hatte
den namen hand-kanonen (canna, ein rohr), wie
dann das rohr am ſchluͤſſel canon, und canon de
goutiere das rohr heiſſet, dadurch die dachrinne
ins regenfaß laͤuft. Die geſtuͤcke bei den feſtun-
gen und die fuͤrſtlichen gewehr-kammern gehoͤren
zum lande.
§ 1353
Zum behufe des ſchweren geſchuͤzes wird ein
guͤshauß erfodert, welches ein leichtes gebaͤude iſt,
worin ſchmelz-ofen befindlich, hinter welchen ein
par blaſe-baͤlge vorhanden ſind, die von einem
waſſer-rade beweget werden, damit die in den
ofen getane kolen immer gluͤend bleiben, und das
darzu getane metall zum fluſſe komme, welches,
wann es voͤllig fluͤßend iſt, in die nahe dabei ein-
gegrabene form gelaſſen und zu ſtuͤcken, moͤrſern,
glocken ꝛc. gegoſſen wird.
§ 1354
Die anlegung der gewehr-fabriken iſt gut,
wenn nur das eiſen zum flinten-rohre tauglich und
nicht kupferſchoͤßig, oder mit ſtale vermenget iſt.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/568>, abgerufen am 22.11.2024.
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