s. 124, 127. Noch im vorigen jarhundert waren die stahl-schüssen gebräuchlich, Hönns Sachsen- Coburgische histori II s. 239.
§ 1358
des vogel- schüssens einteilung.
Die vogelschüßen teilen sich in die hohe und ni- dere stangen. Der herzog Johann Casimir zu Coburg stellte dem bischoffe zu Bamberg zu gefal- len im jare 1604 an; 50 fl. standen auf dem rumpfe des vogels, 30 fl. auf den kopf, 25 auf den rechten flügel, und so vile auf den linken, 20 fl. auf den schwanz, alles das gröseste teil ge- meinet, Hönn s. 232. Im jare 1601 waren gen Halle zum vogel-schüßen 156 städte und 323 schü- zen beschriben, die gewinnste betrafen 600 fl., Vogels Leipzigisch geschicht-buch s. 325, zu Leip- zig wurde 1498 ein scheibenschüssen mit gezogenen rören und eines nach dem vogel ausrüstungen ge- halten. Der beste gewinn war 100 fl. Im jare 1595 waren zu Leipzig zwo gesellschaften der arm- brust- und büchsen-schüzen. Eine iede hatte einen haubtmann und älteste vorsteher. Sie zogen sonst den gewinn von den würfel-tischen. Dafür der stadtrat 40 fl. einer ieden aus der schoßstube järlich zu reichen versprach, Vogel s. 312.
§ 1359
die stahl- schüzen ha- ben sich ver- loren.
Die stahlschüzen haben sich verloren, ungeach- tet man im jare 1672 zu Dresden ein Kurfürstli- ches schüßhaus zum schirm- und stahl-schüssen ge- bauet hat, Wecken s. 71 der beschreibung von Dresden. Den büchsen-schüzen ist der plaz allein verbliben. Jene nenneten dise kraut-schüzen; in betracht kraut und lot das pulver und blei bedeu- tete. Die meisten waren lunten-schüzen, die mit schwamm-büchsen schossen. Im jare 1707 mu- sten dise den scheiben-schüzen das schüßhaus zu Er-
furt
XXV haubtſtuͤck
ſ. 124, 127. Noch im vorigen jarhundert waren die ſtahl-ſchuͤſſen gebraͤuchlich, Hoͤnns Sachſen- Coburgiſche hiſtori II ſ. 239.
§ 1358
des vogel- ſchuͤſſens einteilung.
Die vogelſchuͤßen teilen ſich in die hohe und ni- dere ſtangen. Der herzog Johann Caſimir zu Coburg ſtellte dem biſchoffe zu Bamberg zu gefal- len im jare 1604 an; 50 fl. ſtanden auf dem rumpfe des vogels, 30 fl. auf den kopf, 25 auf den rechten fluͤgel, und ſo vile auf den linken, 20 fl. auf den ſchwanz, alles das groͤſeſte teil ge- meinet, Hoͤnn ſ. 232. Im jare 1601 waren gen Halle zum vogel-ſchuͤßen 156 ſtaͤdte und 323 ſchuͤ- zen beſchriben, die gewinnſte betrafen 600 fl., Vogels Leipzigiſch geſchicht-buch ſ. 325, zu Leip- zig wurde 1498 ein ſcheibenſchuͤſſen mit gezogenen roͤren und eines nach dem vogel ausruͤſtungen ge- halten. Der beſte gewinn war 100 fl. Im jare 1595 waren zu Leipzig zwo geſellſchaften der arm- bruſt- und buͤchſen-ſchuͤzen. Eine iede hatte einen haubtmann und aͤlteſte vorſteher. Sie zogen ſonſt den gewinn von den wuͤrfel-tiſchen. Dafuͤr der ſtadtrat 40 fl. einer ieden aus der ſchoßſtube jaͤrlich zu reichen verſprach, Vogel ſ. 312.
§ 1359
die ſtahl- ſchuͤzen ha- ben ſich ver- loren.
Die ſtahlſchuͤzen haben ſich verloren, ungeach- tet man im jare 1672 zu Dresden ein Kurfuͤrſtli- ches ſchuͤßhaus zum ſchirm- und ſtahl-ſchuͤſſen ge- bauet hat, Wecken ſ. 71 der beſchreibung von Dresden. Den buͤchſen-ſchuͤzen iſt der plaz allein verbliben. Jene nenneten diſe kraut-ſchuͤzen; in betracht kraut und lot das pulver und blei bedeu- tete. Die meiſten waren lunten-ſchuͤzen, die mit ſchwamm-buͤchſen ſchoſſen. Im jare 1707 mu- ſten diſe den ſcheiben-ſchuͤzen das ſchuͤßhaus zu Er-
furt
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XXV haubtſtuͤck
ſ. 124, 127. Noch im vorigen jarhundert waren
die ſtahl-ſchuͤſſen gebraͤuchlich, Hoͤnns Sachſen-
Coburgiſche hiſtori II ſ. 239.
§ 1358
Die vogelſchuͤßen teilen ſich in die hohe und ni-
dere ſtangen. Der herzog Johann Caſimir zu
Coburg ſtellte dem biſchoffe zu Bamberg zu gefal-
len im jare 1604 an; 50 fl. ſtanden auf dem
rumpfe des vogels, 30 fl. auf den kopf, 25 auf
den rechten fluͤgel, und ſo vile auf den linken,
20 fl. auf den ſchwanz, alles das groͤſeſte teil ge-
meinet, Hoͤnn ſ. 232. Im jare 1601 waren gen
Halle zum vogel-ſchuͤßen 156 ſtaͤdte und 323 ſchuͤ-
zen beſchriben, die gewinnſte betrafen 600 fl.,
Vogels Leipzigiſch geſchicht-buch ſ. 325, zu Leip-
zig wurde 1498 ein ſcheibenſchuͤſſen mit gezogenen
roͤren und eines nach dem vogel ausruͤſtungen ge-
halten. Der beſte gewinn war 100 fl. Im jare
1595 waren zu Leipzig zwo geſellſchaften der arm-
bruſt- und buͤchſen-ſchuͤzen. Eine iede hatte einen
haubtmann und aͤlteſte vorſteher. Sie zogen
ſonſt den gewinn von den wuͤrfel-tiſchen. Dafuͤr
der ſtadtrat 40 fl. einer ieden aus der ſchoßſtube
jaͤrlich zu reichen verſprach, Vogel ſ. 312.
§ 1359
Die ſtahlſchuͤzen haben ſich verloren, ungeach-
tet man im jare 1672 zu Dresden ein Kurfuͤrſtli-
ches ſchuͤßhaus zum ſchirm- und ſtahl-ſchuͤſſen ge-
bauet hat, Wecken ſ. 71 der beſchreibung von
Dresden. Den buͤchſen-ſchuͤzen iſt der plaz allein
verbliben. Jene nenneten diſe kraut-ſchuͤzen; in
betracht kraut und lot das pulver und blei bedeu-
tete. Die meiſten waren lunten-ſchuͤzen, die mit
ſchwamm-buͤchſen ſchoſſen. Im jare 1707 mu-
ſten diſe den ſcheiben-ſchuͤzen das ſchuͤßhaus zu Er-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/570>, abgerufen am 22.11.2024.
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