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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXV haubtstück
§ 1362
daher auch
die renn-
scheibe zu
leiten ist.

Gleichwie man bei den schüßen auch rennspile
hilte, von Falkenstein am a. o. s. 422; also hat
man auch eine rennscheibe. Bei dreien wochen
wird nach diser geschossen. Wer solche felet, ver-
liret den einsaz, und muß wieder von neuen einse-
zen. Dabei sind der haubt-ritter, nach-ritter,
und der reihe-ritter etc. zu gewinnen. Ein schüz
darf den andern seinen zu gewartenden glücks-schuß
abkausen. Ein einsaz hat 5 gänge, die 20 schüsse
nach der rennscheibe ausmachen.

§ 1363
die schnapp-
scheibe

Sowohl die schüzen, als auch die nicht einge-
sezet haben, dürfen nach der schnapp-scheibe täg-
lich schüssen. Die einlage ist ein bazen, und der
gewinn iedes tages ein silberner löffel.

§ 1364
ist von der
stechscheibe
zu unter-
scheiden,

Für die schüzen, die in rennscheiben gut geschos-
sen haben, folget die kleine, oder stech-scheibe.
Dise entscheidet den haubt- und neben-gewinn.

§ 1365
auch der
schwarzen
scheibe,

Zum behufe derer, welche gefelet haben, das
ist, feld-schüzen geworden sind, folget endlich die
schwarze scheibe mit einem weisen rande und dem
schwarzen.

§ 1366
das sprüch-
wort davon.

Das sprüchwort ist: ein schüz muß drei häuser
in vermögen haben; eines zum verschüßen, das
andre zum verpfänden, und das dritte darin zu
wonen.

§ 1367
vom vogel-
schüssen,

Das vogelschüßen wird entweder allein, oder
nebst dem scheiben schüssen gehalten. Der vogel
stehet auf einer eisernen spille, und ist mit eisen
wohl verwaret. Die Fürstliche Sachsen-Go-
thaische schüzen-ordnung vom jare 1704, und die

artikel,
XXV haubtſtuͤck
§ 1362
daher auch
die renn-
ſcheibe zu
leiten iſt.

Gleichwie man bei den ſchuͤßen auch rennſpile
hilte, von Falkenſtein am a. o. ſ. 422; alſo hat
man auch eine rennſcheibe. Bei dreien wochen
wird nach diſer geſchoſſen. Wer ſolche felet, ver-
liret den einſaz, und muß wieder von neuen einſe-
zen. Dabei ſind der haubt-ritter, nach-ritter,
und der reihe-ritter ꝛc. zu gewinnen. Ein ſchuͤz
darf den andern ſeinen zu gewartenden gluͤcks-ſchuß
abkauſen. Ein einſaz hat 5 gaͤnge, die 20 ſchuͤſſe
nach der rennſcheibe ausmachen.

§ 1363
die ſchnapp-
ſcheibe

Sowohl die ſchuͤzen, als auch die nicht einge-
ſezet haben, duͤrfen nach der ſchnapp-ſcheibe taͤg-
lich ſchuͤſſen. Die einlage iſt ein bazen, und der
gewinn iedes tages ein ſilberner loͤffel.

§ 1364
iſt von der
ſtechſcheibe
zu unter-
ſcheiden,

Fuͤr die ſchuͤzen, die in rennſcheiben gut geſchoſ-
ſen haben, folget die kleine, oder ſtech-ſcheibe.
Diſe entſcheidet den haubt- und neben-gewinn.

§ 1365
auch der
ſchwarzen
ſcheibe,

Zum behufe derer, welche gefelet haben, das
iſt, feld-ſchuͤzen geworden ſind, folget endlich die
ſchwarze ſcheibe mit einem weiſen rande und dem
ſchwarzen.

§ 1366
das ſpruͤch-
wort davon.

Das ſpruͤchwort iſt: ein ſchuͤz muß drei haͤuſer
in vermoͤgen haben; eines zum verſchuͤßen, das
andre zum verpfaͤnden, und das dritte darin zu
wonen.

§ 1367
vom vogel-
ſchuͤſſen,

Das vogelſchuͤßen wird entweder allein, oder
nebſt dem ſcheiben ſchuͤſſen gehalten. Der vogel
ſtehet auf einer eiſernen ſpille, und iſt mit eiſen
wohl verwaret. Die Fuͤrſtliche Sachſen-Go-
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[560/0572] XXV haubtſtuͤck § 1362 Gleichwie man bei den ſchuͤßen auch rennſpile hilte, von Falkenſtein am a. o. ſ. 422; alſo hat man auch eine rennſcheibe. Bei dreien wochen wird nach diſer geſchoſſen. Wer ſolche felet, ver- liret den einſaz, und muß wieder von neuen einſe- zen. Dabei ſind der haubt-ritter, nach-ritter, und der reihe-ritter ꝛc. zu gewinnen. Ein ſchuͤz darf den andern ſeinen zu gewartenden gluͤcks-ſchuß abkauſen. Ein einſaz hat 5 gaͤnge, die 20 ſchuͤſſe nach der rennſcheibe ausmachen. § 1363 Sowohl die ſchuͤzen, als auch die nicht einge- ſezet haben, duͤrfen nach der ſchnapp-ſcheibe taͤg- lich ſchuͤſſen. Die einlage iſt ein bazen, und der gewinn iedes tages ein ſilberner loͤffel. § 1364 Fuͤr die ſchuͤzen, die in rennſcheiben gut geſchoſ- ſen haben, folget die kleine, oder ſtech-ſcheibe. Diſe entſcheidet den haubt- und neben-gewinn. § 1365 Zum behufe derer, welche gefelet haben, das iſt, feld-ſchuͤzen geworden ſind, folget endlich die ſchwarze ſcheibe mit einem weiſen rande und dem ſchwarzen. § 1366 Das ſpruͤchwort iſt: ein ſchuͤz muß drei haͤuſer in vermoͤgen haben; eines zum verſchuͤßen, das andre zum verpfaͤnden, und das dritte darin zu wonen. § 1367 Das vogelſchuͤßen wird entweder allein, oder nebſt dem ſcheiben ſchuͤſſen gehalten. Der vogel ſtehet auf einer eiſernen ſpille, und iſt mit eiſen wohl verwaret. Die Fuͤrſtliche Sachſen-Go- thaiſche ſchuͤzen-ordnung vom jare 1704, und die artikel,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/572>, abgerufen am 22.11.2024.