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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom gewehre, und schüß-pulver.
artikel, wornach sowohl die herren judicirer und
kleinods-meister, als auch die schüzen bei vorha-
benden abschüßen des vogels sich zu achten haben,
sind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica
III cap. XXVI
s. 138 fgg. des IIten bandes zu
lesen, wo s. 144 die span-gewinste vom vogel er-
läutert werden, die iedesmalige reihe der schüzen
im abschüßen heisset ein rennen.

§ 1368

Das scheiben- und andre schüssen ist in dendas schelben
und andre
schüssen ist
in den bör-
fern nicht
zu verstat-
ten.

dörfern nicht zu verstatten. Die F. H. Casseli-
sche verordnung vom 22sten August 1733 verstat-
tet den städten Cassel, Marburg, Rinteln,
Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das
scheiben-schüssen am 3ten oster- und pfingst-tage,
und die sommer-monate hindurch alle 14 tage ein-
mal, in den übrigen städten, ausser obgedachten
2 festtagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta-
ge einmal.

§ 1369

In den epistolis ad Magliabechium, welche
Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben
hat, ist bemerket, welchergestalt das geschüz schon
1309 in einem krige zwischen den einwonern St.
Geminiano und Volaterra gebrauchet worden
wäre. In den provisioni des Florentinischen sta-
tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen
erwänung getan, zuverläßige nachrichten 86ster
teil s. 88. Der Barre am a. o. s. 868 erwänet
der kanonen, welche 1303 gefertiget worden wä-
ren, und der pater Daniel am a. o. meldet s. 319,
daß die Franzosen selbige schon 1338 gehabt hät-
ten. Die größte gattung des groben geschüzes
find die not-schlangen (welche länger, als die
kanonen sind), kanonen, oder röre, scharfmezen,

purle-
N n

vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.
artikel, wornach ſowohl die herren judicirer und
kleinods-meiſter, als auch die ſchuͤzen bei vorha-
benden abſchuͤßen des vogels ſich zu achten haben,
ſind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica
III cap. XXVI
ſ. 138 fgg. des IIten bandes zu
leſen, wo ſ. 144 die ſpan-gewinſte vom vogel er-
laͤutert werden, die iedesmalige reihe der ſchuͤzen
im abſchuͤßen heiſſet ein rennen.

§ 1368

Das ſcheiben- und andre ſchuͤſſen iſt in dendas ſchelben
und andre
ſchuͤſſen iſt
in den boͤr-
fern nicht
zu verſtat-
ten.

doͤrfern nicht zu verſtatten. Die F. H. Caſſeli-
ſche verordnung vom 22ſten Auguſt 1733 verſtat-
tet den ſtaͤdten Caſſel, Marburg, Rinteln,
Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das
ſcheiben-ſchuͤſſen am 3ten oſter- und pfingſt-tage,
und die ſommer-monate hindurch alle 14 tage ein-
mal, in den uͤbrigen ſtaͤdten, auſſer obgedachten
2 feſttagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta-
ge einmal.

§ 1369

In den epiſtolis ad Magliabechium, welche
Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben
hat, iſt bemerket, welchergeſtalt das geſchuͤz ſchon
1309 in einem krige zwiſchen den einwonern St.
Geminiano und Volaterra gebrauchet worden
waͤre. In den proviſioni des Florentiniſchen ſta-
tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen
erwaͤnung getan, zuverlaͤßige nachrichten 86ſter
teil ſ. 88. Der Barre am a. o. ſ. 868 erwaͤnet
der kanonen, welche 1303 gefertiget worden waͤ-
ren, und der pater Daniel am a. o. meldet ſ. 319,
daß die Franzoſen ſelbige ſchon 1338 gehabt haͤt-
ten. Die groͤßte gattung des groben geſchuͤzes
find die not-ſchlangen (welche laͤnger, als die
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[561/0573] vom gewehre, und ſchuͤß-pulver. artikel, wornach ſowohl die herren judicirer und kleinods-meiſter, als auch die ſchuͤzen bei vorha- benden abſchuͤßen des vogels ſich zu achten haben, ſind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica III cap. XXVI ſ. 138 fgg. des IIten bandes zu leſen, wo ſ. 144 die ſpan-gewinſte vom vogel er- laͤutert werden, die iedesmalige reihe der ſchuͤzen im abſchuͤßen heiſſet ein rennen. § 1368 Das ſcheiben- und andre ſchuͤſſen iſt in den doͤrfern nicht zu verſtatten. Die F. H. Caſſeli- ſche verordnung vom 22ſten Auguſt 1733 verſtat- tet den ſtaͤdten Caſſel, Marburg, Rinteln, Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das ſcheiben-ſchuͤſſen am 3ten oſter- und pfingſt-tage, und die ſommer-monate hindurch alle 14 tage ein- mal, in den uͤbrigen ſtaͤdten, auſſer obgedachten 2 feſttagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta- ge einmal. das ſchelben und andre ſchuͤſſen iſt in den boͤr- fern nicht zu verſtat- ten. § 1369 In den epiſtolis ad Magliabechium, welche Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben hat, iſt bemerket, welchergeſtalt das geſchuͤz ſchon 1309 in einem krige zwiſchen den einwonern St. Geminiano und Volaterra gebrauchet worden waͤre. In den proviſioni des Florentiniſchen ſta- tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen erwaͤnung getan, zuverlaͤßige nachrichten 86ſter teil ſ. 88. Der Barre am a. o. ſ. 868 erwaͤnet der kanonen, welche 1303 gefertiget worden waͤ- ren, und der pater Daniel am a. o. meldet ſ. 319, daß die Franzoſen ſelbige ſchon 1338 gehabt haͤt- ten. Die groͤßte gattung des groben geſchuͤzes find die not-ſchlangen (welche laͤnger, als die kanonen ſind), kanonen, oder roͤre, ſcharfmezen, purle- N n

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/573>, abgerufen am 22.11.2024.