nicht zur gesundheit. Die dritte gattung aus mele und den reinesten teile der kleie ist die gesundeste; die virte gattung verstattet die policei nicht, als nur in der hungersnot, Joh. Sigmund Elsholt im tischbuche s. 312.
§ 1428
was aus dem weizen besonders gemachet wird?
Aus dem besten weizen wird die stärk, oder das kraftmel gemachet, Marperger K. magazinII s. 503. Hiraus bereitet man das haar-puder zu, am a. o. I s. 705.
§ 1429
das dinkel- korn gibet schön weis brod.
Die spelt oder das dinkel-korn in der obergraf- schaft Kazenellenbogen etc. gibet leichter und schmakhafter weisbrod, als der weizen. Im übrigen ist der spelt mancherlei: Man hat rocken- gersten- weizen-spelt, Leipziger sammlungen von wirtschaftlichen etc. sachen im 10ten bande s. 664 fgg.
§ 1430
das korn- brod ist ge- sünder als das weizen- brod.
Das weizen-brod ist nicht so gesund, als das von rocken, Hofmanns diätetic s. 35. In den morgen-ländern wächset nach Kortens berichte in der reise nach dem gelobten lande, kein rocken. Indeß wachet die policei, daß weder das weizen- noch gersten-brod durch schlechte bäcker verdorben werde. Backen und brauen gerätet nach dem sprüchworte nicht immer. Und eben der bäcker, welcher in der Wetterau das schönste brod bäcket, wenn man ihm eben das mel an einem andern orte gibet, kan kein Wetterauisches brod backen. So vil träget das wasser und die luft hirzu bei. Jedoch sind schlechte bäcker nicht zu dulten, son- dern es ist allen so genannten klöse-bäckern das backen zu untersagen. In Hamburg sind weis- los-bäcker, fast-bäcker, und grob-bäcker, wozu die kuchen-bäcker an andern orten noch kommen.
§ 1431
XXIX haubtſtuͤck von den
nicht zur geſundheit. Die dritte gattung aus mele und den reineſten teile der kleie iſt die geſundeſte; die virte gattung verſtattet die policei nicht, als nur in der hungersnot, Joh. Sigmund Elsholt im tiſchbuche ſ. 312.
§ 1428
was aus dem weizen beſonders gemachet wird?
Aus dem beſten weizen wird die ſtaͤrk, oder das kraftmel gemachet, Marperger K. magazinII ſ. 503. Hiraus bereitet man das haar-puder zu, am a. o. I ſ. 705.
§ 1429
das dinkel- korn gibet ſchoͤn weis brod.
Die ſpelt oder das dinkel-korn in der obergraf- ſchaft Kazenellenbogen ꝛc. gibet leichter und ſchmakhafter weisbrod, als der weizen. Im uͤbrigen iſt der ſpelt mancherlei: Man hat rocken- gerſten- weizen-ſpelt, Leipziger ſammlungen von wirtſchaftlichen ꝛc. ſachen im 10ten bande ſ. 664 fgg.
§ 1430
das korn- brod iſt ge- ſuͤnder als das weizen- brod.
Das weizen-brod iſt nicht ſo geſund, als das von rocken, Hofmanns diaͤtetic ſ. 35. In den morgen-laͤndern waͤchſet nach Kortens berichte in der reiſe nach dem gelobten lande, kein rocken. Indeß wachet die policei, daß weder das weizen- noch gerſten-brod durch ſchlechte baͤcker verdorben werde. Backen und brauen geraͤtet nach dem ſpruͤchworte nicht immer. Und eben der baͤcker, welcher in der Wetterau das ſchoͤnſte brod baͤcket, wenn man ihm eben das mel an einem andern orte gibet, kan kein Wetterauiſches brod backen. So vil traͤget das waſſer und die luft hirzu bei. Jedoch ſind ſchlechte baͤcker nicht zu dulten, ſon- dern es iſt allen ſo genannten kloͤſe-baͤckern das backen zu unterſagen. In Hamburg ſind weis- los-baͤcker, faſt-baͤcker, und grob-baͤcker, wozu die kuchen-baͤcker an andern orten noch kommen.
§ 1431
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XXIX haubtſtuͤck von den
nicht zur geſundheit. Die dritte gattung aus mele
und den reineſten teile der kleie iſt die geſundeſte;
die virte gattung verſtattet die policei nicht, als
nur in der hungersnot, Joh. Sigmund Elsholt
im tiſchbuche ſ. 312.
§ 1428
Aus dem beſten weizen wird die ſtaͤrk, oder das
kraftmel gemachet, Marperger K. magazin II
ſ. 503. Hiraus bereitet man das haar-puder zu,
am a. o. I ſ. 705.
§ 1429
Die ſpelt oder das dinkel-korn in der obergraf-
ſchaft Kazenellenbogen ꝛc. gibet leichter und
ſchmakhafter weisbrod, als der weizen. Im
uͤbrigen iſt der ſpelt mancherlei: Man hat rocken-
gerſten- weizen-ſpelt, Leipziger ſammlungen von
wirtſchaftlichen ꝛc. ſachen im 10ten bande ſ.
664 fgg.
§ 1430
Das weizen-brod iſt nicht ſo geſund, als das
von rocken, Hofmanns diaͤtetic ſ. 35. In den
morgen-laͤndern waͤchſet nach Kortens berichte
in der reiſe nach dem gelobten lande, kein rocken.
Indeß wachet die policei, daß weder das weizen-
noch gerſten-brod durch ſchlechte baͤcker verdorben
werde. Backen und brauen geraͤtet nach dem
ſpruͤchworte nicht immer. Und eben der baͤcker,
welcher in der Wetterau das ſchoͤnſte brod baͤcket,
wenn man ihm eben das mel an einem andern
orte gibet, kan kein Wetterauiſches brod backen.
So vil traͤget das waſſer und die luft hirzu bei.
Jedoch ſind ſchlechte baͤcker nicht zu dulten, ſon-
dern es iſt allen ſo genannten kloͤſe-baͤckern das
backen zu unterſagen. In Hamburg ſind weis-
los-baͤcker, faſt-baͤcker, und grob-baͤcker, wozu
die kuchen-baͤcker an andern orten noch kommen.
§ 1431
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/594>, abgerufen am 22.11.2024.
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