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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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feld- baum- garten-früchten.
§ 1424

Zur beförderung der erndte sind von alten zei-die erndte-
ferien ha-
ben beson-
dere ge-
rechtsamen.

ten her die ferien geordnet. Die erndte-ferien
heissen auch hundstags-ferien, und dauren am
kammergerichte vom 18ten Jul. bis den 25sten Au-
gust einschlüßlich, und hat man sich vermöge des
R. A. 1654 § 137 hirnach zu achten, wenn kein
besondres landes-gesäz vorhanden ist. Im übri-
gen ist die erndte-zeit nach dem himmelsstriche un-
terschiden. Sie gibet einen gerichts-stillestand
einem jeden, und ein urthel oder bescheid, der in
solcher zeit eröfnet oder erteilet wird, ist ungiltig;
es lidte denn die sache keinen verzug.

§ 1425

So lange die früchte noch nicht reif sind, darfwenn nicht
gejaget wer-
den darf?

nicht gejaget werden, wenn gleich die jagt offen
und Bartholomäi vorbei ist, Fritsch am a. o.
vol. I opusc. Wildvogel in vronoscopia leg.
§ 32.

§ 1426

Zum getreide gehören 1) der weizen, 2) derwas zum
getreide ge-
höret?

rocken, 3) die gerste, 4) der haber, 5) der hirse,
6) der dinkel, 7) der schwade, und 8) der türki-
sche weizen. Vom einkorne, heidenkorne und
andern arten der feldfrüchte, besonders in Schwa-
ben, handeln die öconomische nachrichten im VIII
bande, s. 874 fgg., Leipz. 1755, 8.

§ 1427

Der weizen gibet unter allem getreide die stärk-die beschaf-
fenheit des
weizens in
absicht auf
den mensch-
lichen kör-
per.

ste narung für den menschlichen körper. Jedoch
wirket die zähe klebrichkeit des meles ungesund-
heit. Der sauerteig oder die häfe, imgleichen die
hize des backofens und das salz, auch kneten, müs-
sen diß übel heben. Davon werden fünferlei
gattungen weisbrodes gebacken, die zwo feinesten
ersten dinen denen, welche nicht stark arbeiten,

nicht
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feld- baum- garten-fruͤchten.
§ 1424

Zur befoͤrderung der erndte ſind von alten zei-die erndte-
ferien ha-
ben beſon-
dere ge-
rechtſamen.

ten her die ferien geordnet. Die erndte-ferien
heiſſen auch hundstags-ferien, und dauren am
kammergerichte vom 18ten Jul. bis den 25ſten Au-
guſt einſchluͤßlich, und hat man ſich vermoͤge des
R. A. 1654 § 137 hirnach zu achten, wenn kein
beſondres landes-geſaͤz vorhanden iſt. Im uͤbri-
gen iſt die erndte-zeit nach dem himmelsſtriche un-
terſchiden. Sie gibet einen gerichts-ſtilleſtand
einem jeden, und ein urthel oder beſcheid, der in
ſolcher zeit eroͤfnet oder erteilet wird, iſt ungiltig;
es lidte denn die ſache keinen verzug.

§ 1425

So lange die fruͤchte noch nicht reif ſind, darfwenn nicht
gejaget wer-
den darf?

nicht gejaget werden, wenn gleich die jagt offen
und Bartholomaͤi vorbei iſt, Fritſch am a. o.
vol. I opuſc. Wildvogel in vronoſcopia leg.
§ 32.

§ 1426

Zum getreide gehoͤren 1) der weizen, 2) derwas zum
getreide ge-
hoͤret?

rocken, 3) die gerſte, 4) der haber, 5) der hirſe,
6) der dinkel, 7) der ſchwade, und 8) der tuͤrki-
ſche weizen. Vom einkorne, heidenkorne und
andern arten der feldfruͤchte, beſonders in Schwa-
ben, handeln die oͤconomiſche nachrichten im VIII
bande, ſ. 874 fgg., Leipz. 1755, 8.

§ 1427

Der weizen gibet unter allem getreide die ſtaͤrk-die beſchaf-
fenheit des
weizens in
abſicht auf
den menſch-
lichen koͤr-
per.

ſte narung fuͤr den menſchlichen koͤrper. Jedoch
wirket die zaͤhe klebrichkeit des meles ungeſund-
heit. Der ſauerteig oder die haͤfe, imgleichen die
hize des backofens und das ſalz, auch kneten, muͤſ-
ſen diß uͤbel heben. Davon werden fuͤnferlei
gattungen weisbrodes gebacken, die zwo feineſten
erſten dinen denen, welche nicht ſtark arbeiten,

nicht
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[581/0593] feld- baum- garten-fruͤchten. § 1424 Zur befoͤrderung der erndte ſind von alten zei- ten her die ferien geordnet. Die erndte-ferien heiſſen auch hundstags-ferien, und dauren am kammergerichte vom 18ten Jul. bis den 25ſten Au- guſt einſchluͤßlich, und hat man ſich vermoͤge des R. A. 1654 § 137 hirnach zu achten, wenn kein beſondres landes-geſaͤz vorhanden iſt. Im uͤbri- gen iſt die erndte-zeit nach dem himmelsſtriche un- terſchiden. Sie gibet einen gerichts-ſtilleſtand einem jeden, und ein urthel oder beſcheid, der in ſolcher zeit eroͤfnet oder erteilet wird, iſt ungiltig; es lidte denn die ſache keinen verzug. die erndte- ferien ha- ben beſon- dere ge- rechtſamen. § 1425 So lange die fruͤchte noch nicht reif ſind, darf nicht gejaget werden, wenn gleich die jagt offen und Bartholomaͤi vorbei iſt, Fritſch am a. o. vol. I opuſc. Wildvogel in vronoſcopia leg. § 32. wenn nicht gejaget wer- den darf? § 1426 Zum getreide gehoͤren 1) der weizen, 2) der rocken, 3) die gerſte, 4) der haber, 5) der hirſe, 6) der dinkel, 7) der ſchwade, und 8) der tuͤrki- ſche weizen. Vom einkorne, heidenkorne und andern arten der feldfruͤchte, beſonders in Schwa- ben, handeln die oͤconomiſche nachrichten im VIII bande, ſ. 874 fgg., Leipz. 1755, 8. was zum getreide ge- hoͤret? § 1427 Der weizen gibet unter allem getreide die ſtaͤrk- ſte narung fuͤr den menſchlichen koͤrper. Jedoch wirket die zaͤhe klebrichkeit des meles ungeſund- heit. Der ſauerteig oder die haͤfe, imgleichen die hize des backofens und das ſalz, auch kneten, muͤſ- ſen diß uͤbel heben. Davon werden fuͤnferlei gattungen weisbrodes gebacken, die zwo feineſten erſten dinen denen, welche nicht ſtark arbeiten, nicht die beſchaf- fenheit des weizens in abſicht auf den menſch- lichen koͤr- per. O o 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/593>, abgerufen am 22.11.2024.