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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom weine, biere, branteweine, etc.
1548 tit. 19 § 2, oder was der wein entweder zur
zeit des kaufes, oder 14 tage nach dem herbste
(erndte) gilt, Reichspolicei-ordnung 1577 tit. 19
§ 3; 9) mag ein landesherr untersagen, daß
keine fremde weine in eine gewisse gegend eingefa-
ren werden, angesehen Kur-Maynz sehr scharf
verboten hat, daß in dem Rheingau keine Ober-
Rheinische weine gelassen werden, damit alle
mengerei verhütet, hingegen die achtung und die
güte der Rhingauer weine aufrecht erhalten wer-
den. Ausserdem ist auch dahin von der policei zu
sorgen, daß nimand fremde weine one beiseyn der
hirzu beeidigten weinschröter oder visirer in seinen
keller bringe und verkaufe, bevor sie geprüfet wor-
den sind; darnebst die weinhändler und schenken
bei den ausländischen weinen inländische, oder
birn- und äpfel-weine zugleich füre und verkaufe;
die schenkkannen und das gemäß behörig visitiret
und geaichet werde.

§ 1488

Dieweil auch durch die kärner, welche weinden kärnern
soll man kei-
nen wein
verkaufen
lassen.

verkaufen, viler betrug und vermengung des wei-
nes verübet wird; so ist am besten nach dem
Brandenburgischen beispile deren wein-verkauf
bei verlust des weines und geschirres zu verbiten;
dahingegen die auf dem lande wonende solchen
accisfrei im großen von den weinhändlern in den
städten kaufen mögen.

§ 1489

Weinschulden werden auf universitäten alswie hoch die
weinschul-
den auf uni-
versitäten
bezalet wer-
den?

verschwenderische schulden, wenn sie über 5 thlr.
laufen, nicht bezalet, F. H. Casselische verord-
nung vom 20sten December 1746.

§ 1490

Den wein zum heiligen abendmale gebenwer den
wein zum
heil. abend-

nach dem herkommen entweder die gemeine,

oder
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vom weine, biere, branteweine, ꝛc.
1548 tit. 19 § 2, oder was der wein entweder zur
zeit des kaufes, oder 14 tage nach dem herbſte
(erndte) gilt, Reichspolicei-ordnung 1577 tit. 19
§ 3; 9) mag ein landesherr unterſagen, daß
keine fremde weine in eine gewiſſe gegend eingefa-
ren werden, angeſehen Kur-Maynz ſehr ſcharf
verboten hat, daß in dem Rheingau keine Ober-
Rheiniſche weine gelaſſen werden, damit alle
mengerei verhuͤtet, hingegen die achtung und die
guͤte der Rhingauer weine aufrecht erhalten wer-
den. Auſſerdem iſt auch dahin von der policei zu
ſorgen, daß nimand fremde weine one beiſeyn der
hirzu beeidigten weinſchroͤter oder viſirer in ſeinen
keller bringe und verkaufe, bevor ſie gepruͤfet wor-
den ſind; darnebſt die weinhaͤndler und ſchenken
bei den auslaͤndiſchen weinen inlaͤndiſche, oder
birn- und aͤpfel-weine zugleich fuͤre und verkaufe;
die ſchenkkannen und das gemaͤß behoͤrig viſitiret
und geaichet werde.

§ 1488

Dieweil auch durch die kaͤrner, welche weinden kaͤrnern
ſoll man kei-
nen wein
verkaufen
laſſen.

verkaufen, viler betrug und vermengung des wei-
nes veruͤbet wird; ſo iſt am beſten nach dem
Brandenburgiſchen beiſpile deren wein-verkauf
bei verluſt des weines und geſchirres zu verbiten;
dahingegen die auf dem lande wonende ſolchen
accisfrei im großen von den weinhaͤndlern in den
ſtaͤdten kaufen moͤgen.

§ 1489

Weinſchulden werden auf univerſitaͤten alswie hoch die
weinſchul-
den auf uni-
verſitaͤten
bezalet wer-
den?

verſchwenderiſche ſchulden, wenn ſie uͤber 5 thlr.
laufen, nicht bezalet, F. H. Caſſeliſche verord-
nung vom 20ſten December 1746.

§ 1490

Den wein zum heiligen abendmale gebenwer den
wein zum
heil. abend-

nach dem herkommen entweder die gemeine,

oder
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[601/0613] vom weine, biere, branteweine, ꝛc. 1548 tit. 19 § 2, oder was der wein entweder zur zeit des kaufes, oder 14 tage nach dem herbſte (erndte) gilt, Reichspolicei-ordnung 1577 tit. 19 § 3; 9) mag ein landesherr unterſagen, daß keine fremde weine in eine gewiſſe gegend eingefa- ren werden, angeſehen Kur-Maynz ſehr ſcharf verboten hat, daß in dem Rheingau keine Ober- Rheiniſche weine gelaſſen werden, damit alle mengerei verhuͤtet, hingegen die achtung und die guͤte der Rhingauer weine aufrecht erhalten wer- den. Auſſerdem iſt auch dahin von der policei zu ſorgen, daß nimand fremde weine one beiſeyn der hirzu beeidigten weinſchroͤter oder viſirer in ſeinen keller bringe und verkaufe, bevor ſie gepruͤfet wor- den ſind; darnebſt die weinhaͤndler und ſchenken bei den auslaͤndiſchen weinen inlaͤndiſche, oder birn- und aͤpfel-weine zugleich fuͤre und verkaufe; die ſchenkkannen und das gemaͤß behoͤrig viſitiret und geaichet werde. § 1488 Dieweil auch durch die kaͤrner, welche wein verkaufen, viler betrug und vermengung des wei- nes veruͤbet wird; ſo iſt am beſten nach dem Brandenburgiſchen beiſpile deren wein-verkauf bei verluſt des weines und geſchirres zu verbiten; dahingegen die auf dem lande wonende ſolchen accisfrei im großen von den weinhaͤndlern in den ſtaͤdten kaufen moͤgen. den kaͤrnern ſoll man kei- nen wein verkaufen laſſen. § 1489 Weinſchulden werden auf univerſitaͤten als verſchwenderiſche ſchulden, wenn ſie uͤber 5 thlr. laufen, nicht bezalet, F. H. Caſſeliſche verord- nung vom 20ſten December 1746. wie hoch die weinſchul- den auf uni- verſitaͤten bezalet wer- den? § 1490 Den wein zum heiligen abendmale geben nach dem herkommen entweder die gemeine, oder wer den wein zum heil. abend- P p 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/613>, abgerufen am 22.11.2024.