Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXIII haubtstück
male zu ge-
ben hat?
oder der kasten. Im zweifel fällt dise last auf
den kirchen-kasten.

§ 1491

Eine besondere wein-cur hat Hofmann in der
diätetic s. 345 fürgeschriben und solche darzu an-
geraten, die nicht in den kopf steigen. Ob er
aber die ächten gattungen der weine getroffen ha-
be, die er allda benimet, solches wird ihm kein
weinverständiger glauben. Sihe übrigens des
Böcklers haus- und feld-schule.

Vom biere und brühane.
§ 1492
was bier
ist?

Bier ist das bekannte getränke, welches aus
wasser, malz und hopfen gekochet wird. Das
wort bier kömmt von bera, gerste, her, Gund-
ling
in den D. s. 425. Aus gersten-malz wird
braunes bier, aus weizen (dinkel) gerste und ha-
fer wird breihan oder weises bier gebrauet, von
Rohr
im haushaltungs buche s. 1311 fgg., öcono-
misches lexicon sp. 324 fg., Hofmann am a. o.
im IIten teile s. 267 und 164. Und zwar wird
am biere in bierländern eine gar grose menge
verzapfet.

§ 1493
dessen ein-
teilung,

Das bier teilet man besage Marpergers im
küchen- und keller-dictionario, s. 97 fgg. verschi-
dentlich ein. Ich erwäne nur des unterschides in
weises und braunes bier, welches beides aus ger-
sten gebrauet wird. Hirnächst gibet es weizen-
und haber- auch kräuter-bier, von Chlingens-
berg
de hofmarchiali iure s. 228. Daher man
den weizen in brau- und back- auch land-weizen
einteilet. Weiter ist das bier entweder einfaches,

oder

XXXIII haubtſtuͤck
male zu ge-
ben hat?
oder der kaſten. Im zweifel faͤllt diſe laſt auf
den kirchen-kaſten.

§ 1491

Eine beſondere wein-cur hat Hofmann in der
diaͤtetic ſ. 345 fuͤrgeſchriben und ſolche darzu an-
geraten, die nicht in den kopf ſteigen. Ob er
aber die aͤchten gattungen der weine getroffen ha-
be, die er allda benimet, ſolches wird ihm kein
weinverſtaͤndiger glauben. Sihe uͤbrigens des
Boͤcklers haus- und feld-ſchule.

Vom biere und bruͤhane.
§ 1492
was bier
iſt?

Bier iſt das bekannte getraͤnke, welches aus
waſſer, malz und hopfen gekochet wird. Das
wort bier koͤmmt von bera, gerſte, her, Gund-
ling
in den D. ſ. 425. Aus gerſten-malz wird
braunes bier, aus weizen (dinkel) gerſte und ha-
fer wird breihan oder weiſes bier gebrauet, von
Rohr
im haushaltungs buche ſ. 1311 fgg., oͤcono-
miſches lexicon ſp. 324 fg., Hofmann am a. o.
im IIten teile ſ. 267 und 164. Und zwar wird
am biere in bierlaͤndern eine gar groſe menge
verzapfet.

§ 1493
deſſen ein-
teilung,

Das bier teilet man beſage Marpergers im
kuͤchen- und keller-dictionario, ſ. 97 fgg. verſchi-
dentlich ein. Ich erwaͤne nur des unterſchides in
weiſes und braunes bier, welches beides aus ger-
ſten gebrauet wird. Hirnaͤchſt gibet es weizen-
und haber- auch kraͤuter-bier, von Chlingens-
berg
de hofmarchiali iure ſ. 228. Daher man
den weizen in brau- und back- auch land-weizen
einteilet. Weiter iſt das bier entweder einfaches,

oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0614" n="602"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/><note place="left">male zu ge-<lb/>
ben hat?</note>oder der ka&#x017F;ten. Im zweifel fa&#x0364;llt di&#x017F;e la&#x017F;t auf<lb/>
den kirchen-ka&#x017F;ten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1491</head><lb/>
            <p>Eine be&#x017F;ondere wein-cur hat <hi rendition="#fr">Hofmann</hi> in der<lb/>
dia&#x0364;tetic &#x017F;. 345 fu&#x0364;rge&#x017F;chriben und &#x017F;olche darzu an-<lb/>
geraten, die nicht in den kopf &#x017F;teigen. Ob er<lb/>
aber die a&#x0364;chten gattungen der weine getroffen ha-<lb/>
be, die er allda benimet, &#x017F;olches wird ihm kein<lb/>
weinver&#x017F;ta&#x0364;ndiger glauben. Sihe u&#x0364;brigens des<lb/><hi rendition="#fr">Bo&#x0364;cklers</hi> haus- und feld-&#x017F;chule.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vom biere und bru&#x0364;hane.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1492</head><lb/>
            <note place="left">was bier<lb/>
i&#x017F;t?</note>
            <p><hi rendition="#fr">Bier</hi> i&#x017F;t das bekannte getra&#x0364;nke, welches aus<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er, malz und hopfen gekochet wird. Das<lb/>
wort <hi rendition="#fr">bier</hi> ko&#x0364;mmt von bera, ger&#x017F;te, her, <hi rendition="#fr">Gund-<lb/>
ling</hi> in den <hi rendition="#aq">D.</hi> &#x017F;. 425. Aus ger&#x017F;ten-malz wird<lb/>
braunes bier, aus weizen (dinkel) ger&#x017F;te und ha-<lb/>
fer wird breihan oder wei&#x017F;es bier gebrauet, <hi rendition="#fr">von<lb/>
Rohr</hi> im haushaltungs buche &#x017F;. 1311 fgg., o&#x0364;cono-<lb/>
mi&#x017F;ches lexicon &#x017F;p. 324 fg., <hi rendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o.<lb/>
im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 267 und 164. Und zwar wird<lb/>
am biere in bierla&#x0364;ndern eine gar gro&#x017F;e menge<lb/>
verzapfet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1493</head><lb/>
            <note place="left">de&#x017F;&#x017F;en ein-<lb/>
teilung,</note>
            <p>Das bier teilet man be&#x017F;age <hi rendition="#fr">Marpergers</hi> im<lb/>
ku&#x0364;chen- und keller-dictionario, &#x017F;. 97 fgg. ver&#x017F;chi-<lb/>
dentlich ein. Ich erwa&#x0364;ne nur des unter&#x017F;chides in<lb/>
wei&#x017F;es und braunes bier, welches beides aus ger-<lb/>
&#x017F;ten gebrauet wird. Hirna&#x0364;ch&#x017F;t gibet es weizen-<lb/>
und haber- auch kra&#x0364;uter-bier, von <hi rendition="#fr">Chlingens-<lb/>
berg</hi> <hi rendition="#aq">de hofmarchiali iure</hi> &#x017F;. 228. Daher man<lb/>
den weizen in brau- und back- auch land-weizen<lb/>
einteilet. Weiter i&#x017F;t das bier entweder einfaches,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[602/0614] XXXIII haubtſtuͤck oder der kaſten. Im zweifel faͤllt diſe laſt auf den kirchen-kaſten. male zu ge- ben hat? § 1491 Eine beſondere wein-cur hat Hofmann in der diaͤtetic ſ. 345 fuͤrgeſchriben und ſolche darzu an- geraten, die nicht in den kopf ſteigen. Ob er aber die aͤchten gattungen der weine getroffen ha- be, die er allda benimet, ſolches wird ihm kein weinverſtaͤndiger glauben. Sihe uͤbrigens des Boͤcklers haus- und feld-ſchule. Vom biere und bruͤhane. § 1492 Bier iſt das bekannte getraͤnke, welches aus waſſer, malz und hopfen gekochet wird. Das wort bier koͤmmt von bera, gerſte, her, Gund- ling in den D. ſ. 425. Aus gerſten-malz wird braunes bier, aus weizen (dinkel) gerſte und ha- fer wird breihan oder weiſes bier gebrauet, von Rohr im haushaltungs buche ſ. 1311 fgg., oͤcono- miſches lexicon ſp. 324 fg., Hofmann am a. o. im IIten teile ſ. 267 und 164. Und zwar wird am biere in bierlaͤndern eine gar groſe menge verzapfet. § 1493 Das bier teilet man beſage Marpergers im kuͤchen- und keller-dictionario, ſ. 97 fgg. verſchi- dentlich ein. Ich erwaͤne nur des unterſchides in weiſes und braunes bier, welches beides aus ger- ſten gebrauet wird. Hirnaͤchſt gibet es weizen- und haber- auch kraͤuter-bier, von Chlingens- berg de hofmarchiali iure ſ. 228. Daher man den weizen in brau- und back- auch land-weizen einteilet. Weiter iſt das bier entweder einfaches, oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/614
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/614>, abgerufen am 22.11.2024.