oder doppel-bier, Marperger K. u. K. diction. s. 107, oder das bier ist entweder von gedorreten, oder luft-malze gebrauet. Ferner ist es auf ge- pichten fässern ligendes, wie in Sachsen und Thü- ringen, oder blos in eichenen fässern auf behalte- nes, wie in den hisigen gegenden. Abfälle davon sind das mittel-bier, sodann der kofent, oder das kleine bier, auch junkern genannt. Diser ist von wasser gar wenig unterschiden. Mang-bire wer- den aus weizen und gerste gebrauet. Das beste bier wird zu Glinicke, bei Potsdamm aus ger- sten, weizen, haber und buchweizen gebrauet. Diß ist die Bredaische art, Marpergers küchen- und keller-dictionarium s. 106.
§ 1494
Zu München brauet man im frülinge und bisvom Baie- rischen bire. zum anfange des Junius ein doppeltes weises bier, ambock genannt, das sehr stark ist, und dem Englischen öle gleich kommet. Das weise bier- brauen träget dem Kur-sürsten in Baiern järlich über eine million gulden ein, KeyslerI der reisen s. 67. Der unterricht für einen Baierischen braumeister stehet bei dem von Chlingensberg am a. o. s. 230-239.
§ 1495
Luft-malz und guter hopfen, auch stehendeswas das beste bier gibet? quell-wasser geben das beste bier. Die gerste darf auf einem gepferchten acker nicht gewachsen seyn. Der hopfen soll wenige säuerlichte und desto merere flüchtige salz-teilchen in sich haben, wie der Böhmische hopfen, Bäumler am a. o. s. 422. Man erfodert durchgehends helles flüs- sendes wasser. Allein teils die erfarung, teils der Neumann vom thee, coffe, weine und biere, lehren ein anders. Zu Schweinsberg, in der nachbarschaft, ist bisher das beste und gesundeste
bier
vom weine, biere, branteweine, ꝛc.
oder doppel-bier, Marperger K. u. K. diction. ſ. 107, oder das bier iſt entweder von gedorreten, oder luft-malze gebrauet. Ferner iſt es auf ge- pichten faͤſſern ligendes, wie in Sachſen und Thuͤ- ringen, oder blos in eichenen faͤſſern auf behalte- nes, wie in den hiſigen gegenden. Abfaͤlle davon ſind das mittel-bier, ſodann der kofent, oder das kleine bier, auch junkern genannt. Diſer iſt von waſſer gar wenig unterſchiden. Mang-bire wer- den aus weizen und gerſte gebrauet. Das beſte bier wird zu Glinicke, bei Potsdamm aus ger- ſten, weizen, haber und buchweizen gebrauet. Diß iſt die Bredaiſche art, Marpergers kuͤchen- und keller-dictionarium ſ. 106.
§ 1494
Zu Muͤnchen brauet man im fruͤlinge und bisvom Baie- riſchen bire. zum anfange des Junius ein doppeltes weiſes bier, ambock genannt, das ſehr ſtark iſt, und dem Engliſchen oͤle gleich kommet. Das weiſe bier- brauen traͤget dem Kur-ſuͤrſten in Baiern jaͤrlich uͤber eine million gulden ein, KeyslerI der reiſen ſ. 67. Der unterricht fuͤr einen Baieriſchen braumeiſter ſtehet bei dem von Chlingensberg am a. o. ſ. 230-239.
§ 1495
Luft-malz und guter hopfen, auch ſtehendeswas das beſte bier gibet? quell-waſſer geben das beſte bier. Die gerſte darf auf einem gepferchten acker nicht gewachſen ſeyn. Der hopfen ſoll wenige ſaͤuerlichte und deſto merere fluͤchtige ſalz-teilchen in ſich haben, wie der Boͤhmiſche hopfen, Baͤumler am a. o. ſ. 422. Man erfodert durchgehends helles fluͤſ- ſendes waſſer. Allein teils die erfarung, teils der Neumann vom thee, coffe, weine und biere, lehren ein anders. Zu Schweinsberg, in der nachbarſchaft, iſt bisher das beſte und geſundeſte
bier
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ſ. 107, oder das bier iſt entweder von gedorreten,
oder luft-malze gebrauet. Ferner iſt es auf ge-
pichten faͤſſern ligendes, wie in Sachſen und Thuͤ-
ringen, oder blos in eichenen faͤſſern auf behalte-
nes, wie in den hiſigen gegenden. Abfaͤlle davon
ſind das mittel-bier, ſodann der kofent, oder das
kleine bier, auch junkern genannt. Diſer iſt von
waſſer gar wenig unterſchiden. Mang-bire wer-
den aus weizen und gerſte gebrauet. Das beſte
bier wird zu Glinicke, bei Potsdamm aus ger-
ſten, weizen, haber und buchweizen gebrauet.
Diß iſt die Bredaiſche art, Marpergers kuͤchen-
und keller-dictionarium ſ. 106.
§ 1494
Zu Muͤnchen brauet man im fruͤlinge und bis
zum anfange des Junius ein doppeltes weiſes bier,
ambock genannt, das ſehr ſtark iſt, und dem
Engliſchen oͤle gleich kommet. Das weiſe bier-
brauen traͤget dem Kur-ſuͤrſten in Baiern jaͤrlich
uͤber eine million gulden ein, Keysler I der reiſen
ſ. 67. Der unterricht fuͤr einen Baieriſchen
braumeiſter ſtehet bei dem von Chlingensberg
am a. o. ſ. 230-239.
vom Baie-
riſchen bire.
§ 1495
Luft-malz und guter hopfen, auch ſtehendes
quell-waſſer geben das beſte bier. Die gerſte
darf auf einem gepferchten acker nicht gewachſen
ſeyn. Der hopfen ſoll wenige ſaͤuerlichte und
deſto merere fluͤchtige ſalz-teilchen in ſich haben,
wie der Boͤhmiſche hopfen, Baͤumler am a. o.
ſ. 422. Man erfodert durchgehends helles fluͤſ-
ſendes waſſer. Allein teils die erfarung, teils der
Neumann vom thee, coffe, weine und biere,
lehren ein anders. Zu Schweinsberg, in der
nachbarſchaft, iſt bisher das beſte und geſundeſte
bier
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beſte bier
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/615>, abgerufen am 22.11.2024.
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