Zu einem buchladen werden eigentlich nur sor- timent erfodert. Kommen die verlags-bücher hin- zu; alsdann ist der buchlade desto vollständiger. Man teilet sie ferner in die mit einheimischen, so- dann geistliche, juristischen oder arzenei-und welt- weisheitsschriften an[ge]füllete, oder in neumodische läden, die mit wiz und verstande, gedanken, auch schönen wissenschaften, oder wirtsschafts-werkgen prangen, oder mit übersezungen ausgeziret werden.
§ 1580
In den buchläden kan wohl eine öffentliche ver- kaufung (auction) angestellet werden.
Siben und dreisigstes haubtstück vom heutigen, oder lumpen papyre.
§ 1581
was papy- rus eigent- lich ist?
Papyrus ist ein dreieckigtes rid, welches am ufer des Nils in Aegypten, wie auch in Sici- lien wächset, woraus ein schreibe zeug gemacht wur- de; die abbildung dises papyres, oder rides hat der Zwinger am a. o. s. 367 mitgeteilet, auch die art das papyr daraus zu fertigen s. 368 erwänet, und dessen gattungen der Grupen in den obser- vationibus de forma conficiendi acta apud Ro- manos s. 169 erzälet. Die dinneste war charta augustana, dann folgete die livia, welches die an- dre und die Claudia die dritte war.
1582
wenn das heutige pa- pyr erfun- den worden ist? dessen gattungen.
Hiervon ist das heutige papyr, welches gegen den anfang des virzehnten jahrhunderts erfunden worden ist, ganz unterschiden. Denn es ist ein vom papyrmacher auf der papyrmüle zubereitetes blatt, darauf man schreiben, auch drucken, und das zu
andern
XXXVII haubtſtuͤck
§ 1579
der buchlaͤ- den eintei- lung.
Zu einem buchladen werden eigentlich nur ſor- timent erfodert. Kommen die verlags-buͤcher hin- zu; alsdann iſt der buchlade deſto vollſtaͤndiger. Man teilet ſie ferner in die mit einheimiſchen, ſo- dann geiſtliche, juriſtiſchen oder arzenei-und welt- weisheitsſchriften an[ge]fuͤllete, oder in neumodiſche laͤden, die mit wiz und verſtande, gedanken, auch ſchoͤnen wiſſenſchaften, oder wirtsſchafts-werkgen prangen, oder mit uͤberſezungen ausgeziret werden.
§ 1580
In den buchlaͤden kan wohl eine oͤffentliche ver- kaufung (auction) angeſtellet werden.
Siben und dreiſigſtes haubtſtuͤck vom heutigen, oder lumpen papyre.
§ 1581
was papy- rus eigent- lich iſt?
Papyrus iſt ein dreieckigtes rid, welches am ufer des Nils in Aegypten, wie auch in Sici- lien waͤchſet, woraus ein ſchreibe zeug gemacht wur- de; die abbildung diſes papyres, oder rides hat der Zwinger am a. o. ſ. 367 mitgeteilet, auch die art das papyr daraus zu fertigen ſ. 368 erwaͤnet, und deſſen gattungen der Grupen in den obſer- vationibus de forma conficiendi acta apud Ro- manos ſ. 169 erzaͤlet. Die dinneſte war charta auguſtana, dann folgete die livia, welches die an- dre und die Claudia die dritte war.
1582
wenn das heutige pa- pyr erfun- den worden iſt? deſſen gattungen.
Hiervon iſt das heutige papyr, welches gegen den anfang des virzehnten jahrhunderts erfunden worden iſt, ganz unterſchiden. Denn es iſt ein vom papyrmacher auf der papyrmuͤle zubereitetes blatt, darauf man ſchreiben, auch drucken, und das zu
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XXXVII haubtſtuͤck
§ 1579
Zu einem buchladen werden eigentlich nur ſor-
timent erfodert. Kommen die verlags-buͤcher hin-
zu; alsdann iſt der buchlade deſto vollſtaͤndiger.
Man teilet ſie ferner in die mit einheimiſchen, ſo-
dann geiſtliche, juriſtiſchen oder arzenei-und welt-
weisheitsſchriften angefuͤllete, oder in neumodiſche
laͤden, die mit wiz und verſtande, gedanken, auch
ſchoͤnen wiſſenſchaften, oder wirtsſchafts-werkgen
prangen, oder mit uͤberſezungen ausgeziret werden.
§ 1580
In den buchlaͤden kan wohl eine oͤffentliche ver-
kaufung (auction) angeſtellet werden.
Siben und dreiſigſtes haubtſtuͤck
vom heutigen, oder lumpen papyre.
§ 1581
Papyrus iſt ein dreieckigtes rid, welches am
ufer des Nils in Aegypten, wie auch in Sici-
lien waͤchſet, woraus ein ſchreibe zeug gemacht wur-
de; die abbildung diſes papyres, oder rides hat der
Zwinger am a. o. ſ. 367 mitgeteilet, auch die
art das papyr daraus zu fertigen ſ. 368 erwaͤnet,
und deſſen gattungen der Grupen in den obſer-
vationibus de forma conficiendi acta apud Ro-
manos ſ. 169 erzaͤlet. Die dinneſte war charta
auguſtana, dann folgete die livia, welches die an-
dre und die Claudia die dritte war.
1582
Hiervon iſt das heutige papyr, welches gegen
den anfang des virzehnten jahrhunderts erfunden
worden iſt, ganz unterſchiden. Denn es iſt ein vom
papyrmacher auf der papyrmuͤle zubereitetes blatt,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/648>, abgerufen am 22.11.2024.
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