Gothaischen forst- oder wald- etc. ordnung vom jare 1644 sollen auf einen acker holz 160 ruten gezälet werden, und iede rute 8 ellen lang seyn. Einiger orten hat man die jaucharte, jucharte, auch mor- gen. Besage des Mühlhäusischen feldrechtes art. I enthält ein juchart acker in der länge 50 und in der breite 8 gevirte ruten. Bei der berichti- gung des Heßischen steuerstockes wird das ganze land nach dem Casselischen acker gemessen. Di- ser bestehet aus 150 gevirten ruten. Eine rute enthält 14 schuhe. Ein Ober-Heßischer morgen landes enthält 180 gevirte ruten, welches nach der Casselischen acker zale 11/2 Casselischen acker, und 101/2 rute beträget. Die Oberheßische rute hält 16 schuhe.
§ 1690
Die äcker sind entweder art-äcker, das ist, ur-der äcker einteilung. bar, oder gebauete, oder wüste äcker. Das ur- bare feld träget seine nuzung, und ist zum anbaue tüchtig. Ferner teilet man die äcker in das win- ter- sommer- und brach-feld, oder feld-mark. Im übrigen hat man gute, mittlere und schlechte arten von äckern und feldern, Stisser am a. o. cap. I abt. I § 9, 10.
§ 1691
Sömmern heisset in Thüringen denjenigenwas söm- mern be- deutet? acker, welcher den feldarten nach brach ligen soll- te, mit sommerfrucht besäen. Hier zu lande saget man: sie halten keine felder, oder sie säen ins brachfeld. Weilen nun dadurch die huten sehr leiden; so dürfen die eigentümer, wenn ein ande- rer die hut gerechtigkeit hergebracht hat, nicht sömmern, wie sie wollen, sondern die oberkeit schreibet deßfalls vor, was zu sömmern sey. Von den brach- oder ruhe-feldern sihe die Leipziger
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von der ſtadt- und dorf-flure.
Gothaiſchen forſt- oder wald- ꝛc. ordnung vom jare 1644 ſollen auf einen acker holz 160 ruten gezaͤlet werden, und iede rute 8 ellen lang ſeyn. Einiger orten hat man die jaucharte, jucharte, auch mor- gen. Beſage des Muͤhlhaͤuſiſchen feldrechtes art. I enthaͤlt ein juchart acker in der laͤnge 50 und in der breite 8 gevirte ruten. Bei der berichti- gung des Heßiſchen ſteuerſtockes wird das ganze land nach dem Caſſeliſchen acker gemeſſen. Di- ſer beſtehet aus 150 gevirten ruten. Eine rute enthaͤlt 14 ſchuhe. Ein Ober-Heßiſcher morgen landes enthaͤlt 180 gevirte ruten, welches nach der Caſſeliſchen acker zale 1½ Caſſeliſchen acker, und 10½ rute betraͤget. Die Oberheßiſche rute haͤlt 16 ſchuhe.
§ 1690
Die aͤcker ſind entweder art-aͤcker, das iſt, ur-der aͤcker einteilung. bar, oder gebauete, oder wuͤſte aͤcker. Das ur- bare feld traͤget ſeine nuzung, und iſt zum anbaue tuͤchtig. Ferner teilet man die aͤcker in das win- ter- ſommer- und brach-feld, oder feld-mark. Im uͤbrigen hat man gute, mittlere und ſchlechte arten von aͤckern und feldern, Stiſſer am a. o. cap. I abt. I § 9, 10.
§ 1691
Soͤmmern heiſſet in Thuͤringen denjenigenwas ſoͤm- mern be- deutet? acker, welcher den feldarten nach brach ligen ſoll- te, mit ſommerfrucht beſaͤen. Hier zu lande ſaget man: ſie halten keine felder, oder ſie ſaͤen ins brachfeld. Weilen nun dadurch die huten ſehr leiden; ſo duͤrfen die eigentuͤmer, wenn ein ande- rer die hut gerechtigkeit hergebracht hat, nicht ſoͤmmern, wie ſie wollen, ſondern die oberkeit ſchreibet deßfalls vor, was zu ſoͤmmern ſey. Von den brach- oder ruhe-feldern ſihe die Leipziger
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von der ſtadt- und dorf-flure.
Gothaiſchen forſt- oder wald- ꝛc. ordnung vom jare
1644 ſollen auf einen acker holz 160 ruten gezaͤlet
werden, und iede rute 8 ellen lang ſeyn. Einiger
orten hat man die jaucharte, jucharte, auch mor-
gen. Beſage des Muͤhlhaͤuſiſchen feldrechtes
art. I enthaͤlt ein juchart acker in der laͤnge 50 und
in der breite 8 gevirte ruten. Bei der berichti-
gung des Heßiſchen ſteuerſtockes wird das ganze
land nach dem Caſſeliſchen acker gemeſſen. Di-
ſer beſtehet aus 150 gevirten ruten. Eine rute
enthaͤlt 14 ſchuhe. Ein Ober-Heßiſcher morgen
landes enthaͤlt 180 gevirte ruten, welches nach der
Caſſeliſchen acker zale 1½ Caſſeliſchen acker, und
10½ rute betraͤget. Die Oberheßiſche rute haͤlt
16 ſchuhe.
§ 1690
Die aͤcker ſind entweder art-aͤcker, das iſt, ur-
bar, oder gebauete, oder wuͤſte aͤcker. Das ur-
bare feld traͤget ſeine nuzung, und iſt zum anbaue
tuͤchtig. Ferner teilet man die aͤcker in das win-
ter- ſommer- und brach-feld, oder feld-mark. Im
uͤbrigen hat man gute, mittlere und ſchlechte arten
von aͤckern und feldern, Stiſſer am a. o. cap. I
abt. I § 9, 10.
der aͤcker
einteilung.
§ 1691
Soͤmmern heiſſet in Thuͤringen denjenigen
acker, welcher den feldarten nach brach ligen ſoll-
te, mit ſommerfrucht beſaͤen. Hier zu lande ſaget
man: ſie halten keine felder, oder ſie ſaͤen ins
brachfeld. Weilen nun dadurch die huten ſehr
leiden; ſo duͤrfen die eigentuͤmer, wenn ein ande-
rer die hut gerechtigkeit hergebracht hat, nicht
ſoͤmmern, wie ſie wollen, ſondern die oberkeit
ſchreibet deßfalls vor, was zu ſoͤmmern ſey. Von
den brach- oder ruhe-feldern ſihe die Leipziger
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/691>, abgerufen am 22.11.2024.
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