Sowohl auf den ausgesäeten feldern ist das wenden, überfaren mit wagen, eggen, pflügen, jagen, das reiten, vihtreiben und gehen, bei stra- fe zu unterlassen, F. H. Casselische grebenord- nung tit. VI § 8 s. 20, s. 109 § 1 s. 113 § 6, als auch das faren über die brach-äcker verboten; den fremden ist das distel-stechen, krauten, und schrap- pen nicht zu verstatten, Stisser am a. o. § 35 s. 46, Gothaische landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 27 s. 189, Kreß am a. o. s. 35 s. 49. Es sind deswegen die auswürfe und feldgraben aus- zuräumen und im guten stande zu erhalten, um die felder und äcker desto mehr für schaden zu bewahren, F. H. Casselische grebenordnung tit. XI § 7 s. 30.
§ 1710
wie lange ein pachter ordentlicher weise die ge- pachteten felder nuzet.
Ein pachter, welcher äcker und felder gepachtet hat, benuzet solche ordentlicher weise drei jare, worin das Teutsche recht vom Römischen abge- het, welches auch bei der stillschweigenden erneue- rung des pachtes zu behaubten stehet, Böhmers disp. de iuribus diuersis ex diuersitate clima- tum natis, von Westphalde iuris Romani in- dole et obligandi diuersa ratione et dignitate in foris apud Romanos et Germanos,Lüder Menkenssystema iuris ciuilis s. 324 s. 1011.
§ 1711
Von den feldgerichten der Teutschen sihe den Kreß am. a. o. sect. II § 13 s. 30 fgg. das re- pertorium iuris priuati im IIten teile s. 1596 fgg., auch die Frankfurtische reformation vom acker- gerichte.
Von
XLI haubtſtuͤck
§ 1709
was bei den feldern zu unterlaſſen iſt?
Sowohl auf den ausgeſaͤeten feldern iſt das wenden, uͤberfaren mit wagen, eggen, pfluͤgen, jagen, das reiten, vihtreiben und gehen, bei ſtra- fe zu unterlaſſen, F. H. Caſſeliſche grebenord- nung tit. VI § 8 ſ. 20, ſ. 109 § 1 ſ. 113 § 6, als auch das faren uͤber die brach-aͤcker verboten; den fremden iſt das diſtel-ſtechen, krauten, und ſchrap- pen nicht zu verſtatten, Stiſſer am a. o. § 35 ſ. 46, Gothaiſche landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 27 ſ. 189, Kreß am a. o. ſ. 35 ſ. 49. Es ſind deswegen die auswuͤrfe und feldgraben aus- zuraͤumen und im guten ſtande zu erhalten, um die felder und aͤcker deſto mehr fuͤr ſchaden zu bewahren, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit. XI § 7 ſ. 30.
§ 1710
wie lange ein pachter ordentlicher weiſe die ge- pachteten felder nuzet.
Ein pachter, welcher aͤcker und felder gepachtet hat, benuzet ſolche ordentlicher weiſe drei jare, worin das Teutſche recht vom Roͤmiſchen abge- het, welches auch bei der ſtillſchweigenden erneue- rung des pachtes zu behaubten ſtehet, Boͤhmers diſp. de iuribus diuerſis ex diuerſitate clima- tum natis, von Weſtphalde iuris Romani in- dole et obligandi diuerſa ratione et dignitate in foris apud Romanos et Germanos,Luͤder Menkensſyſtema iuris ciuilis ſ. 324 ſ. 1011.
§ 1711
Von den feldgerichten der Teutſchen ſihe den Kreß am. a. o. ſect. II § 13 ſ. 30 fgg. das re- pertorium iuris priuati im IIten teile ſ. 1596 fgg., auch die Frankfurtiſche reformation vom acker- gerichte.
Von
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XLI haubtſtuͤck
§ 1709
Sowohl auf den ausgeſaͤeten feldern iſt das
wenden, uͤberfaren mit wagen, eggen, pfluͤgen,
jagen, das reiten, vihtreiben und gehen, bei ſtra-
fe zu unterlaſſen, F. H. Caſſeliſche grebenord-
nung tit. VI § 8 ſ. 20, ſ. 109 § 1 ſ. 113 § 6, als
auch das faren uͤber die brach-aͤcker verboten; den
fremden iſt das diſtel-ſtechen, krauten, und ſchrap-
pen nicht zu verſtatten, Stiſſer am a. o. § 35 ſ. 46,
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ſind deswegen die auswuͤrfe und feldgraben aus-
zuraͤumen und im guten ſtande zu erhalten, um
die felder und aͤcker deſto mehr fuͤr ſchaden zu
bewahren, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit.
XI § 7 ſ. 30.
§ 1710
Ein pachter, welcher aͤcker und felder gepachtet
hat, benuzet ſolche ordentlicher weiſe drei jare,
worin das Teutſche recht vom Roͤmiſchen abge-
het, welches auch bei der ſtillſchweigenden erneue-
rung des pachtes zu behaubten ſtehet, Boͤhmers
diſp. de iuribus diuerſis ex diuerſitate clima-
tum natis, von Weſtphal de iuris Romani in-
dole et obligandi diuerſa ratione et dignitate
in foris apud Romanos et Germanos, Luͤder
Menkens ſyſtema iuris ciuilis ſ. 324 ſ. 1011.
§ 1711
Von den feldgerichten der Teutſchen ſihe den
Kreß am. a. o. ſect. II § 13 ſ. 30 fgg. das re-
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auch die Frankfurtiſche reformation vom acker-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/698>, abgerufen am 22.11.2024.
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