Ausser den futter-wicken und dem immerwären- den, wie auch dem Spanischen klee, deren der immerwärende stets, wie jedes gras fortwächset, der Spanische aber nach dreien jaren aufhöret, finden sich: I) das Burgundische heu, oder die medica maior, oder trifolium burgundicum, wel- ches die Franzosen luserne, die Teutschen aber sichelklee nennen. Die abbildung davon hat Nicol Lemery im materialien-lexico s. 707 mit- geteilet. Diß gewächs hat eine papilions-blume, aus deren kälche ein stempel entspringet, der her- nach zu einer, gleich einem widderhorne zusammen- gedreheten hülse wird, in welcher nirenförmiger samen steckt, Miller am a. o. s. 23 t. II. Der stängel dises futters treibet auf zwene schuhe hoch. Er ist rund, gerade, zimlich dicke, fest und stark- ästig, insonderheit nach der spize zu, und träget einen haufen blätter, deren je dreie zusammenstehen, wie am klee. Die früchte, welche aus zweien blättergen zusammengesezet sind, hängen am rande aneinander, und sehen wie eine gerollete binde aus, oder wie ein kräzer, oder eine schraube. Der samen hat die gestalt einer kleinen nire, sihet weislicht, auch bleichgelbe aus. Das kraut schme- cket fast wie die kresse. Die wurzel ist nicht dicke, iedoch gerade. In warmen ländern, als Langue- doc, Provence, und Dauphine, wächset diß fut- ter häufig, imgleichen in gemäßigten himmelsstri- chen, als um Paris und in der Normandi. Die wurzel stehet übern winter. Der boden muß feucht und zimlich fett seyn. Diweil es mehr öl, als salz bei sich füret, so mästet es die pferde für- trefflich, und machet milch bei den kühen. Die pflanzung lehret Miller s. 24. In England zihet man es in einem leichten, trockenen, lockerigen
und
XLI haubtſtuͤck
§ 1728
durch pflan- zung des klees ꝛc.
Auſſer den futter-wicken und dem immerwaͤren- den, wie auch dem Spaniſchen klee, deren der immerwaͤrende ſtets, wie jedes gras fortwaͤchſet, der Spaniſche aber nach dreien jaren aufhoͤret, finden ſich: I) das Burgundiſche heu, oder die medica maior, oder trifolium burgundicum, wel- ches die Franzoſen luſerne, die Teutſchen aber ſichelklee nennen. Die abbildung davon hat Nicol Lemery im materialien-lexico ſ. 707 mit- geteilet. Diß gewaͤchs hat eine papilions-blume, aus deren kaͤlche ein ſtempel entſpringet, der her- nach zu einer, gleich einem widderhorne zuſammen- gedreheten huͤlſe wird, in welcher nirenfoͤrmiger ſamen ſteckt, Miller am a. o. ſ. 23 t. II. Der ſtaͤngel diſes futters treibet auf zwene ſchuhe hoch. Er iſt rund, gerade, zimlich dicke, feſt und ſtark- aͤſtig, inſonderheit nach der ſpize zu, und traͤget einen haufen blaͤtter, deren je dreie zuſammenſtehen, wie am klee. Die fruͤchte, welche aus zweien blaͤttergen zuſammengeſezet ſind, haͤngen am rande aneinander, und ſehen wie eine gerollete binde aus, oder wie ein kraͤzer, oder eine ſchraube. Der ſamen hat die geſtalt einer kleinen nire, ſihet weislicht, auch bleichgelbe aus. Das kraut ſchme- cket faſt wie die kreſſe. Die wurzel iſt nicht dicke, iedoch gerade. In warmen laͤndern, als Langue- doc, Provence, und Dauphine, waͤchſet diß fut- ter haͤufig, imgleichen in gemaͤßigten himmelsſtri- chen, als um Paris und in der Normandi. Die wurzel ſtehet uͤbern winter. Der boden muß feucht und zimlich fett ſeyn. Diweil es mehr oͤl, als ſalz bei ſich fuͤret, ſo maͤſtet es die pferde fuͤr- trefflich, und machet milch bei den kuͤhen. Die pflanzung lehret Miller ſ. 24. In England zihet man es in einem leichten, trockenen, lockerigen
und
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XLI haubtſtuͤck
§ 1728
Auſſer den futter-wicken und dem immerwaͤren-
den, wie auch dem Spaniſchen klee, deren der
immerwaͤrende ſtets, wie jedes gras fortwaͤchſet,
der Spaniſche aber nach dreien jaren aufhoͤret,
finden ſich: I) das Burgundiſche heu, oder die
medica maior, oder trifolium burgundicum, wel-
ches die Franzoſen luſerne, die Teutſchen aber
ſichelklee nennen. Die abbildung davon hat
Nicol Lemery im materialien-lexico ſ. 707 mit-
geteilet. Diß gewaͤchs hat eine papilions-blume,
aus deren kaͤlche ein ſtempel entſpringet, der her-
nach zu einer, gleich einem widderhorne zuſammen-
gedreheten huͤlſe wird, in welcher nirenfoͤrmiger
ſamen ſteckt, Miller am a. o. ſ. 23 t. II. Der
ſtaͤngel diſes futters treibet auf zwene ſchuhe hoch.
Er iſt rund, gerade, zimlich dicke, feſt und ſtark-
aͤſtig, inſonderheit nach der ſpize zu, und traͤget einen
haufen blaͤtter, deren je dreie zuſammenſtehen,
wie am klee. Die fruͤchte, welche aus zweien
blaͤttergen zuſammengeſezet ſind, haͤngen am
rande aneinander, und ſehen wie eine gerollete
binde aus, oder wie ein kraͤzer, oder eine ſchraube.
Der ſamen hat die geſtalt einer kleinen nire, ſihet
weislicht, auch bleichgelbe aus. Das kraut ſchme-
cket faſt wie die kreſſe. Die wurzel iſt nicht dicke,
iedoch gerade. In warmen laͤndern, als Langue-
doc, Provence, und Dauphine, waͤchſet diß fut-
ter haͤufig, imgleichen in gemaͤßigten himmelsſtri-
chen, als um Paris und in der Normandi. Die
wurzel ſtehet uͤbern winter. Der boden muß
feucht und zimlich fett ſeyn. Diweil es mehr oͤl,
als ſalz bei ſich fuͤret, ſo maͤſtet es die pferde fuͤr-
trefflich, und machet milch bei den kuͤhen. Die
pflanzung lehret Miller ſ. 24. In England zihet
man es in einem leichten, trockenen, lockerigen
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/704>, abgerufen am 22.11.2024.
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