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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von der stadt- und dorf-flure.
set, ernäret diselbe, und gibet ir gedeien. Mit
dem vihe solche abzuhüten, ist wegen der dunge
ratsam. Die butter und das schaffleisch werden
überaus schmackhaft davon. Man muß dise
pflanze alle jare säen. Tut man dises im april;
so wird der same im august reif, welcher aber sehr
klein ist. Daher 12 pfunde zur besäung eines
morgens gehören; das erdreich muß vor der saat
wol zubereitet und one schollen seyn, Miller s. 285
t. II, Lemery s. 1067. In der flora Jenensi s. 73
stehen andre spergulä, die hirher nicht gehören.
Die stängel sind rund, ästig, und rauch; die blät-
ter aber klein, zart, schmal, und gelblicht. Sie
stehen, als wie stralen, rund um einen ieden kno-
ten der zweige. Die blätter wachsen auf den
spizen der zweige, und bestehen aus vilen kleinen
weisen blättern in rosenforme, und sizen in einem
fünfblätterichten kälche. So bald die blume ab-
geblühet hat; so folget eine hautige frucht, welche
beinahe runde ist, und die runden schwarzen sa-
menkörnlein beschlüßet, der vil kleiner ist, als der
rübsamen. Die wurzel ist lang, einfach, und mit
weisen zasern besetzet.

§ 1731

Sonst ist der immerwärende klee vom gemei-der espar-
cette ist vom
gemeinen
wisen-klee
unterschi-
den.

nen wisenklee ganz unterschiden. Denn er sihet
blas grün aus.

§ 1732

Der bauer lässet sich insgemein an seinem win-das wick-
futter ist
ebenfalls
gut.

ter- oder sommerwickfutter begnügen, welches eben-
falls seinen grosen nuzen hat, von Rohr im haus-
wirtschaftsbuche s. 307.

§ 1733

Der wasen (rasen, anger) ist ein stück unge-was ein an-
ger ist, und
wie sie zu
behüten
sind?

bautes land, welches mit gras bewachsen, und
den pferden, dem rind- schaf- und andern vih zu

gewissen
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von der ſtadt- und dorf-flure.
ſet, ernaͤret diſelbe, und gibet ir gedeien. Mit
dem vihe ſolche abzuhuͤten, iſt wegen der dunge
ratſam. Die butter und das ſchaffleiſch werden
uͤberaus ſchmackhaft davon. Man muß diſe
pflanze alle jare ſaͤen. Tut man diſes im april;
ſo wird der ſame im auguſt reif, welcher aber ſehr
klein iſt. Daher 12 pfunde zur beſaͤung eines
morgens gehoͤren; das erdreich muß vor der ſaat
wol zubereitet und one ſchollen ſeyn, Miller ſ. 285
t. II, Lemery ſ. 1067. In der flora Jenenſi ſ. 73
ſtehen andre ſpergulaͤ, die hirher nicht gehoͤren.
Die ſtaͤngel ſind rund, aͤſtig, und rauch; die blaͤt-
ter aber klein, zart, ſchmal, und gelblicht. Sie
ſtehen, als wie ſtralen, rund um einen ieden kno-
ten der zweige. Die blaͤtter wachſen auf den
ſpizen der zweige, und beſtehen aus vilen kleinen
weiſen blaͤttern in roſenforme, und ſizen in einem
fuͤnfblaͤtterichten kaͤlche. So bald die blume ab-
gebluͤhet hat; ſo folget eine hautige frucht, welche
beinahe runde iſt, und die runden ſchwarzen ſa-
menkoͤrnlein beſchluͤßet, der vil kleiner iſt, als der
ruͤbſamen. Die wurzel iſt lang, einfach, und mit
weiſen zaſern beſetzet.

§ 1731

Sonſt iſt der immerwaͤrende klee vom gemei-der eſpar-
cette iſt vom
gemeinen
wiſen-klee
unterſchi-
den.

nen wiſenklee ganz unterſchiden. Denn er ſihet
blas gruͤn aus.

§ 1732

Der bauer laͤſſet ſich insgemein an ſeinem win-das wick-
futter iſt
ebenfalls
gut.

ter- oder ſommerwickfutter begnuͤgen, welches eben-
falls ſeinen groſen nuzen hat, von Rohr im haus-
wirtſchaftsbuche ſ. 307.

§ 1733

Der waſen (raſen, anger) iſt ein ſtuͤck unge-was ein an-
ger iſt, und
wie ſie zu
behuͤten
ſind?

bautes land, welches mit gras bewachſen, und
den pferden, dem rind- ſchaf- und andern vih zu

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[695/0707] von der ſtadt- und dorf-flure. ſet, ernaͤret diſelbe, und gibet ir gedeien. Mit dem vihe ſolche abzuhuͤten, iſt wegen der dunge ratſam. Die butter und das ſchaffleiſch werden uͤberaus ſchmackhaft davon. Man muß diſe pflanze alle jare ſaͤen. Tut man diſes im april; ſo wird der ſame im auguſt reif, welcher aber ſehr klein iſt. Daher 12 pfunde zur beſaͤung eines morgens gehoͤren; das erdreich muß vor der ſaat wol zubereitet und one ſchollen ſeyn, Miller ſ. 285 t. II, Lemery ſ. 1067. In der flora Jenenſi ſ. 73 ſtehen andre ſpergulaͤ, die hirher nicht gehoͤren. Die ſtaͤngel ſind rund, aͤſtig, und rauch; die blaͤt- ter aber klein, zart, ſchmal, und gelblicht. Sie ſtehen, als wie ſtralen, rund um einen ieden kno- ten der zweige. Die blaͤtter wachſen auf den ſpizen der zweige, und beſtehen aus vilen kleinen weiſen blaͤttern in roſenforme, und ſizen in einem fuͤnfblaͤtterichten kaͤlche. So bald die blume ab- gebluͤhet hat; ſo folget eine hautige frucht, welche beinahe runde iſt, und die runden ſchwarzen ſa- menkoͤrnlein beſchluͤßet, der vil kleiner iſt, als der ruͤbſamen. Die wurzel iſt lang, einfach, und mit weiſen zaſern beſetzet. § 1731 Sonſt iſt der immerwaͤrende klee vom gemei- nen wiſenklee ganz unterſchiden. Denn er ſihet blas gruͤn aus. der eſpar- cette iſt vom gemeinen wiſen-klee unterſchi- den. § 1732 Der bauer laͤſſet ſich insgemein an ſeinem win- ter- oder ſommerwickfutter begnuͤgen, welches eben- falls ſeinen groſen nuzen hat, von Rohr im haus- wirtſchaftsbuche ſ. 307. das wick- futter iſt ebenfalls gut. § 1733 Der waſen (raſen, anger) iſt ein ſtuͤck unge- bautes land, welches mit gras bewachſen, und den pferden, dem rind- ſchaf- und andern vih zu gewiſſen was ein an- ger iſt, und wie ſie zu behuͤten ſind? X x 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/707>, abgerufen am 22.11.2024.