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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
gewissen zeiten zur weide gewidmet ist. Solcher
ist entweder gemein, oder besonders. Der beamte
muß selbigen so einteilen, daß ein teil um Wal-
burgis mit dem rindvihe betriben; der andre teil
bis pfingsten gehäget, und der dritte teil von Jo-
hannistage an beweidet werde. So lange die anger
in den gemeinden gehäget sind, müssen sie unbehü-
tet bleiben, F. H. Casselische grebenordnung tit.
45 § 1. Sobald aber stoppeln vorhanden sind,
muß das rindvih davon wegbleiben, in betracht
die schafe in die stoppeln vor selbigem und mit sel-
bigem nicht gelassen werden. Von dem eigentu-
me der gemeinen anger sihe des herrn geheimten
justizrat Strubens tr. de iure villicorum, cap.
III § X, (a)
s. 81. Im übrigen dürfen die ge-
meine anger one vorwissen und decret des obern
von den gemeinen nicht veräussert werden, Spei-
dels
notabilia s. 22. Uebrigens hat Miller im
gärtner-lexico fürschläge zur verbesserung der vih-
weiden getan, und zwar unterm worte: weide,
auch gezeiget, daß eine vihweide mit häcken und
bäumen versehen seyn müsse.

§ 1734

Von dem au- oder angerrechte, besonders in
Schlesien, sihe den Schifordegher lib. III ad
Fabr. tract.
29 s. 429, imgleichen das reperto-
rium iuris priuati I
ten teil s. 361 fgg.

Von den bäumen und der
pflanzordnung.
§ 1735
der baum
wird be-
schriben.

Der baum ist die fürnämste und gröste pflanze,
welche die erde herfürbringet, und aus einem ei-
genen haubtstamme bestehet, welcher mit einer
wurzel, wipfel und seinen ästen versehen ist, und

zu

XLI haubtſtuͤck
gewiſſen zeiten zur weide gewidmet iſt. Solcher
iſt entweder gemein, oder beſonders. Der beamte
muß ſelbigen ſo einteilen, daß ein teil um Wal-
burgis mit dem rindvihe betriben; der andre teil
bis pfingſten gehaͤget, und der dritte teil von Jo-
hannistage an beweidet werde. So lange die anger
in den gemeinden gehaͤget ſind, muͤſſen ſie unbehuͤ-
tet bleiben, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit.
45 § 1. Sobald aber ſtoppeln vorhanden ſind,
muß das rindvih davon wegbleiben, in betracht
die ſchafe in die ſtoppeln vor ſelbigem und mit ſel-
bigem nicht gelaſſen werden. Von dem eigentu-
me der gemeinen anger ſihe des herrn geheimten
juſtizrat Strubens tr. de iure villicorum, cap.
III § X, (a)
ſ. 81. Im uͤbrigen duͤrfen die ge-
meine anger one vorwiſſen und decret des obern
von den gemeinen nicht veraͤuſſert werden, Spei-
dels
notabilia ſ. 22. Uebrigens hat Miller im
gaͤrtner-lexico fuͤrſchlaͤge zur verbeſſerung der vih-
weiden getan, und zwar unterm worte: weide,
auch gezeiget, daß eine vihweide mit haͤcken und
baͤumen verſehen ſeyn muͤſſe.

§ 1734

Von dem au- oder angerrechte, beſonders in
Schleſien, ſihe den Schifordegher lib. III ad
Fabr. tract.
29 ſ. 429, imgleichen das reperto-
rium iuris priuati I
ten teil ſ. 361 fgg.

Von den baͤumen und der
pflanzordnung.
§ 1735
der baum
wird be-
ſchriben.

Der baum iſt die fuͤrnaͤmſte und groͤſte pflanze,
welche die erde herfuͤrbringet, und aus einem ei-
genen haubtſtamme beſtehet, welcher mit einer
wurzel, wipfel und ſeinen aͤſten verſehen iſt, und

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[696/0708] XLI haubtſtuͤck gewiſſen zeiten zur weide gewidmet iſt. Solcher iſt entweder gemein, oder beſonders. Der beamte muß ſelbigen ſo einteilen, daß ein teil um Wal- burgis mit dem rindvihe betriben; der andre teil bis pfingſten gehaͤget, und der dritte teil von Jo- hannistage an beweidet werde. So lange die anger in den gemeinden gehaͤget ſind, muͤſſen ſie unbehuͤ- tet bleiben, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit. 45 § 1. Sobald aber ſtoppeln vorhanden ſind, muß das rindvih davon wegbleiben, in betracht die ſchafe in die ſtoppeln vor ſelbigem und mit ſel- bigem nicht gelaſſen werden. Von dem eigentu- me der gemeinen anger ſihe des herrn geheimten juſtizrat Strubens tr. de iure villicorum, cap. III § X, (a) ſ. 81. Im uͤbrigen duͤrfen die ge- meine anger one vorwiſſen und decret des obern von den gemeinen nicht veraͤuſſert werden, Spei- dels notabilia ſ. 22. Uebrigens hat Miller im gaͤrtner-lexico fuͤrſchlaͤge zur verbeſſerung der vih- weiden getan, und zwar unterm worte: weide, auch gezeiget, daß eine vihweide mit haͤcken und baͤumen verſehen ſeyn muͤſſe. § 1734 Von dem au- oder angerrechte, beſonders in Schleſien, ſihe den Schifordegher lib. III ad Fabr. tract. 29 ſ. 429, imgleichen das reperto- rium iuris priuati Iten teil ſ. 361 fgg. Von den baͤumen und der pflanzordnung. § 1735 Der baum iſt die fuͤrnaͤmſte und groͤſte pflanze, welche die erde herfuͤrbringet, und aus einem ei- genen haubtſtamme beſtehet, welcher mit einer wurzel, wipfel und ſeinen aͤſten verſehen iſt, und zu

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/708>, abgerufen am 22.11.2024.