köpfe etc. benennet. Es gehören nächst disem da- hin die feld- und strassen-bäume, die weiden, aspen, erlen, auf den wisen, angern und in den auen. Ein wald im weitläuftigen sinne hat viele forste unter sich, als der Harz- Böhmer- Thüringer- Schwarzwald etc. Forst ist ein teil eines waldes und begreifet den umfang eines waldes von bergen und tälern unter sich, auch flächen, worüber ein förster gesezet ist. Wiewol das wort: forst in den alten Teutschen gesäzen und urkunden unter- schidliche bedeutungen hat. Es bedeutet dasselbe teils einen gehägten ort und wald, darin nimand weder jagen, fischen noch holzen durfte, Hertde superioritate territ. § 48, Reinhardde iure forestali, cap. I § 4 s. 7; daher auch die gehäg- ten fischwasser unter dem worte: forst, oft mithe- griffen worden sind, Hert am a. o. Reinhard am a. o. Frisch im Teutsch-Lateinischen wörter- buche, Isten teile s. 286, 287 unter dem worte: forst, folglich dises wort so vil als den wildbann mit angezeiget hat. Woraus die forstliche ober- keit und herrlichkeit iren ursprung leitet, davon unten bei dem jagtregal gehandelt werden soll. Teils wird das wort: forst für die aufsicht und forstmäßige nuzung, auch erhaltung der wälder und gehölze, nach fürschrift der forst-ordnungen genommen, mithin das jagtrecht dem förster nicht zustehet; es wird dises auch das forstrecht benen- net, von Ludolf in fasc. 1 sent. cam. n. 14, Krebs am a. o. I, 2, 2, s. 13 s. 34 fgg. Hölzer sind die in einem forste gelegene einzele mit holz bewachsene berge, täler, und ebenen, welche wohl einer gemeine, oder privatperson zugehören kön- nen. Buschhölzer heissen, welche eigentlich zu kei- nen bäumen, oder stangen wachsen, Stissers jagt- und forst-histori cap. I § 5 s. 6 fgg. So
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XLII haubtſtuͤck
koͤpfe ꝛc. benennet. Es gehoͤren naͤchſt diſem da- hin die feld- und ſtraſſen-baͤume, die weiden, aſpen, erlen, auf den wiſen, angern und in den auen. Ein wald im weitlaͤuftigen ſinne hat viele forſte unter ſich, als der Harz- Boͤhmer- Thuͤringer- Schwarzwald ꝛc. Forſt iſt ein teil eines waldes und begreifet den umfang eines waldes von bergen und taͤlern unter ſich, auch flaͤchen, woruͤber ein foͤrſter geſezet iſt. Wiewol das wort: forſt in den alten Teutſchen geſaͤzen und urkunden unter- ſchidliche bedeutungen hat. Es bedeutet daſſelbe teils einen gehaͤgten ort und wald, darin nimand weder jagen, fiſchen noch holzen durfte, Hertde ſuperioritate territ. § 48, Reinhardde iure foreſtali, cap. I § 4 ſ. 7; daher auch die gehaͤg- ten fiſchwaſſer unter dem worte: forſt, oft mithe- griffen worden ſind, Hert am a. o. Reinhard am a. o. Friſch im Teutſch-Lateiniſchen woͤrter- buche, Iſten teile ſ. 286, 287 unter dem worte: forſt, folglich diſes wort ſo vil als den wildbann mit angezeiget hat. Woraus die forſtliche ober- keit und herrlichkeit iren urſprung leitet, davon unten bei dem jagtregal gehandelt werden ſoll. Teils wird das wort: forſt fuͤr die aufſicht und forſtmaͤßige nuzung, auch erhaltung der waͤlder und gehoͤlze, nach fuͤrſchrift der forſt-ordnungen genommen, mithin das jagtrecht dem foͤrſter nicht zuſtehet; es wird diſes auch das forſtrecht benen- net, von Ludolf in faſc. 1 ſent. cam. n. 14, Krebs am a. o. I, 2, 2, ſ. 13 ſ. 34 fgg. Hoͤlzer ſind die in einem forſte gelegene einzele mit holz bewachſene berge, taͤler, und ebenen, welche wohl einer gemeine, oder privatperſon zugehoͤren koͤn- nen. Buſchhoͤlzer heiſſen, welche eigentlich zu kei- nen baͤumen, oder ſtangen wachſen, Stiſſers jagt- und forſt-hiſtori cap. I § 5 ſ. 6 fgg. So
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XLII haubtſtuͤck
koͤpfe ꝛc. benennet. Es gehoͤren naͤchſt diſem da-
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erlen, auf den wiſen, angern und in den auen.
Ein wald im weitlaͤuftigen ſinne hat viele forſte
unter ſich, als der Harz- Boͤhmer- Thuͤringer-
Schwarzwald ꝛc. Forſt iſt ein teil eines waldes
und begreifet den umfang eines waldes von bergen
und taͤlern unter ſich, auch flaͤchen, woruͤber ein
foͤrſter geſezet iſt. Wiewol das wort: forſt in
den alten Teutſchen geſaͤzen und urkunden unter-
ſchidliche bedeutungen hat. Es bedeutet daſſelbe
teils einen gehaͤgten ort und wald, darin nimand
weder jagen, fiſchen noch holzen durfte, Hert de
ſuperioritate territ. § 48, Reinhard de iure
foreſtali, cap. I § 4 ſ. 7; daher auch die gehaͤg-
ten fiſchwaſſer unter dem worte: forſt, oft mithe-
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am a. o. Friſch im Teutſch-Lateiniſchen woͤrter-
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mit angezeiget hat. Woraus die forſtliche ober-
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Teils wird das wort: forſt fuͤr die aufſicht und
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und gehoͤlze, nach fuͤrſchrift der forſt-ordnungen
genommen, mithin das jagtrecht dem foͤrſter nicht
zuſtehet; es wird diſes auch das forſtrecht benen-
net, von Ludolf in faſc. 1 ſent. cam. n. 14,
Krebs am a. o. I, 2, 2, ſ. 13 ſ. 34 fgg. Hoͤlzer
ſind die in einem forſte gelegene einzele mit holz
bewachſene berge, taͤler, und ebenen, welche wohl
einer gemeine, oder privatperſon zugehoͤren koͤn-
nen. Buſchhoͤlzer heiſſen, welche eigentlich zu kei-
nen baͤumen, oder ſtangen wachſen, Stiſſers
jagt- und forſt-hiſtori cap. I § 5 ſ. 6 fgg. So
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/718>, abgerufen am 22.11.2024.
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