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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLII haubtstück
in der gestalt der weiden-bäume wachsen und zum
brennholze, auch ofenklözen dinen, die aspen, bir-
ken, saalweiden, sind nebenholz, das hir und da
in einem waldflecke, auch in den hägen mit unter-
wächset. Tannen-wälder gehören in den hisigen
gegenden zur ausname, weiln sie besonders ange-
leget werden müssen. Im Oberfürstentume sind
zum Rauschenberge und Schweinsberge, auch in
Hessen-Darmstädtischen zu Gißen und zur Grebe-
nau gegen Hersfeld zu, auch zum Ober-glene die
haubttannen, welche bei dem bauen zur rüstung
und trägern, oder donen geholet werden. Um
Darmstadt sind die tannen-wälder in menge.
Hir zu lande hat man den kün-baum und die fich-
ten, iedoch, wie gedacht, als eine seltenheit. Die
Heßischen berge sind nicht kale, sondern sie tragen
eichen, oder buchen, welche die Sachsen rot-bu-
chen nennen, gleichwol der unterschid unter weisen
und rot-buchen dahir unbekannt ist. Die eichen
sind zweierlei gattung, eisbäume und eichen ins-
besondere, deren jene die Sachsen steineichen und
die eichen lohe-eichen nennen, von Rohr am a. o.
s. 141 § 2, der Miller T. II am a. o. s. 18 fg.
benennet XXXVI gattungen der eichen, Zwinger
hingegen s. 153 fg. gedenket nur X arten derselben.
Die hain- oder hage-buchen heißen in Sachsen
stein-buchen.

§ 1756
woraus die
Thüringi-
schen wäl-
der fürnäm-
lich beste-
hen?

In Thüringen hat man den künbaum, die
fichte und die tanne, als die haubtbäume. Die
buchwälder sind in Thüringen nicht so vil anzu-
treffen, als im Reiche. Die tannen sind dreyer-
lei gattung: 1) die edle tanne, 2) die weise tan-
ne, 3) die kifer- oder künföre; die Sachsen haben
1) den künbaum, 2) die före, 3) die fichte, und

4) den

XLII haubtſtuͤck
in der geſtalt der weiden-baͤume wachſen und zum
brennholze, auch ofenkloͤzen dinen, die aſpen, bir-
ken, ſaalweiden, ſind nebenholz, das hir und da
in einem waldflecke, auch in den haͤgen mit unter-
waͤchſet. Tannen-waͤlder gehoͤren in den hiſigen
gegenden zur ausname, weiln ſie beſonders ange-
leget werden muͤſſen. Im Oberfuͤrſtentume ſind
zum Rauſchenberge und Schweinsberge, auch in
Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen zu Gißen und zur Grebe-
nau gegen Hersfeld zu, auch zum Ober-glene die
haubttannen, welche bei dem bauen zur ruͤſtung
und traͤgern, oder donen geholet werden. Um
Darmſtadt ſind die tannen-waͤlder in menge.
Hir zu lande hat man den kuͤn-baum und die fich-
ten, iedoch, wie gedacht, als eine ſeltenheit. Die
Heßiſchen berge ſind nicht kale, ſondern ſie tragen
eichen, oder buchen, welche die Sachſen rot-bu-
chen nennen, gleichwol der unterſchid unter weiſen
und rot-buchen dahir unbekannt iſt. Die eichen
ſind zweierlei gattung, eisbaͤume und eichen ins-
beſondere, deren jene die Sachſen ſteineichen und
die eichen lohe-eichen nennen, von Rohr am a. o.
ſ. 141 § 2, der Miller T. II am a. o. ſ. 18 fg.
benennet XXXVI gattungen der eichen, Zwinger
hingegen ſ. 153 fg. gedenket nur X arten derſelben.
Die hain- oder hage-buchen heißen in Sachſen
ſtein-buchen.

§ 1756
woraus die
Thuͤringi-
ſchen waͤl-
der fuͤrnaͤm-
lich beſte-
hen?

In Thuͤringen hat man den kuͤnbaum, die
fichte und die tanne, als die haubtbaͤume. Die
buchwaͤlder ſind in Thuͤringen nicht ſo vil anzu-
treffen, als im Reiche. Die tannen ſind dreyer-
lei gattung: 1) die edle tanne, 2) die weiſe tan-
ne, 3) die kifer- oder kuͤnfoͤre; die Sachſen haben
1) den kuͤnbaum, 2) die foͤre, 3) die fichte, und

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[708/0720] XLII haubtſtuͤck in der geſtalt der weiden-baͤume wachſen und zum brennholze, auch ofenkloͤzen dinen, die aſpen, bir- ken, ſaalweiden, ſind nebenholz, das hir und da in einem waldflecke, auch in den haͤgen mit unter- waͤchſet. Tannen-waͤlder gehoͤren in den hiſigen gegenden zur ausname, weiln ſie beſonders ange- leget werden muͤſſen. Im Oberfuͤrſtentume ſind zum Rauſchenberge und Schweinsberge, auch in Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen zu Gißen und zur Grebe- nau gegen Hersfeld zu, auch zum Ober-glene die haubttannen, welche bei dem bauen zur ruͤſtung und traͤgern, oder donen geholet werden. Um Darmſtadt ſind die tannen-waͤlder in menge. Hir zu lande hat man den kuͤn-baum und die fich- ten, iedoch, wie gedacht, als eine ſeltenheit. Die Heßiſchen berge ſind nicht kale, ſondern ſie tragen eichen, oder buchen, welche die Sachſen rot-bu- chen nennen, gleichwol der unterſchid unter weiſen und rot-buchen dahir unbekannt iſt. Die eichen ſind zweierlei gattung, eisbaͤume und eichen ins- beſondere, deren jene die Sachſen ſteineichen und die eichen lohe-eichen nennen, von Rohr am a. o. ſ. 141 § 2, der Miller T. II am a. o. ſ. 18 fg. benennet XXXVI gattungen der eichen, Zwinger hingegen ſ. 153 fg. gedenket nur X arten derſelben. Die hain- oder hage-buchen heißen in Sachſen ſtein-buchen. § 1756 In Thuͤringen hat man den kuͤnbaum, die fichte und die tanne, als die haubtbaͤume. Die buchwaͤlder ſind in Thuͤringen nicht ſo vil anzu- treffen, als im Reiche. Die tannen ſind dreyer- lei gattung: 1) die edle tanne, 2) die weiſe tan- ne, 3) die kifer- oder kuͤnfoͤre; die Sachſen haben 1) den kuͤnbaum, 2) die foͤre, 3) die fichte, und 4) den

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/720>, abgerufen am 22.11.2024.