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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den bauergütern.
angekommen wäre, um dadurch den gutsherrn zu
gewinnen, damit er ihnen die leihe gelassen habe,
woraus das leihgeld, und der verhauer oder vor-
hauer, auch so genannte korb entsprungen sey, dar-
inn der bauer durch überbringung der butter, der
köppelkäse, eier, kuchen etc. sich dem gutsherrn
zu empfelen gesuchet habe; und wie das zutrinken
ein zeichen der übergabe, und des gestifteten con-
tractes über eine Sache gewesen wäre, von West-
phal
am a. o. in der vorrede zum 4ten bande s. 5,
6 *, Johann Wilhelm Hofmann im specim.
iuris prudentiae symbol.
§ 17 s. 24, Struben
am a. o. s. 343 fg,; also dadurch der weinkauf,
(wenngkof) Kopp am a. o. s. 330 fgg., entstan-
den sey; welcher für sich betrachtet, kein nuzba-
res eigentum mit sich bringet. Immittels in den
nassen und trockenen weinkauf eingeteilet werde,
deren jener im weine, oder gelde dafür, der trocke-
ne aber in eß-waaren bestehe (§ 470).

§ 1917

Außerdem das Wort zinß in der Teutschendie bedeu-
tungen des
wortes:
zinß.

sprache das pachtgeld überhaubt bedeute; imma-
sen man den hauß-zinß nenne, welcher von einem
gemieteten hause zu entrichten wäre, auch der mer-
ces bei der location der pacht-zinß, bald der
miet-zinß, bald der heuer-zinß heisse, von Ber-
ger
in der oecon. iur. lib. III. tit. 5 § 19 s. 682,
folglich sotane wörter nach beschaffenheit der um-
stände genommen werden müßten.

§ 1918

Derohalben diese güter, oder leihen, unter diediese güter
gehören
nicht unter
die lehne.

lehne nicht gehöreten, von Senkenberg § 31 s. 112
und wie im zweifel vermutet werde, daß ein
schlechter zinß, oder pacht-geld, und kein erbzinß
bezalet; also die erbleihe auch nicht vermutet wer-
de, von Senkenberg § 32 s. 112; disemnach die

ausle-

von den bauerguͤtern.
angekommen waͤre, um dadurch den gutsherrn zu
gewinnen, damit er ihnen die leihe gelaſſen habe,
woraus das leihgeld, und der verhauer oder vor-
hauer, auch ſo genannte korb entſprungen ſey, dar-
inn der bauer durch uͤberbringung der butter, der
koͤppelkaͤſe, eier, kuchen ꝛc. ſich dem gutsherrn
zu empfelen geſuchet habe; und wie das zutrinken
ein zeichen der uͤbergabe, und des geſtifteten con-
tractes uͤber eine Sache geweſen waͤre, von Weſt-
phal
am a. o. in der vorrede zum 4ten bande ſ. 5,
6 *, Johann Wilhelm Hofmann im ſpecim.
iuris prudentiae ſymbol.
§ 17 ſ. 24, Struben
am a. o. ſ. 343 fg,; alſo dadurch der weinkauf,
(wenngkof) Kopp am a. o. ſ. 330 fgg., entſtan-
den ſey; welcher fuͤr ſich betrachtet, kein nuzba-
res eigentum mit ſich bringet. Immittels in den
naſſen und trockenen weinkauf eingeteilet werde,
deren jener im weine, oder gelde dafuͤr, der trocke-
ne aber in eß-waaren beſtehe (§ 470).

§ 1917

Außerdem das Wort zinß in der Teutſchendie bedeu-
tungen des
wortes:
zinß.

ſprache das pachtgeld uͤberhaubt bedeute; imma-
ſen man den hauß-zinß nenne, welcher von einem
gemieteten hauſe zu entrichten waͤre, auch der mer-
ces bei der location der pacht-zinß, bald der
miet-zinß, bald der heuer-zinß heiſſe, von Ber-
ger
in der oecon. iur. lib. III. tit. 5 § 19 ſ. 682,
folglich ſotane woͤrter nach beſchaffenheit der um-
ſtaͤnde genommen werden muͤßten.

§ 1918

Derohalben dieſe guͤter, oder leihen, unter diedieſe guͤter
gehoͤren
nicht unter
die lehne.

lehne nicht gehoͤreten, von Senkenberg § 31 ſ. 112
und wie im zweifel vermutet werde, daß ein
ſchlechter zinß, oder pacht-geld, und kein erbzinß
bezalet; alſo die erbleihe auch nicht vermutet wer-
de, von Senkenberg § 32 ſ. 112; diſemnach die

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[779/0791] von den bauerguͤtern. angekommen waͤre, um dadurch den gutsherrn zu gewinnen, damit er ihnen die leihe gelaſſen habe, woraus das leihgeld, und der verhauer oder vor- hauer, auch ſo genannte korb entſprungen ſey, dar- inn der bauer durch uͤberbringung der butter, der koͤppelkaͤſe, eier, kuchen ꝛc. ſich dem gutsherrn zu empfelen geſuchet habe; und wie das zutrinken ein zeichen der uͤbergabe, und des geſtifteten con- tractes uͤber eine Sache geweſen waͤre, von Weſt- phal am a. o. in der vorrede zum 4ten bande ſ. 5, 6 *, Johann Wilhelm Hofmann im ſpecim. iuris prudentiae ſymbol. § 17 ſ. 24, Struben am a. o. ſ. 343 fg,; alſo dadurch der weinkauf, (wenngkof) Kopp am a. o. ſ. 330 fgg., entſtan- den ſey; welcher fuͤr ſich betrachtet, kein nuzba- res eigentum mit ſich bringet. Immittels in den naſſen und trockenen weinkauf eingeteilet werde, deren jener im weine, oder gelde dafuͤr, der trocke- ne aber in eß-waaren beſtehe (§ 470). § 1917 Außerdem das Wort zinß in der Teutſchen ſprache das pachtgeld uͤberhaubt bedeute; imma- ſen man den hauß-zinß nenne, welcher von einem gemieteten hauſe zu entrichten waͤre, auch der mer- ces bei der location der pacht-zinß, bald der miet-zinß, bald der heuer-zinß heiſſe, von Ber- ger in der oecon. iur. lib. III. tit. 5 § 19 ſ. 682, folglich ſotane woͤrter nach beſchaffenheit der um- ſtaͤnde genommen werden muͤßten. die bedeu- tungen des wortes: zinß. § 1918 Derohalben dieſe guͤter, oder leihen, unter die lehne nicht gehoͤreten, von Senkenberg § 31 ſ. 112 und wie im zweifel vermutet werde, daß ein ſchlechter zinß, oder pacht-geld, und kein erbzinß bezalet; alſo die erbleihe auch nicht vermutet wer- de, von Senkenberg § 32 ſ. 112; diſemnach die ausle- dieſe guͤter gehoͤren nicht unter die lehne.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 779. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/791>, abgerufen am 25.11.2024.