den bemeldten gütern erblich belihen, sie müssen dabei einen eid der treue ablegen, sind einen jär- lichen zinß und andre abgiften zu entrichten pflich- tig, darnebst sind ire wonungen mit dem beher- bergungs-rechte in absicht auf den Kaiser be- schweret.
§ 1975
zeidelgüter,
XLVI)Zeidel-güter, Zeidelhuben, im Nürn- bergischen. Das wort Zeidel bedeutet eigentlich eine biene; daher ein zeidler ist, der das honig sammlet; es bedeutet auch einen binen-wärter; disemnach diejenige, welche in den Nürnbergi- schen wäldern, vermöge der lehns-gerechtigkeit, bienen freihalten, und den nuzen davon zihen kön- nen, dargegen aber einen järlichen zinß und pflich- ten zu leisten haben, die Zeidler heissen. Sie ste- hen unter einem besondern gerichte, welches izt der Waldamtmann des waldes, St. Laurenz versihet. Sihe Wölkers erläuterung der Nürnbergischen reformation T. I. s. 555. Man hat das mutter- zeidel-gut, die zeidel-tochter, einschichtiges zeidel- gut, Frisch am a. o. s. 469. im IIten teile, Scheurls disp. de iure mellicidii,von Buri s. 1302, Schwarzde butigulariis,Stissers forst- und jagt-histori s. 391, s. 467.
§ 1976
zinßgüter,
XLVII)Zinß-güter. Unter diesen werden im weitläuftigen verstande alle diejenigen güter begri- fen, auf welchen ein järlicher zinß und abgabe haf- tet. Dieweilen aber die zinsen aus sehr unter- schidenen ursachen und zu vilerlei endzwecken auf die güter geleget werden können, auch geleget wor- den sind; so mögen die güter, welche mit zinsen beschweret sich befinden, nicht auf einerlei weise betrachtet werden. Denn es können solche ent- weder bei der verkaufung, oder überlassung zum
zeichen
XLVIIII haubtſtuͤck
den bemeldten guͤtern erblich belihen, ſie muͤſſen dabei einen eid der treue ablegen, ſind einen jaͤr- lichen zinß und andre abgiften zu entrichten pflich- tig, darnebſt ſind ire wonungen mit dem beher- bergungs-rechte in abſicht auf den Kaiſer be- ſchweret.
§ 1975
zeidelguͤter,
XLVI)Zeidel-guͤter, Zeidelhuben, im Nuͤrn- bergiſchen. Das wort Zeidel bedeutet eigentlich eine biene; daher ein zeidler iſt, der das honig ſammlet; es bedeutet auch einen binen-waͤrter; diſemnach diejenige, welche in den Nuͤrnbergi- ſchen waͤldern, vermoͤge der lehns-gerechtigkeit, bienen freihalten, und den nuzen davon zihen koͤn- nen, dargegen aber einen jaͤrlichen zinß und pflich- ten zu leiſten haben, die Zeidler heiſſen. Sie ſte- hen unter einem beſondern gerichte, welches izt der Waldamtmann des waldes, St. Laurenz verſihet. Sihe Woͤlkers erlaͤuterung der Nuͤrnbergiſchen reformation T. I. ſ. 555. Man hat das mutter- zeidel-gut, die zeidel-tochter, einſchichtiges zeidel- gut, Friſch am a. o. ſ. 469. im IIten teile, Scheurls diſp. de iure mellicidii,von Buri ſ. 1302, Schwarzde butigulariis,Stiſſers forſt- und jagt-hiſtori ſ. 391, ſ. 467.
§ 1976
zinßguͤter,
XLVII)Zinß-guͤter. Unter dieſen werden im weitlaͤuftigen verſtande alle diejenigen guͤter begri- fen, auf welchen ein jaͤrlicher zinß und abgabe haf- tet. Dieweilen aber die zinſen aus ſehr unter- ſchidenen urſachen und zu vilerlei endzwecken auf die guͤter geleget werden koͤnnen, auch geleget wor- den ſind; ſo moͤgen die guͤter, welche mit zinſen beſchweret ſich befinden, nicht auf einerlei weiſe betrachtet werden. Denn es koͤnnen ſolche ent- weder bei der verkaufung, oder uͤberlaſſung zum
zeichen
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den bemeldten guͤtern erblich belihen, ſie muͤſſen
dabei einen eid der treue ablegen, ſind einen jaͤr-
lichen zinß und andre abgiften zu entrichten pflich-
tig, darnebſt ſind ire wonungen mit dem beher-
bergungs-rechte in abſicht auf den Kaiſer be-
ſchweret.
§ 1975
XLVI) Zeidel-guͤter, Zeidelhuben, im Nuͤrn-
bergiſchen. Das wort Zeidel bedeutet eigentlich
eine biene; daher ein zeidler iſt, der das honig
ſammlet; es bedeutet auch einen binen-waͤrter;
diſemnach diejenige, welche in den Nuͤrnbergi-
ſchen waͤldern, vermoͤge der lehns-gerechtigkeit,
bienen freihalten, und den nuzen davon zihen koͤn-
nen, dargegen aber einen jaͤrlichen zinß und pflich-
ten zu leiſten haben, die Zeidler heiſſen. Sie ſte-
hen unter einem beſondern gerichte, welches izt der
Waldamtmann des waldes, St. Laurenz verſihet.
Sihe Woͤlkers erlaͤuterung der Nuͤrnbergiſchen
reformation T. I. ſ. 555. Man hat das mutter-
zeidel-gut, die zeidel-tochter, einſchichtiges zeidel-
gut, Friſch am a. o. ſ. 469. im IIten teile,
Scheurls diſp. de iure mellicidii, von Buri ſ.
1302, Schwarz de butigulariis, Stiſſers forſt-
und jagt-hiſtori ſ. 391, ſ. 467.
§ 1976
XLVII) Zinß-guͤter. Unter dieſen werden im
weitlaͤuftigen verſtande alle diejenigen guͤter begri-
fen, auf welchen ein jaͤrlicher zinß und abgabe haf-
tet. Dieweilen aber die zinſen aus ſehr unter-
ſchidenen urſachen und zu vilerlei endzwecken auf
die guͤter geleget werden koͤnnen, auch geleget wor-
den ſind; ſo moͤgen die guͤter, welche mit zinſen
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/814>, abgerufen am 22.11.2024.
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