den, F. H. Casselische post-ordnung vom jare 1732 fol. § 17 s. 9 fg.
§ 2135
wievil ieder reisender frei dabei habe?
Jedem reisenden passiren in Hessen nur 50 pf. frei mit zu nemen. In Kur-Sachsen passiren nur 30 bis 40 pfund. Brife und accis-bare waaren darf ein reisender nicht mit nemen, F. H. Casseli- sche postordnung § 22, sondern hat selbige bei strafe der confiscation anzuzeigen. Die postilions dürfen heimlich nichts annemen § 23.
§ 2136
was auf die post gegeben wird, ist an- zugeben.
Wer etwas auf die post gibet, muß sagen, was es ist. In schachteln wird nicht gern etwas an- genommen; das gelt muß in leinen tuch doppelt gepackt seyn, und wenn es grose summen von 1000 und mereren thalern sind, sollen sie in fäs- sern gepacket werden, F. H. Casselische postord- nung § 28, 29, 30, Kur-Braunschweig-Lüneb. L. O. Vter teil s. 34; von Beust im postregale IIten teile s. 1092 s. 1248.
§ 2137
die post muß dafür ste- hen.
Was der post angegeben wird, dafür muß sie stehen, wenn es im lande durch ire schuld verloren gehet, F. H. Casselische postordnung § 24 s. 12 § 68 s. 27, Kur-Braunschweig-Lüneburgischer L. O. IIIIter teil cap. 6 s. 370, Christian Fer- dinand Harpprechts disp. de officio magistri postarum quoad restitutionem pecuniae alius- ve rei ipsi concreditae sed amissae,von Hör- nigkcap. XV § 18 fgg., Barth im hodeg. for. s. 771 fgg.
§ 2138
die postkar- ten sind auszuhen- ben.
Die hohe policei sihet dahin, daß die postkar- ten der ankommenden posten öffentlich ausgehen- ket werden, um dadurch vile unterschleife der schuldner abzuwenden, welche dadurch verhindert
werden,
LV haubtſtuͤck
den, F. H. Caſſeliſche poſt-ordnung vom jare 1732 fol. § 17 ſ. 9 fg.
§ 2135
wievil ieder reiſender frei dabei habe?
Jedem reiſenden paſſiren in Heſſen nur 50 pf. frei mit zu nemen. In Kur-Sachſen paſſiren nur 30 bis 40 pfund. Brife und accis-bare waaren darf ein reiſender nicht mit nemen, F. H. Caſſeli- ſche poſtordnung § 22, ſondern hat ſelbige bei ſtrafe der confiſcation anzuzeigen. Die poſtilions duͤrfen heimlich nichts annemen § 23.
§ 2136
was auf die poſt gegeben wird, iſt an- zugeben.
Wer etwas auf die poſt gibet, muß ſagen, was es iſt. In ſchachteln wird nicht gern etwas an- genommen; das gelt muß in leinen tuch doppelt gepackt ſeyn, und wenn es groſe ſummen von 1000 und mereren thalern ſind, ſollen ſie in faͤſ- ſern gepacket werden, F. H. Caſſeliſche poſtord- nung § 28, 29, 30, Kur-Braunſchweig-Luͤneb. L. O. Vter teil ſ. 34; von Beuſt im poſtregale IIten teile ſ. 1092 ſ. 1248.
§ 2137
die poſt muß dafuͤr ſte- hen.
Was der poſt angegeben wird, dafuͤr muß ſie ſtehen, wenn es im lande durch ire ſchuld verloren gehet, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 24 ſ. 12 § 68 ſ. 27, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher L. O. IIIIter teil cap. 6 ſ. 370, Chriſtian Fer- dinand Harpprechts diſp. de officio magiſtri poſtarum quoad reſtitutionem pecuniae alius- ve rei ipſi concreditae ſed amiſſae,von Hoͤr- nigkcap. XV § 18 fgg., Barth im hodeg. for. ſ. 771 fgg.
§ 2138
die poſtkar- ten ſind auszuhen- ben.
Die hohe policei ſihet dahin, daß die poſtkar- ten der ankommenden poſten oͤffentlich ausgehen- ket werden, um dadurch vile unterſchleife der ſchuldner abzuwenden, welche dadurch verhindert
werden,
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LV haubtſtuͤck
den, F. H. Caſſeliſche poſt-ordnung vom jare
1732 fol. § 17 ſ. 9 fg.
§ 2135
Jedem reiſenden paſſiren in Heſſen nur 50 pf.
frei mit zu nemen. In Kur-Sachſen paſſiren nur
30 bis 40 pfund. Brife und accis-bare waaren
darf ein reiſender nicht mit nemen, F. H. Caſſeli-
ſche poſtordnung § 22, ſondern hat ſelbige bei
ſtrafe der confiſcation anzuzeigen. Die poſtilions
duͤrfen heimlich nichts annemen § 23.
§ 2136
Wer etwas auf die poſt gibet, muß ſagen, was
es iſt. In ſchachteln wird nicht gern etwas an-
genommen; das gelt muß in leinen tuch doppelt
gepackt ſeyn, und wenn es groſe ſummen von
1000 und mereren thalern ſind, ſollen ſie in faͤſ-
ſern gepacket werden, F. H. Caſſeliſche poſtord-
nung § 28, 29, 30, Kur-Braunſchweig-Luͤneb.
L. O. Vter teil ſ. 34; von Beuſt im poſtregale
IIten teile ſ. 1092 ſ. 1248.
§ 2137
Was der poſt angegeben wird, dafuͤr muß ſie
ſtehen, wenn es im lande durch ire ſchuld verloren
gehet, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 24 ſ. 12
§ 68 ſ. 27, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher
L. O. IIIIter teil cap. 6 ſ. 370, Chriſtian Fer-
dinand Harpprechts diſp. de officio magiſtri
poſtarum quoad reſtitutionem pecuniae alius-
ve rei ipſi concreditae ſed amiſſae, von Hoͤr-
nigk cap. XV § 18 fgg., Barth im hodeg. for.
ſ. 771 fgg.
§ 2138
Die hohe policei ſihet dahin, daß die poſtkar-
ten der ankommenden poſten oͤffentlich ausgehen-
ket werden, um dadurch vile unterſchleife der
ſchuldner abzuwenden, welche dadurch verhindert
werden,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 862. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/874>, abgerufen am 22.11.2024.
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