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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom post-regal.
werden, arreste zu suchen. In Jena dürfen kei-
ne gelter verabfolget werden, bis der universitäts-
pedell das arrest buch der post vorgeleget hat.

§ 2139

Für die anvertraueten sachen muß an einigenwie lang
die post für
die sachen
zu stehen
hat?

orten die post nur ein virtel jar stehen; dahinge-
gen der aufgeber die sache richtig anzugeben hat.
Als einer der post ein pfund goldes übergab, aus-
wändig aber es für ein pfund wachses überschribe;
gleichwol das pfund goldes verloren ging; so be-
kam der aufgeber ein pfund wachses vergütet.
Von Nürnberg gingen 500 Louis d or vermittelst
der post gen Hamburg ab. Der aufgeber ein
jüde meldete nur 300 Louis d or, das päckgen
ging verloren, gleichwol wurden nur 300 Louis
d or erstattet. Man sehe Gottfrid Barthens
hodegetam forensem s. 790 fg., wo die post
die zeitungen zu halten berechtiget ist; verübet sie
wegen der rückständigen zeitungs gelter das einbe-
haltunas-recht an eingehenden packereien, welches
auch bei den übrigen post-geltern angehet, von
Rohr
in dem haushaltungsrechte s. 1442.

§ 2140.

Die brife müssen in wohl verwareten ledernenwie die brise
zu verwah-
ren sind?

beuteln für der nässe im felleisen bewaret werden.
Alle brife müssen in die post karte eingetragen
werden. Gelter und kostbarkeiten gehören nur
auf die farende posten. Zu den packeten müssen
besondere brife geschriben werden, weilen die auf-
schrift zu einem päckgen leicht durchs reiben unle-
serlich wird.

§ 2141

Die post-taxe darf nicht überschritten, auchdie posttaxe
darf nicht
überschrit-
ten werden?

alle übermäsige beschwerungen der posten sollen
abgestellet werden, Osnabrückischer fridensschluß
art. VIIII § 1, F. H. Casselische postordnung § 74,

Kleine

vom poſt-regal.
werden, arreſte zu ſuchen. In Jena duͤrfen kei-
ne gelter verabfolget werden, bis der univerſitaͤts-
pedell das arreſt buch der poſt vorgeleget hat.

§ 2139

Fuͤr die anvertraueten ſachen muß an einigenwie lang
die poſt fuͤr
die ſachen
zu ſtehen
hat?

orten die poſt nur ein virtel jar ſtehen; dahinge-
gen der aufgeber die ſache richtig anzugeben hat.
Als einer der poſt ein pfund goldes uͤbergab, aus-
waͤndig aber es fuͤr ein pfund wachſes uͤberſchribe;
gleichwol das pfund goldes verloren ging; ſo be-
kam der aufgeber ein pfund wachſes verguͤtet.
Von Nuͤrnberg gingen 500 Louis ď or vermittelſt
der poſt gen Hamburg ab. Der aufgeber ein
juͤde meldete nur 300 Louis ď or, das paͤckgen
ging verloren, gleichwol wurden nur 300 Louis
ď or erſtattet. Man ſehe Gottfrid Barthens
hodegetam forenſem ſ. 790 fg., wo die poſt
die zeitungen zu halten berechtiget iſt; veruͤbet ſie
wegen der ruͤckſtaͤndigen zeitungs gelter das einbe-
haltunas-recht an eingehenden packereien, welches
auch bei den uͤbrigen poſt-geltern angehet, von
Rohr
in dem haushaltungsrechte ſ. 1442.

§ 2140.

Die brife muͤſſen in wohl verwareten ledernenwie die briſe
zu verwah-
ren ſind?

beuteln fuͤr der naͤſſe im felleiſen bewaret werden.
Alle brife muͤſſen in die poſt karte eingetragen
werden. Gelter und koſtbarkeiten gehoͤren nur
auf die farende poſten. Zu den packeten muͤſſen
beſondere brife geſchriben werden, weilen die auf-
ſchrift zu einem paͤckgen leicht durchs reiben unle-
ſerlich wird.

§ 2141

Die poſt-taxe darf nicht uͤberſchritten, auchdie poſttaxe
darf nicht
uͤberſchrit-
ten werden?

alle uͤbermaͤſige beſchwerungen der poſten ſollen
abgeſtellet werden, Osnabruͤckiſcher fridensſchluß
art. VIIII § 1, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 74,

Kleine
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[863/0875] vom poſt-regal. werden, arreſte zu ſuchen. In Jena duͤrfen kei- ne gelter verabfolget werden, bis der univerſitaͤts- pedell das arreſt buch der poſt vorgeleget hat. § 2139 Fuͤr die anvertraueten ſachen muß an einigen orten die poſt nur ein virtel jar ſtehen; dahinge- gen der aufgeber die ſache richtig anzugeben hat. Als einer der poſt ein pfund goldes uͤbergab, aus- waͤndig aber es fuͤr ein pfund wachſes uͤberſchribe; gleichwol das pfund goldes verloren ging; ſo be- kam der aufgeber ein pfund wachſes verguͤtet. Von Nuͤrnberg gingen 500 Louis ď or vermittelſt der poſt gen Hamburg ab. Der aufgeber ein juͤde meldete nur 300 Louis ď or, das paͤckgen ging verloren, gleichwol wurden nur 300 Louis ď or erſtattet. Man ſehe Gottfrid Barthens hodegetam forenſem ſ. 790 fg., wo die poſt die zeitungen zu halten berechtiget iſt; veruͤbet ſie wegen der ruͤckſtaͤndigen zeitungs gelter das einbe- haltunas-recht an eingehenden packereien, welches auch bei den uͤbrigen poſt-geltern angehet, von Rohr in dem haushaltungsrechte ſ. 1442. wie lang die poſt fuͤr die ſachen zu ſtehen hat? § 2140. Die brife muͤſſen in wohl verwareten ledernen beuteln fuͤr der naͤſſe im felleiſen bewaret werden. Alle brife muͤſſen in die poſt karte eingetragen werden. Gelter und koſtbarkeiten gehoͤren nur auf die farende poſten. Zu den packeten muͤſſen beſondere brife geſchriben werden, weilen die auf- ſchrift zu einem paͤckgen leicht durchs reiben unle- ſerlich wird. wie die briſe zu verwah- ren ſind? § 2141 Die poſt-taxe darf nicht uͤberſchritten, auch alle uͤbermaͤſige beſchwerungen der poſten ſollen abgeſtellet werden, Osnabruͤckiſcher fridensſchluß art. VIIII § 1, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 74, Kleine die poſttaxe darf nicht uͤberſchrit- ten werden?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 863. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/875>, abgerufen am 22.11.2024.