ellen, je 8 ellen zur rute gerechnet, Schramm am a. o. cap. III s. 117 fg. zwo kleine meilen machen bald eine poststation aus. Meistens aber tun sie drei meilen, einige zwei und eine halbe meile. Das sprüchwort von den langen meilen ausser Sachsen ist: die meile hat ein fuchs gemessen und den schwanz zugegeben.
§ 2150
Das meilenwesen wird bei vilen gelegenheitenwo man das meilen-we- sen brau- chet? gebrauchet, z. e. bei gerichtlichen vorladungen der zeugen, bei den austrägen, Reichs-kammer-ge- richtsordnung im II teile tit. 3 tit. 5 § 1, zu den tage- reisen, bei fronen und dinsten, bei dem bann- und zwang-rechte der städte, in absicht auf das brauen, die handwerker auf den dörfern, die messen, märk- te, bei den sachwaltern und notarien irer reise-ko- sten halben, Schramm am a. o. § 8, bei bestim- mung des boten-lons, und vilen andern angele- genheiten, Kurfürstlich-Braunschweig-Lünebur- gischer landesordnungen im IIten teile cap. II s. 179, 487, 566, 567, 589. So vil von dem meilen-wesen. Nunmehr gehen wir wieder auf das postwesen zurück.
§ 2151
Die postbedinten haben die zu rechter zeit geli-die brife und sachen sind auf den posten behö- rig fortzu- bringen. ferten brife und sachen mit der ersten post fortzu- schaffen, widrigenfalls sie einer strafe, auch der schadens-ersezung gewärtig seyn müssen, F. H. Casselische postordnung § 62.
§ 2152
Das post-gelt ist baar zu erlegen, und wirddas postgelt muß baar erleget wer- den. Wie die ange- kommenen sachen zu be- händigen, nicht geborget, F. H. Casselische postordnung § 70. Es darf aber nicht über die gebüre gefo- dert werden § 73. Die mit der post angekomme- ne brife und sachen werden den fürnämen perso- nen durch die postdiner, oder brifträger in das
haus
J i i 2
vom poſt-regal.
ellen, je 8 ellen zur rute gerechnet, Schramm am a. o. cap. III ſ. 117 fg. zwo kleine meilen machen bald eine poſtſtation aus. Meiſtens aber tun ſie drei meilen, einige zwei und eine halbe meile. Das ſpruͤchwort von den langen meilen auſſer Sachſen iſt: die meile hat ein fuchs gemeſſen und den ſchwanz zugegeben.
§ 2150
Das meilenweſen wird bei vilen gelegenheitenwo man das meilen-we- ſen brau- chet? gebrauchet, z. e. bei gerichtlichen vorladungen der zeugen, bei den austraͤgen, Reichs-kammer-ge- richtsordnung im II teile tit. 3 tit. 5 § 1, zu den tage- reiſen, bei fronen und dinſten, bei dem bann- und zwang-rechte der ſtaͤdte, in abſicht auf das brauen, die handwerker auf den doͤrfern, die meſſen, maͤrk- te, bei den ſachwaltern und notarien irer reiſe-ko- ſten halben, Schramm am a. o. § 8, bei beſtim- mung des boten-lons, und vilen andern angele- genheiten, Kurfuͤrſtlich-Braunſchweig-Luͤnebur- giſcher landesordnungen im IIten teile cap. II ſ. 179, 487, 566, 567, 589. So vil von dem meilen-weſen. Nunmehr gehen wir wieder auf das poſtweſen zuruͤck.
§ 2151
Die poſtbedinten haben die zu rechter zeit geli-die brife und ſachen ſind auf den poſten behoͤ- rig fortzu- bringen. ferten brife und ſachen mit der erſten poſt fortzu- ſchaffen, widrigenfalls ſie einer ſtrafe, auch der ſchadens-erſezung gewaͤrtig ſeyn muͤſſen, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 62.
§ 2152
Das poſt-gelt iſt baar zu erlegen, und wirddas poſtgelt muß baar erleget wer- den. Wie die ange- kommenen ſachen zu be- haͤndigen, nicht geborget, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 70. Es darf aber nicht uͤber die gebuͤre gefo- dert werden § 73. Die mit der poſt angekomme- ne brife und ſachen werden den fuͤrnaͤmen perſo- nen durch die poſtdiner, oder briftraͤger in das
haus
J i i 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0879"n="867"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom poſt-regal.</hi></fw><lb/>
ellen, je 8 ellen zur rute gerechnet, <hirendition="#fr">Schramm</hi> am<lb/>
a. o. cap. <hirendition="#aq">III</hi>ſ. 117 fg. zwo kleine meilen machen<lb/>
bald eine poſtſtation aus. Meiſtens aber tun ſie<lb/>
drei meilen, einige zwei und eine halbe meile.<lb/>
Das ſpruͤchwort von den langen meilen auſſer<lb/>
Sachſen iſt: die meile hat ein fuchs gemeſſen und<lb/>
den ſchwanz zugegeben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2150</head><lb/><p>Das meilenweſen wird bei vilen gelegenheiten<noteplace="right">wo man das<lb/>
meilen-we-<lb/>ſen brau-<lb/>
chet?</note><lb/>
gebrauchet, z. e. bei gerichtlichen vorladungen der<lb/>
zeugen, bei den austraͤgen, Reichs-kammer-ge-<lb/>
richtsordnung im <hirendition="#aq">II</hi> teile tit. 3 tit. 5 § 1, zu den tage-<lb/>
reiſen, bei fronen und dinſten, bei dem bann- und<lb/>
zwang-rechte der ſtaͤdte, in abſicht auf das brauen,<lb/>
die handwerker auf den doͤrfern, die meſſen, maͤrk-<lb/>
te, bei den ſachwaltern und notarien irer reiſe-ko-<lb/>ſten halben, <hirendition="#fr">Schramm</hi> am a. o. § 8, bei beſtim-<lb/>
mung des boten-lons, und vilen andern angele-<lb/>
genheiten, Kurfuͤrſtlich-Braunſchweig-Luͤnebur-<lb/>
giſcher landesordnungen im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile cap. <hirendition="#aq">II</hi><lb/>ſ. 179, 487, 566, 567, 589. So vil von dem<lb/>
meilen-weſen. Nunmehr gehen wir wieder auf<lb/>
das poſtweſen zuruͤck.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2151</head><lb/><p>Die poſtbedinten haben die zu rechter zeit geli-<noteplace="right">die brife<lb/>
und ſachen<lb/>ſind auf den<lb/>
poſten behoͤ-<lb/>
rig fortzu-<lb/>
bringen.</note><lb/>
ferten brife und ſachen mit der erſten poſt fortzu-<lb/>ſchaffen, widrigenfalls ſie einer ſtrafe, auch der<lb/>ſchadens-erſezung gewaͤrtig ſeyn muͤſſen, F. H.<lb/>
Caſſeliſche poſtordnung § 62.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2152</head><lb/><p>Das poſt-gelt iſt baar zu erlegen, und wird<noteplace="right">das poſtgelt<lb/>
muß baar<lb/>
erleget wer-<lb/>
den. Wie<lb/>
die ange-<lb/>
kommenen<lb/>ſachen zu be-<lb/>
haͤndigen,</note><lb/>
nicht geborget, F. H. Caſſeliſche poſtordnung<lb/>
§ 70. Es darf aber nicht uͤber die gebuͤre gefo-<lb/>
dert werden § 73. Die mit der poſt angekomme-<lb/>
ne brife und ſachen werden den fuͤrnaͤmen perſo-<lb/>
nen durch die poſtdiner, oder briftraͤger in das<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J i i 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">haus</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[867/0879]
vom poſt-regal.
ellen, je 8 ellen zur rute gerechnet, Schramm am
a. o. cap. III ſ. 117 fg. zwo kleine meilen machen
bald eine poſtſtation aus. Meiſtens aber tun ſie
drei meilen, einige zwei und eine halbe meile.
Das ſpruͤchwort von den langen meilen auſſer
Sachſen iſt: die meile hat ein fuchs gemeſſen und
den ſchwanz zugegeben.
§ 2150
Das meilenweſen wird bei vilen gelegenheiten
gebrauchet, z. e. bei gerichtlichen vorladungen der
zeugen, bei den austraͤgen, Reichs-kammer-ge-
richtsordnung im II teile tit. 3 tit. 5 § 1, zu den tage-
reiſen, bei fronen und dinſten, bei dem bann- und
zwang-rechte der ſtaͤdte, in abſicht auf das brauen,
die handwerker auf den doͤrfern, die meſſen, maͤrk-
te, bei den ſachwaltern und notarien irer reiſe-ko-
ſten halben, Schramm am a. o. § 8, bei beſtim-
mung des boten-lons, und vilen andern angele-
genheiten, Kurfuͤrſtlich-Braunſchweig-Luͤnebur-
giſcher landesordnungen im IIten teile cap. II
ſ. 179, 487, 566, 567, 589. So vil von dem
meilen-weſen. Nunmehr gehen wir wieder auf
das poſtweſen zuruͤck.
wo man das
meilen-we-
ſen brau-
chet?
§ 2151
Die poſtbedinten haben die zu rechter zeit geli-
ferten brife und ſachen mit der erſten poſt fortzu-
ſchaffen, widrigenfalls ſie einer ſtrafe, auch der
ſchadens-erſezung gewaͤrtig ſeyn muͤſſen, F. H.
Caſſeliſche poſtordnung § 62.
die brife
und ſachen
ſind auf den
poſten behoͤ-
rig fortzu-
bringen.
§ 2152
Das poſt-gelt iſt baar zu erlegen, und wird
nicht geborget, F. H. Caſſeliſche poſtordnung
§ 70. Es darf aber nicht uͤber die gebuͤre gefo-
dert werden § 73. Die mit der poſt angekomme-
ne brife und ſachen werden den fuͤrnaͤmen perſo-
nen durch die poſtdiner, oder briftraͤger in das
haus
das poſtgelt
muß baar
erleget wer-
den. Wie
die ange-
kommenen
ſachen zu be-
haͤndigen,
J i i 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 867. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/879>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.