Bei der pest-zeit hat ein postbedinter dahin zuauch bei pestzeiten den postbe- dinten obli- get? trachten, daß durch seine vorsichtigkeit allem be- sorglichen unheil bei den posten abgeholfen werde; wannenher entweder der brif-wechsel an solche ör- ter gänzlich unterbleiben muß, oder bei deren fort- sezung durch gehörige gegenmittel, allem übel vor- zubauen ist, von Rohr im haushaltungs-rechte, XIten buche, Vten cap. § 5 s. 1441.
§ 2157
Der size halber ist der postbrauch: wer mitvon den si- zen auf den posten und den reisen- den. einer post angekommen ist, hat den vorzug, her- nach wälen diejenige ire pläze, welche am ersten bezalet haben, F. H. Casselische postordnung § 16, Kur-Braunschweig-Lüneb. L. O. IIIIter teil cap. VI s. 377; die reisende dürfen auf den post- wagen keinen toback rauchen, auch keine grose hunde mit sich darauf nemen, F. H. Casselische postordnung § 15, von Beust am a. o. T. II s. 66, Mylius im Corp. constit. March. IIIIten ban- de I abt. s. 1066.
§ 2158
Derjenige, welcher auf der post sich befindet,die personen und sachen auf den po- sten haben freiheiten. auch die sachen, haben ansehnliche freiheiten, in betracht selbiger one erhebliche ursachen in verhaft nicht genommen, oder arretirt werden soll, F. H. Casselische postordnung § 58, von Beust T. II s. 199.
§ 2159
Die ausserordentliche posten bezalen das fähr-wiefern die posten vom fähr-sperr- gelt frei sind? sperrgelt, wovon die ordentlichen frei sind, F. H. Casselische postordnung.
§ 2160
Die posten, post-häuser, postbedinte, postili-der posten, posthäuser, postbedin- ten, postili- ons vor- ons haben ire vorrechte und freiheiten. Dise sind entweder allgemeine, oder besondere. Unter die
ersten
J i i 3
vom poſt-regal.
§ 2156
Bei der peſt-zeit hat ein poſtbedinter dahin zuauch bei peſtzeiten den poſtbe- dinten obli- get? trachten, daß durch ſeine vorſichtigkeit allem be- ſorglichen unheil bei den poſten abgeholfen werde; wannenher entweder der brif-wechſel an ſolche oͤr- ter gaͤnzlich unterbleiben muß, oder bei deren fort- ſezung durch gehoͤrige gegenmittel, allem uͤbel vor- zubauen iſt, von Rohr im haushaltungs-rechte, XIten buche, Vten cap. § 5 ſ. 1441.
§ 2157
Der ſize halber iſt der poſtbrauch: wer mitvon den ſi- zen auf den poſten und den reiſen- den. einer poſt angekommen iſt, hat den vorzug, her- nach waͤlen diejenige ire plaͤze, welche am erſten bezalet haben, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 16, Kur-Braunſchweig-Luͤneb. L. O. IIIIter teil cap. VI ſ. 377; die reiſende duͤrfen auf den poſt- wagen keinen toback rauchen, auch keine groſe hunde mit ſich darauf nemen, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 15, von Beuſt am a. o. T. II ſ. 66, Mylius im Corp. conſtit. March. IIIIten ban- de I abt. ſ. 1066.
§ 2158
Derjenige, welcher auf der poſt ſich befindet,die perſonen und ſachen auf den po- ſten haben freiheiten. auch die ſachen, haben anſehnliche freiheiten, in betracht ſelbiger one erhebliche urſachen in verhaft nicht genommen, oder arretirt werden ſoll, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 58, von Beuſt T. II ſ. 199.
§ 2159
Die auſſerordentliche poſten bezalen das faͤhr-wiefern die poſten vom faͤhr-ſperr- gelt frei ſind? ſperrgelt, wovon die ordentlichen frei ſind, F. H. Caſſeliſche poſtordnung.
§ 2160
Die poſten, poſt-haͤuſer, poſtbedinte, poſtili-der poſten, poſthaͤuſer, poſtbedin- ten, poſtili- ons vor- ons haben ire vorrechte und freiheiten. Diſe ſind entweder allgemeine, oder beſondere. Unter die
erſten
J i i 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0881"n="869"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom poſt-regal.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§ 2156</head><lb/><p>Bei der peſt-zeit hat ein poſtbedinter dahin zu<noteplace="right">auch bei<lb/>
peſtzeiten<lb/>
den poſtbe-<lb/>
dinten obli-<lb/>
get?</note><lb/>
trachten, daß durch ſeine vorſichtigkeit allem be-<lb/>ſorglichen unheil bei den poſten abgeholfen werde;<lb/>
wannenher entweder der brif-wechſel an ſolche oͤr-<lb/>
ter gaͤnzlich unterbleiben muß, oder bei deren fort-<lb/>ſezung durch gehoͤrige gegenmittel, allem uͤbel vor-<lb/>
zubauen iſt, <hirendition="#fr">von Rohr</hi> im haushaltungs-rechte,<lb/><hirendition="#aq">XI</hi>ten buche, <hirendition="#aq">V</hi>ten cap. § 5 ſ. 1441.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2157</head><lb/><p>Der ſize halber iſt der poſtbrauch: wer mit<noteplace="right">von den ſi-<lb/>
zen auf den<lb/>
poſten und<lb/>
den reiſen-<lb/>
den.</note><lb/>
einer poſt angekommen iſt, hat den vorzug, her-<lb/>
nach waͤlen diejenige ire plaͤze, welche am erſten<lb/>
bezalet haben, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 16,<lb/>
Kur-Braunſchweig-Luͤneb. L. O. <hirendition="#aq">IIII</hi>ter teil<lb/>
cap. <hirendition="#aq">VI</hi>ſ. 377; die reiſende duͤrfen auf den poſt-<lb/>
wagen keinen toback rauchen, auch keine groſe<lb/>
hunde mit ſich darauf nemen, F. H. Caſſeliſche<lb/>
poſtordnung § 15, <hirendition="#fr">von Beuſt</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T. II</hi>ſ. 66,<lb/><hirendition="#fr">Mylius</hi> im <hirendition="#aq">Corp. conſtit. March. IIII</hi>ten ban-<lb/>
de <hirendition="#aq">I</hi> abt. ſ. 1066.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2158</head><lb/><p>Derjenige, welcher auf der poſt ſich befindet,<noteplace="right">die perſonen<lb/>
und ſachen<lb/>
auf den po-<lb/>ſten haben<lb/>
freiheiten.</note><lb/>
auch die ſachen, haben anſehnliche freiheiten, in<lb/>
betracht ſelbiger one erhebliche urſachen in verhaft<lb/>
nicht genommen, oder arretirt werden ſoll, F.<lb/>
H. Caſſeliſche poſtordnung § 58, <hirendition="#fr">von Beuſt</hi><lb/><hirendition="#aq">T. II</hi>ſ. 199.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2159</head><lb/><p>Die auſſerordentliche poſten bezalen das faͤhr-<noteplace="right">wiefern die<lb/>
poſten vom<lb/>
faͤhr-ſperr-<lb/>
gelt frei<lb/>ſind?</note><lb/>ſperrgelt, wovon die ordentlichen frei ſind, F. H.<lb/>
Caſſeliſche poſtordnung.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2160</head><lb/><p>Die poſten, poſt-haͤuſer, poſtbedinte, poſtili-<noteplace="right">der poſten,<lb/>
poſthaͤuſer,<lb/>
poſtbedin-<lb/>
ten, poſtili-<lb/>
ons vor-</note><lb/>
ons haben ire vorrechte und freiheiten. Diſe ſind<lb/>
entweder allgemeine, oder beſondere. Unter die<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J i i 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">erſten</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[869/0881]
vom poſt-regal.
§ 2156
Bei der peſt-zeit hat ein poſtbedinter dahin zu
trachten, daß durch ſeine vorſichtigkeit allem be-
ſorglichen unheil bei den poſten abgeholfen werde;
wannenher entweder der brif-wechſel an ſolche oͤr-
ter gaͤnzlich unterbleiben muß, oder bei deren fort-
ſezung durch gehoͤrige gegenmittel, allem uͤbel vor-
zubauen iſt, von Rohr im haushaltungs-rechte,
XIten buche, Vten cap. § 5 ſ. 1441.
auch bei
peſtzeiten
den poſtbe-
dinten obli-
get?
§ 2157
Der ſize halber iſt der poſtbrauch: wer mit
einer poſt angekommen iſt, hat den vorzug, her-
nach waͤlen diejenige ire plaͤze, welche am erſten
bezalet haben, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 16,
Kur-Braunſchweig-Luͤneb. L. O. IIIIter teil
cap. VI ſ. 377; die reiſende duͤrfen auf den poſt-
wagen keinen toback rauchen, auch keine groſe
hunde mit ſich darauf nemen, F. H. Caſſeliſche
poſtordnung § 15, von Beuſt am a. o. T. II ſ. 66,
Mylius im Corp. conſtit. March. IIIIten ban-
de I abt. ſ. 1066.
von den ſi-
zen auf den
poſten und
den reiſen-
den.
§ 2158
Derjenige, welcher auf der poſt ſich befindet,
auch die ſachen, haben anſehnliche freiheiten, in
betracht ſelbiger one erhebliche urſachen in verhaft
nicht genommen, oder arretirt werden ſoll, F.
H. Caſſeliſche poſtordnung § 58, von Beuſt
T. II ſ. 199.
die perſonen
und ſachen
auf den po-
ſten haben
freiheiten.
§ 2159
Die auſſerordentliche poſten bezalen das faͤhr-
ſperrgelt, wovon die ordentlichen frei ſind, F. H.
Caſſeliſche poſtordnung.
wiefern die
poſten vom
faͤhr-ſperr-
gelt frei
ſind?
§ 2160
Die poſten, poſt-haͤuſer, poſtbedinte, poſtili-
ons haben ire vorrechte und freiheiten. Diſe ſind
entweder allgemeine, oder beſondere. Unter die
erſten
der poſten,
poſthaͤuſer,
poſtbedin-
ten, poſtili-
ons vor-
J i i 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 869. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/881>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.