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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LVI haubtstück
eigentlich der öffentliche wasser-bau auf kosten der
untertanen.

§ 2237
die dämme
sind unver-
lezliche sa-
chen.

Die dämme sind unverlezliche und heilige sa-
chen. Daher, wer sich daran vergreifet, wird
wegen des unersezlichen schadens, den das land
leidet, hart, auch wohl mit dem feuer bestrafet,
Kur-Pfälzische malefiz-ordnung tit. 66, Lüder
Menken
im systemate iuris ciuilis, lib. 47
tit. XI § 7 s. 818.

Von der aufhauung des eises in den
wallgraben und auf den straßen.
§ 2238

Es gehöret unter die obligenheit der bürger in
den festungen, daß sie das eis auf dem wall-gra-
ben dergestalt auf hauen, damit iederzeit ein offe-
ner graben erhalten werde, worüber nimand sprin-
gen kan. Nachdem aber das unterschiben des
eises den wall-mauern leichtlich schaden zuzihet; so
ist behutsamkeit dabei nötig. Daher unterbleibet
dasselbe an einigen orten. Es ist eine gemischte
last zu eisen. Sie liget teils auf der person,
teils haftet sie auf den häusern. Wer ausblei-
bet, dem wird die haustüre an einigen orten ge-
pfändet und aufs rathaus gebracht. Allda wird
sie vertrunken. Gegen erlegung 80 kreuzer wird
sie eingelöset.

§ 2239
wer in den
gassen das
eis aufbre-
chen soll?

In den gassen muß ein ieder hauswirt vor sei-
nem hause das eis auf hauen und wegschaffen.
An den öffentlichen örtern liget dise fürsorge dem
commendanten auf, der solches eisen vermittels
der gefangenen verrichten lässet.

§ 2240

LVI haubtſtuͤck
eigentlich der oͤffentliche waſſer-bau auf koſten der
untertanen.

§ 2237
die daͤmme
ſind unver-
lezliche ſa-
chen.

Die daͤmme ſind unverlezliche und heilige ſa-
chen. Daher, wer ſich daran vergreifet, wird
wegen des unerſezlichen ſchadens, den das land
leidet, hart, auch wohl mit dem feuer beſtrafet,
Kur-Pfaͤlziſche malefiz-ordnung tit. 66, Luͤder
Menken
im ſyſtemate iuris ciuilis, lib. 47
tit. XI § 7 ſ. 818.

Von der aufhauung des eiſes in den
wallgraben und auf den ſtraßen.
§ 2238

Es gehoͤret unter die obligenheit der buͤrger in
den feſtungen, daß ſie das eis auf dem wall-gra-
ben dergeſtalt auf hauen, damit iederzeit ein offe-
ner graben erhalten werde, woruͤber nimand ſprin-
gen kan. Nachdem aber das unterſchiben des
eiſes den wall-mauern leichtlich ſchaden zuzihet; ſo
iſt behutſamkeit dabei noͤtig. Daher unterbleibet
daſſelbe an einigen orten. Es iſt eine gemiſchte
laſt zu eiſen. Sie liget teils auf der perſon,
teils haftet ſie auf den haͤuſern. Wer ausblei-
bet, dem wird die haustuͤre an einigen orten ge-
pfaͤndet und aufs rathaus gebracht. Allda wird
ſie vertrunken. Gegen erlegung 80 kreuzer wird
ſie eingeloͤſet.

§ 2239
wer in den
gaſſen das
eis aufbre-
chen ſoll?

In den gaſſen muß ein ieder hauswirt vor ſei-
nem hauſe das eis auf hauen und wegſchaffen.
An den oͤffentlichen oͤrtern liget diſe fuͤrſorge dem
commendanten auf, der ſolches eiſen vermittels
der gefangenen verrichten laͤſſet.

§ 2240
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[900/0912] LVI haubtſtuͤck eigentlich der oͤffentliche waſſer-bau auf koſten der untertanen. § 2237 Die daͤmme ſind unverlezliche und heilige ſa- chen. Daher, wer ſich daran vergreifet, wird wegen des unerſezlichen ſchadens, den das land leidet, hart, auch wohl mit dem feuer beſtrafet, Kur-Pfaͤlziſche malefiz-ordnung tit. 66, Luͤder Menken im ſyſtemate iuris ciuilis, lib. 47 tit. XI § 7 ſ. 818. Von der aufhauung des eiſes in den wallgraben und auf den ſtraßen. § 2238 Es gehoͤret unter die obligenheit der buͤrger in den feſtungen, daß ſie das eis auf dem wall-gra- ben dergeſtalt auf hauen, damit iederzeit ein offe- ner graben erhalten werde, woruͤber nimand ſprin- gen kan. Nachdem aber das unterſchiben des eiſes den wall-mauern leichtlich ſchaden zuzihet; ſo iſt behutſamkeit dabei noͤtig. Daher unterbleibet daſſelbe an einigen orten. Es iſt eine gemiſchte laſt zu eiſen. Sie liget teils auf der perſon, teils haftet ſie auf den haͤuſern. Wer ausblei- bet, dem wird die haustuͤre an einigen orten ge- pfaͤndet und aufs rathaus gebracht. Allda wird ſie vertrunken. Gegen erlegung 80 kreuzer wird ſie eingeloͤſet. § 2239 In den gaſſen muß ein ieder hauswirt vor ſei- nem hauſe das eis auf hauen und wegſchaffen. An den oͤffentlichen oͤrtern liget diſe fuͤrſorge dem commendanten auf, der ſolches eiſen vermittels der gefangenen verrichten laͤſſet. § 2240

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/912>, abgerufen am 22.11.2024.