vordamm angeleget, den man den Kai-deich, oder Ka-deich nennet, Silberschlag § 142 fgg. Jo- dock Hackmannde iure aggerum, Staden 1690, 4, s. 19 fgg.
§ 2233
Alldieweil oft ein dorf die kosten des wasser-wer die ko- sten dabei zu tragen hat? baues nicht tragen kan; so werden die städte und dörfer der gegend zur mitleidenheit gezogen. Das loch welches das wasser entweder an damm, oder hinter selbigen reisset, nennet man den kolk.
Von den ufern oder hammen und deren erhaltung.
§ 2234
Das ufer, der strand von den öffentlichen flüs-wem das ufer, der strand ge- höret? sen und meeren samt iren gerechtsamen gehören dem landesherrn (§ 1795), welcher selbige sowol andern verstatten, als auch die gerichtbarkeit dar- über besondern personen erteilen kan, Schulzens disp. de iurisdictione littorali. Im übrigen ist kein untertan befugt, one bewilligung des landes- herrns, auf dem ufer, oder strande, etwas auf- zubauen, z. e. mülen etc. (§ 519).
§ 2235
Ufer heisset der rand der erden, wodurch einwas das ufer bedeu- tet? wasser beschlossen, oder auf behalten wird.
§ 2236
Wenn das ufer dem landesherrn gehöret, undwer solches bauet? diser ieweilen solches einem untertanen überlässet; so mag diser auf seiner Seite bauen, wie er will, wenn gleich auf der andern seite dem ufer gescha- det wird; immaßen das andre ufer auch dem für- sten gehöret, und ist genug, wenn der wasser-bau nur nicht zum verdrusse beschihet. Sonst gehet
eigent-
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vom waſſer-regale.
vordamm angeleget, den man den Kai-deich, oder Ka-deich nennet, Silberſchlag § 142 fgg. Jo- dock Hackmannde iure aggerum, Staden 1690, 4, ſ. 19 fgg.
§ 2233
Alldieweil oft ein dorf die koſten des waſſer-wer die ko- ſten dabei zu tragen hat? baues nicht tragen kan; ſo werden die ſtaͤdte und doͤrfer der gegend zur mitleidenheit gezogen. Das loch welches das waſſer entweder an damm, oder hinter ſelbigen reiſſet, nennet man den kolk.
Von den ufern oder hammen und deren erhaltung.
§ 2234
Das ufer, der ſtrand von den oͤffentlichen fluͤſ-wem das ufer, der ſtrand ge- hoͤret? ſen und meeren ſamt iren gerechtſamen gehoͤren dem landesherrn (§ 1795), welcher ſelbige ſowol andern verſtatten, als auch die gerichtbarkeit dar- uͤber beſondern perſonen erteilen kan, Schulzens diſp. de iurisdictione littorali. Im uͤbrigen iſt kein untertan befugt, one bewilligung des landes- herrns, auf dem ufer, oder ſtrande, etwas auf- zubauen, z. e. muͤlen ꝛc. (§ 519).
§ 2235
Ufer heiſſet der rand der erden, wodurch einwas das ufer bedeu- tet? waſſer beſchloſſen, oder auf behalten wird.
§ 2236
Wenn das ufer dem landesherrn gehoͤret, undwer ſolches bauet? diſer ieweilen ſolches einem untertanen uͤberlaͤſſet; ſo mag diſer auf ſeiner Seite bauen, wie er will, wenn gleich auf der andern ſeite dem ufer geſcha- det wird; immaßen das andre ufer auch dem fuͤr- ſten gehoͤret, und iſt genug, wenn der waſſer-bau nur nicht zum verdruſſe beſchihet. Sonſt gehet
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vom waſſer-regale.
vordamm angeleget, den man den Kai-deich, oder
Ka-deich nennet, Silberſchlag § 142 fgg. Jo-
dock Hackmann de iure aggerum, Staden
1690, 4, ſ. 19 fgg.
§ 2233
Alldieweil oft ein dorf die koſten des waſſer-
baues nicht tragen kan; ſo werden die ſtaͤdte und
doͤrfer der gegend zur mitleidenheit gezogen. Das
loch welches das waſſer entweder an damm, oder
hinter ſelbigen reiſſet, nennet man den kolk.
wer die ko-
ſten dabei
zu tragen
hat?
Von den ufern oder hammen und
deren erhaltung.
§ 2234
Das ufer, der ſtrand von den oͤffentlichen fluͤſ-
ſen und meeren ſamt iren gerechtſamen gehoͤren
dem landesherrn (§ 1795), welcher ſelbige ſowol
andern verſtatten, als auch die gerichtbarkeit dar-
uͤber beſondern perſonen erteilen kan, Schulzens
diſp. de iurisdictione littorali. Im uͤbrigen iſt
kein untertan befugt, one bewilligung des landes-
herrns, auf dem ufer, oder ſtrande, etwas auf-
zubauen, z. e. muͤlen ꝛc. (§ 519).
wem das
ufer, der
ſtrand ge-
hoͤret?
§ 2235
Ufer heiſſet der rand der erden, wodurch ein
waſſer beſchloſſen, oder auf behalten wird.
was das
ufer bedeu-
tet?
§ 2236
Wenn das ufer dem landesherrn gehoͤret, und
diſer ieweilen ſolches einem untertanen uͤberlaͤſſet;
ſo mag diſer auf ſeiner Seite bauen, wie er will,
wenn gleich auf der andern ſeite dem ufer geſcha-
det wird; immaßen das andre ufer auch dem fuͤr-
ſten gehoͤret, und iſt genug, wenn der waſſer-bau
nur nicht zum verdruſſe beſchihet. Sonſt gehet
eigent-
wer ſolches
bauet?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/911>, abgerufen am 22.11.2024.
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