Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

LIX haubtstück
einen höhern preis darauf sezete, damit das armut
abgeschrecket würde, sein eigen verderben sich zu
kaufen.

§ 2356
die gesunde
fische,

Ich will die fische nach dem grad irer gesund-
heit aus beirate der ärzte hirher sezen, und zwar
1) derer, wovon auch kranke etwas genüßen mö-
gen: als die grundeln, oder schmerlen, wenn sie
zumal gebacken werden; 2) die salmen von mit-
telmäsiger gröse, 3) die kressen, oder grassen,
4) die jungen forellen, und 5) die jungen hechte,
auch 6) die bärsch, 7) die barbe, 8) die aschen.

§ 2357

Den gesunden magen dinen beim anfang der
malzeit die gesottene fluß-karpen, der bräsam, die
gebratene karausche. Die störe und feinde der
lachsen, die hausen etc. füren ein hartes und un-
verdauliches fleisch, Bäumler am a. o. s. 264 fgg.

§ 2358
die policei
forget für
die zuna-
me der
fisch-brut.

Nicht weniger hat die policei auf den wuchs
und die zuname der fischbrut zu sehen, weiln sie
ein narungs-mittel sind, dessen überfluß in einem
state erfodert wird. Da nun die fisch-otter, im-
gleichen der fisch-geier und reiher gar merklichen
schaden der fischerei zufügen; so sind otterfänger
zu bestellen, welche mit iren hunden, (die den hü-
ner-hunden gleichen, nur daß sie längere haare
haben und ins wasser gehen,) sodann nebst der
stech gabel den otter fangen.

§ 2359
von verschi-
denen
fischen,

Die Eder-hechte, imgleichen die Itterischen
forellen sind bekannt. Jedoch hat das kupfer-
werk sie seltener gemacht. Die Mosel-fische hat
der Ausonius wohl abgebildet. Die vilen Saar-
fische übergehet man mit stillschweigen.

§ 2360

LIX haubtſtuͤck
einen hoͤhern preis darauf ſezete, damit das armut
abgeſchrecket wuͤrde, ſein eigen verderben ſich zu
kaufen.

§ 2356
die geſunde
fiſche,

Ich will die fiſche nach dem grad irer geſund-
heit aus beirate der aͤrzte hirher ſezen, und zwar
1) derer, wovon auch kranke etwas genuͤßen moͤ-
gen: als die grundeln, oder ſchmerlen, wenn ſie
zumal gebacken werden; 2) die ſalmen von mit-
telmaͤſiger groͤſe, 3) die kreſſen, oder graſſen,
4) die jungen forellen, und 5) die jungen hechte,
auch 6) die baͤrſch, 7) die barbe, 8) die aſchen.

§ 2357

Den geſunden magen dinen beim anfang der
malzeit die geſottene fluß-karpen, der braͤſam, die
gebratene karauſche. Die ſtoͤre und feinde der
lachſen, die hauſen ꝛc. fuͤren ein hartes und un-
verdauliches fleiſch, Baͤumler am a. o. ſ. 264 fgg.

§ 2358
die policei
forget fuͤr
die zuna-
me der
fiſch-brut.

Nicht weniger hat die policei auf den wuchs
und die zuname der fiſchbrut zu ſehen, weiln ſie
ein narungs-mittel ſind, deſſen uͤberfluß in einem
ſtate erfodert wird. Da nun die fiſch-otter, im-
gleichen der fiſch-geier und reiher gar merklichen
ſchaden der fiſcherei zufuͤgen; ſo ſind otterfaͤnger
zu beſtellen, welche mit iren hunden, (die den huͤ-
ner-hunden gleichen, nur daß ſie laͤngere haare
haben und ins waſſer gehen,) ſodann nebſt der
ſtech gabel den otter fangen.

§ 2359
von verſchi-
denen
fiſchen,

Die Eder-hechte, imgleichen die Itteriſchen
forellen ſind bekannt. Jedoch hat das kupfer-
werk ſie ſeltener gemacht. Die Moſel-fiſche hat
der Auſonius wohl abgebildet. Die vilen Saar-
fiſche uͤbergehet man mit ſtillſchweigen.

§ 2360
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0950" n="938"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LIX</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
einen ho&#x0364;hern preis darauf &#x017F;ezete, damit das armut<lb/>
abge&#x017F;chrecket wu&#x0364;rde, &#x017F;ein eigen verderben &#x017F;ich zu<lb/>
kaufen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2356</head><lb/>
            <note place="left">die ge&#x017F;unde<lb/>
fi&#x017F;che,</note>
            <p>Ich will die fi&#x017F;che nach dem grad irer ge&#x017F;und-<lb/>
heit aus beirate der a&#x0364;rzte hirher &#x017F;ezen, und zwar<lb/>
1) derer, wovon auch kranke etwas genu&#x0364;ßen mo&#x0364;-<lb/>
gen: als die grundeln, oder &#x017F;chmerlen, wenn &#x017F;ie<lb/>
zumal gebacken werden; 2) die &#x017F;almen von mit-<lb/>
telma&#x0364;&#x017F;iger gro&#x0364;&#x017F;e, 3) die kre&#x017F;&#x017F;en, oder gra&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
4) die jungen forellen, und 5) die jungen hechte,<lb/>
auch 6) die ba&#x0364;r&#x017F;ch, 7) die barbe, 8) die a&#x017F;chen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2357</head><lb/>
            <p>Den ge&#x017F;unden magen dinen beim anfang der<lb/>
malzeit die ge&#x017F;ottene fluß-karpen, der bra&#x0364;&#x017F;am, die<lb/>
gebratene karau&#x017F;che. Die &#x017F;to&#x0364;re und feinde der<lb/>
lach&#x017F;en, die hau&#x017F;en &#xA75B;c. fu&#x0364;ren ein hartes und un-<lb/>
verdauliches flei&#x017F;ch, <hi rendition="#fr">Ba&#x0364;umler</hi> am a. o. &#x017F;. 264 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2358</head><lb/>
            <note place="left">die policei<lb/>
forget fu&#x0364;r<lb/>
die zuna-<lb/>
me der<lb/>
fi&#x017F;ch-brut.</note>
            <p>Nicht weniger hat die policei auf den wuchs<lb/>
und die zuname der fi&#x017F;chbrut zu &#x017F;ehen, weiln &#x017F;ie<lb/>
ein narungs-mittel &#x017F;ind, de&#x017F;&#x017F;en u&#x0364;berfluß in einem<lb/>
&#x017F;tate erfodert wird. Da nun die fi&#x017F;ch-otter, im-<lb/>
gleichen der fi&#x017F;ch-geier und reiher gar merklichen<lb/>
&#x017F;chaden der fi&#x017F;cherei zufu&#x0364;gen; &#x017F;o &#x017F;ind otterfa&#x0364;nger<lb/>
zu be&#x017F;tellen, welche mit iren hunden, (die den hu&#x0364;-<lb/>
ner-hunden gleichen, nur daß &#x017F;ie la&#x0364;ngere haare<lb/>
haben und ins wa&#x017F;&#x017F;er gehen,) &#x017F;odann neb&#x017F;t der<lb/>
&#x017F;tech gabel den otter fangen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2359</head><lb/>
            <note place="left">von ver&#x017F;chi-<lb/>
denen<lb/>
fi&#x017F;chen,</note>
            <p>Die Eder-hechte, imgleichen die Itteri&#x017F;chen<lb/>
forellen &#x017F;ind bekannt. Jedoch hat das kupfer-<lb/>
werk &#x017F;ie &#x017F;eltener gemacht. Die Mo&#x017F;el-fi&#x017F;che hat<lb/>
der <hi rendition="#fr">Au&#x017F;onius</hi> wohl abgebildet. Die vilen Saar-<lb/>
fi&#x017F;che u&#x0364;bergehet man mit &#x017F;till&#x017F;chweigen.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 2360</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[938/0950] LIX haubtſtuͤck einen hoͤhern preis darauf ſezete, damit das armut abgeſchrecket wuͤrde, ſein eigen verderben ſich zu kaufen. § 2356 Ich will die fiſche nach dem grad irer geſund- heit aus beirate der aͤrzte hirher ſezen, und zwar 1) derer, wovon auch kranke etwas genuͤßen moͤ- gen: als die grundeln, oder ſchmerlen, wenn ſie zumal gebacken werden; 2) die ſalmen von mit- telmaͤſiger groͤſe, 3) die kreſſen, oder graſſen, 4) die jungen forellen, und 5) die jungen hechte, auch 6) die baͤrſch, 7) die barbe, 8) die aſchen. § 2357 Den geſunden magen dinen beim anfang der malzeit die geſottene fluß-karpen, der braͤſam, die gebratene karauſche. Die ſtoͤre und feinde der lachſen, die hauſen ꝛc. fuͤren ein hartes und un- verdauliches fleiſch, Baͤumler am a. o. ſ. 264 fgg. § 2358 Nicht weniger hat die policei auf den wuchs und die zuname der fiſchbrut zu ſehen, weiln ſie ein narungs-mittel ſind, deſſen uͤberfluß in einem ſtate erfodert wird. Da nun die fiſch-otter, im- gleichen der fiſch-geier und reiher gar merklichen ſchaden der fiſcherei zufuͤgen; ſo ſind otterfaͤnger zu beſtellen, welche mit iren hunden, (die den huͤ- ner-hunden gleichen, nur daß ſie laͤngere haare haben und ins waſſer gehen,) ſodann nebſt der ſtech gabel den otter fangen. § 2359 Die Eder-hechte, imgleichen die Itteriſchen forellen ſind bekannt. Jedoch hat das kupfer- werk ſie ſeltener gemacht. Die Moſel-fiſche hat der Auſonius wohl abgebildet. Die vilen Saar- fiſche uͤbergehet man mit ſtillſchweigen. § 2360

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/950
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 938. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/950>, abgerufen am 22.11.2024.