was desfalls im R. A. 1654 und der wahl-capitul. verordnet worden ist?
Damit aber das ansehen der Reichs-gerichte beibehalten würde, hise es: man solle liber auf Reichs-gerichte compromittiren, als an die austrä- ge gehen; derowegen wurde im R. A. 1654 § 116, und in der wahl-capitulation kaiser Franzens I art. 18, § 6, 7, wegen deren weitern ausdehnung dis- falls eine besondere verordnung gemachet; iedoch zugleich deren aufrecht-erhaltung im W. F. S. art. V s. 56, R. A. 1654 § 105 und in der wahl-capitu- lation art. 18 § 4 besorget.
§ 6217
wo man die commission zu den aus- trägen sich erbitten kan?
Man kan also eine commission zu den austrä- gen bei beiden Reichs-gerichten sich erbitten, Mo- sers Reichs-hofrahts-proceß im IIIIten teile s. 776, der impetrant träget hirbei die kosten, und darf auch iemanden hirzu vorschlagen; die austrägal-com- mission erstirbet mit des kaisers todt nicht. Sihe meine anfangs-gründe etc. § 2340, i-l. s. 882.
§ 6218
das besonde- re bei dem austrägal- processe,
Der austrägal-proceß hat nur bis zur kriges- befestigung etwas besonderes, meine anfangs-grün- de tit. 297 § 2340 m.
§ 6219
wie deren ausspruch genennet wird?
Der ausspruch der austrägen heisset ein lau- dum austrägale. Von dessen execution sihe meine anfangs-gründe, den Heitmann § 43. Die ap- pellation wurde dabei nicht allezeit für zulässig ge- halten, von Baltasar am a. o. s. 287, Hofmann am a. o. § III, IIII, s. 7-11.
§ 6220
L haubtſtuͤck
§ 6216
was desfalls im R. A. 1654 und der wahl-capitul. verordnet worden iſt?
Damit aber das anſehen der Reichs-gerichte beibehalten wuͤrde, hiſe es: man ſolle liber auf Reichs-gerichte compromittiren, als an die austraͤ- ge gehen; derowegen wurde im R. A. 1654 § 116, und in der wahl-capitulation kaiſer Franzens I art. 18, § 6, 7, wegen deren weitern ausdehnung dis- falls eine beſondere verordnung gemachet; iedoch zugleich deren aufrecht-erhaltung im W. F. S. art. V ſ. 56, R. A. 1654 § 105 und in der wahl-capitu- lation art. 18 § 4 beſorget.
§ 6217
wo man die commiſſion zu den aus- traͤgen ſich erbitten kan?
Man kan alſo eine commiſſion zu den austraͤ- gen bei beiden Reichs-gerichten ſich erbitten, Mo- ſers Reichs-hofrahts-proceß im IIIIten teile ſ. 776, der impetrant traͤget hirbei die koſten, und darf auch iemanden hirzu vorſchlagen; die austraͤgal-com- miſſion erſtirbet mit des kaiſers todt nicht. Sihe meine anfangs-gruͤnde ꝛc. § 2340, i-l. ſ. 882.
§ 6218
das beſonde- re bei dem austraͤgal- proceſſe,
Der austraͤgal-proceß hat nur bis zur kriges- befeſtigung etwas beſonderes, meine anfangs-gruͤn- de tit. 297 § 2340 m.
§ 6219
wie deren ausſpruch genennet wird?
Der ausſpruch der austraͤgen heiſſet ein lau- dum austraͤgale. Von deſſen execution ſihe meine anfangs-gruͤnde, den Heitmann § 43. Die ap- pellation wurde dabei nicht allezeit fuͤr zulaͤſſig ge- halten, von Baltaſar am a. o. ſ. 287, Hofmann am a. o. § III, IIII, ſ. 7-11.
§ 6220
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L haubtſtuͤck
§ 6216
Damit aber das anſehen der Reichs-gerichte
beibehalten wuͤrde, hiſe es: man ſolle liber auf
Reichs-gerichte compromittiren, als an die austraͤ-
ge gehen; derowegen wurde im R. A. 1654 § 116,
und in der wahl-capitulation kaiſer Franzens I art.
18, § 6, 7, wegen deren weitern ausdehnung dis-
falls eine beſondere verordnung gemachet; iedoch
zugleich deren aufrecht-erhaltung im W. F. S. art.
V ſ. 56, R. A. 1654 § 105 und in der wahl-capitu-
lation art. 18 § 4 beſorget.
§ 6217
Man kan alſo eine commiſſion zu den austraͤ-
gen bei beiden Reichs-gerichten ſich erbitten, Mo-
ſers Reichs-hofrahts-proceß im IIIIten teile ſ. 776,
der impetrant traͤget hirbei die koſten, und darf auch
iemanden hirzu vorſchlagen; die austraͤgal-com-
miſſion erſtirbet mit des kaiſers todt nicht. Sihe
meine anfangs-gruͤnde ꝛc. § 2340, i-l. ſ. 882.
§ 6218
Der austraͤgal-proceß hat nur bis zur kriges-
befeſtigung etwas beſonderes, meine anfangs-gruͤn-
de tit. 297 § 2340 m.
§ 6219
Der ausſpruch der austraͤgen heiſſet ein lau-
dum austraͤgale. Von deſſen execution ſihe meine
anfangs-gruͤnde, den Heitmann § 43. Die ap-
pellation wurde dabei nicht allezeit fuͤr zulaͤſſig ge-
halten, von Baltaſar am a. o. ſ. 287, Hofmann
am a. o. § III, IIII, ſ. 7-11.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 980. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1028>, abgerufen am 22.11.2024.
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