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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LX haubtstück von den
und Lüttich, auch Werle, mit dem weltlichen hof-
gerichte concurrente gerichtbarkeit in den weltlichen,
oder bürgerlichen sachen. Jedoch gehet in disem
zu Paderborn die appellation an die regirung, oder,
wenn die appellations-summe nicht im wege stehet,
an die höchste Reichs-gerichte. Jn geistlichen sa-
chen appelliret man von Paderborn, nach befinden,
entweder gen Mainz, oder die nuntiatur zu Cölln,
oder nach Rom. Jn ehesachen, geistlichen hän-
deln, und was die sitten betrift, ist das Pader-
bornische archidiaconat-gericht begründet. Man
kan aber auch die sache beim officialat anbringen.
Vom archidiaconat-gerichte zu Paderborn gehet
die appellation an das officialat daselbst, laut offi-
cialats-berichtes bei dem von Ludolf obs. 5 s. 32.

§ 6357

Jm Lüttichischen hat der official mit dem schöp-
die Lüttichi-
sche g. g.
pen-gerichte die concurrente gerichtbarkeit. Der-
selbe hat zwene advocatos fiscales zu beisizern und
stellet eine gedoppelte person vor: einmal als bi-
schöflicher gerichtshalter in geistlichen sachen, und
landesherrlicher beamter in weltlichen händeln, von
Ludolf
im Iten bande der observationen s. 389, Estor
de appellationibus ad curiam Romanam.

§ 6358
die Hildes-
heimische,

Zum Hildesheime bestehet das officialat aus
einem capitular-herrn, dem kanzler, zwenen bei-
sizern, einem actuar und dem pedelle, Lauenstein
in der histori des bistums Hildesheim s. 180 § 7,
des kaisers Josephs ausschreiben an die Lüttichische
land-stände von 1710 s. 584 fg. beim Lünig t. XVIIII
des Reichs-archives.

§ 6359
Bambergi-
sche g. ge-
richte.

Zum Bamberge ist ein consistorium, oder deca-
nats-gericht, laut urkunde des bischofs vom jare 1463

beim

LX haubtſtuͤck von den
und Luͤttich, auch Werle, mit dem weltlichen hof-
gerichte concurrente gerichtbarkeit in den weltlichen,
oder buͤrgerlichen ſachen. Jedoch gehet in diſem
zu Paderborn die appellation an die regirung, oder,
wenn die appellations-ſumme nicht im wege ſtehet,
an die hoͤchſte Reichs-gerichte. Jn geiſtlichen ſa-
chen appelliret man von Paderborn, nach befinden,
entweder gen Mainz, oder die nuntiatur zu Coͤlln,
oder nach Rom. Jn eheſachen, geiſtlichen haͤn-
deln, und was die ſitten betrift, iſt das Pader-
borniſche archidiaconat-gericht begruͤndet. Man
kan aber auch die ſache beim officialat anbringen.
Vom archidiaconat-gerichte zu Paderborn gehet
die appellation an das officialat daſelbſt, laut offi-
cialats-berichtes bei dem von Ludolf obſ. 5 ſ. 32.

§ 6357

Jm Luͤttichiſchen hat der official mit dem ſchoͤp-
die Luͤttichi-
ſche g. g.
pen-gerichte die concurrente gerichtbarkeit. Der-
ſelbe hat zwene advocatos fiſcales zu beiſizern und
ſtellet eine gedoppelte perſon vor: einmal als bi-
ſchoͤflicher gerichtshalter in geiſtlichen ſachen, und
landesherrlicher beamter in weltlichen haͤndeln, von
Ludolf
im Iten bande der obſervationen ſ. 389, Eſtor
de appellationibus ad curiam Romanam.

§ 6358
die Hildes-
heimiſche,

Zum Hildesheime beſtehet das officialat aus
einem capitular-herrn, dem kanzler, zwenen bei-
ſizern, einem actuar und dem pedelle, Lauenſtein
in der hiſtori des bistums Hildesheim ſ. 180 § 7,
des kaiſers Joſephs ausſchreiben an die Luͤttichiſche
land-ſtaͤnde von 1710 ſ. 584 fg. beim Luͤnig t. XVIIII
des Reichs-archives.

§ 6359
Bambergi-
ſche g. ge-
richte.

Zum Bamberge iſt ein conſiſtorium, oder deca-
nats-gericht, laut urkunde des biſchofs vom jare 1463

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[1026/1074] LX haubtſtuͤck von den und Luͤttich, auch Werle, mit dem weltlichen hof- gerichte concurrente gerichtbarkeit in den weltlichen, oder buͤrgerlichen ſachen. Jedoch gehet in diſem zu Paderborn die appellation an die regirung, oder, wenn die appellations-ſumme nicht im wege ſtehet, an die hoͤchſte Reichs-gerichte. Jn geiſtlichen ſa- chen appelliret man von Paderborn, nach befinden, entweder gen Mainz, oder die nuntiatur zu Coͤlln, oder nach Rom. Jn eheſachen, geiſtlichen haͤn- deln, und was die ſitten betrift, iſt das Pader- borniſche archidiaconat-gericht begruͤndet. Man kan aber auch die ſache beim officialat anbringen. Vom archidiaconat-gerichte zu Paderborn gehet die appellation an das officialat daſelbſt, laut offi- cialats-berichtes bei dem von Ludolf obſ. 5 ſ. 32. § 6357 Jm Luͤttichiſchen hat der official mit dem ſchoͤp- pen-gerichte die concurrente gerichtbarkeit. Der- ſelbe hat zwene advocatos fiſcales zu beiſizern und ſtellet eine gedoppelte perſon vor: einmal als bi- ſchoͤflicher gerichtshalter in geiſtlichen ſachen, und landesherrlicher beamter in weltlichen haͤndeln, von Ludolf im Iten bande der obſervationen ſ. 389, Eſtor de appellationibus ad curiam Romanam. die Luͤttichi- ſche g. g. § 6358 Zum Hildesheime beſtehet das officialat aus einem capitular-herrn, dem kanzler, zwenen bei- ſizern, einem actuar und dem pedelle, Lauenſtein in der hiſtori des bistums Hildesheim ſ. 180 § 7, des kaiſers Joſephs ausſchreiben an die Luͤttichiſche land-ſtaͤnde von 1710 ſ. 584 fg. beim Luͤnig t. XVIIII des Reichs-archives. § 6359 Zum Bamberge iſt ein conſiſtorium, oder deca- nats-gericht, laut urkunde des biſchofs vom jare 1463 beim

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1026. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1074>, abgerufen am 22.11.2024.