beim Lünig t. XVII des Reichs-archives s. 60 fg. Mit weltlichen sachen soll der dasige official sich nicht abgeben s. 62.
§ 6360
Der sigeler ist ein gehülfe des officials, undwas der si- geler vor- stellet? besorget die ausfertigung, lässet das ausgefertigte besigeln, und schreibet die tage an, laut unterrich- tes des erzbischofes zu Cöln Thiderichs s. 598 beim Lünig t. XVI des Reichs-archives fgg.
§ 6361
Der eid des sigelers zu Bamberg findet sichwelche per- sonen zum officialat nicht gelan- gen können? beim Lünig am a. o. s. 69 t. XVII, sihe auch des herrn hofraht Budersopuscula s. 712 fg. Zu den officialen und darzu gehörigen geistlichen personen kan kein religios gelangen, sondern es müssen welt-geistliche seyn.
§ 6362
Jm erzstifte Trier sind die archidiaconen undvon der Trie- rischen, Hil- desh Pa- derb. archi- diaconen ge- rechtsamen, chorbischöfe einerlei. Der kurfürst Philipp Chri- stoph von Soettern versprach ihnen, daß sie bei irer gerichtbarkeit verbleiben sollten, von Hont- heimIII s. 565. Das hochstift Hildesheim ist in XII archidiaconate eingeteilet, wozu ein capitu- lar-herr genommen werden muß, Pertsch s. 505 fg. Der archidiacon zu Paderborn prüfet durch seinen commissär die küster, schulbedinten und schulmeisterinnen, sie müssen dem erzdiacon schwören, laut berichtes bei dem von LudolfI obs. V s. 32. Jre vorige gewalt ist meistens ganz erloschen, oder erstrecket sich auf händel der nicht- streitigen gerichtbarkeit (voluntariä jurisdictionis).
§ 6363
Beim hochstifte Osnabrück trift man ein ge-die Osna- brück. geistl. gerichtbar- neral-vicariat an, welches in 4 personen und 1 se-
cretär
T t t 2
geiſtlichen gerichten, conſiſtorien ꝛc.
beim Luͤnig t. XVII des Reichs-archives ſ. 60 fg. Mit weltlichen ſachen ſoll der daſige official ſich nicht abgeben ſ. 62.
§ 6360
Der ſigeler iſt ein gehuͤlfe des officials, undwas der ſi- geler vor- ſtellet? beſorget die ausfertigung, laͤſſet das ausgefertigte beſigeln, und ſchreibet die tage an, laut unterrich- tes des erzbiſchofes zu Coͤln Thiderichs ſ. 598 beim Luͤnig t. XVI des Reichs-archives fgg.
§ 6361
Der eid des ſigelers zu Bamberg findet ſichwelche per- ſonen zum officialat nicht gelan- gen koͤnnen? beim Luͤnig am a. o. ſ. 69 t. XVII, ſihe auch des herrn hofraht Budersopuſcula ſ. 712 fg. Zu den officialen und darzu gehoͤrigen geiſtlichen perſonen kan kein religios gelangen, ſondern es muͤſſen welt-geiſtliche ſeyn.
§ 6362
Jm erzſtifte Trier ſind die archidiaconen undvon der Trie- riſchen, Hil- desh Pa- derb. archi- diaconen ge- rechtſamen, chorbiſchoͤfe einerlei. Der kurfuͤrſt Philipp Chri- ſtoph von Soettern verſprach ihnen, daß ſie bei irer gerichtbarkeit verbleiben ſollten, von Hont- heimIII ſ. 565. Das hochſtift Hildesheim iſt in XII archidiaconate eingeteilet, wozu ein capitu- lar-herr genommen werden muß, Pertſch ſ. 505 fg. Der archidiacon zu Paderborn pruͤfet durch ſeinen commiſſaͤr die kuͤſter, ſchulbedinten und ſchulmeiſterinnen, ſie muͤſſen dem erzdiacon ſchwoͤren, laut berichtes bei dem von LudolfI obſ. V ſ. 32. Jre vorige gewalt iſt meiſtens ganz erloſchen, oder erſtrecket ſich auf haͤndel der nicht- ſtreitigen gerichtbarkeit (voluntariaͤ jurisdictionis).
§ 6363
Beim hochſtifte Osnabruͤck trift man ein ge-die Osna- bruͤck. geiſtl. gerichtbar- neral-vicariat an, welches in 4 perſonen und 1 ſe-
cretaͤr
T t t 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1075"n="1027"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">geiſtlichen gerichten, conſiſtorien ꝛc.</hi></fw><lb/>
beim <hirendition="#fr">Luͤnig</hi> t. <hirendition="#aq">XVII</hi> des Reichs-archives ſ. 60 fg.<lb/>
Mit weltlichen ſachen ſoll der daſige official ſich<lb/>
nicht abgeben ſ. 62.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6360</head><lb/><p>Der ſigeler iſt ein gehuͤlfe des officials, und<noteplace="right">was der ſi-<lb/>
geler vor-<lb/>ſtellet?</note><lb/>
beſorget die ausfertigung, laͤſſet das ausgefertigte<lb/>
beſigeln, und ſchreibet die tage an, laut unterrich-<lb/>
tes des erzbiſchofes zu Coͤln Thiderichs ſ. 598 beim<lb/><hirendition="#fr">Luͤnig</hi> t. <hirendition="#aq">XVI</hi> des Reichs-archives fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6361</head><lb/><p>Der eid des ſigelers zu Bamberg findet ſich<noteplace="right">welche per-<lb/>ſonen zum<lb/><hirendition="#g">officialat</hi><lb/>
nicht gelan-<lb/>
gen koͤnnen?</note><lb/>
beim <hirendition="#fr">Luͤnig</hi> am a. o. ſ. 69 t. <hirendition="#aq">XVII,</hi>ſihe auch des<lb/>
herrn hofraht <hirendition="#fr">Buders</hi><hirendition="#aq">opuſcula</hi>ſ. 712 fg. Zu den<lb/>
officialen und darzu gehoͤrigen geiſtlichen perſonen<lb/>
kan kein religios gelangen, ſondern es muͤſſen<lb/>
welt-geiſtliche ſeyn.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6362</head><lb/><p>Jm erzſtifte Trier ſind die archidiaconen und<noteplace="right">von der Trie-<lb/>
riſchen, Hil-<lb/>
desh Pa-<lb/>
derb. archi-<lb/>
diaconen ge-<lb/>
rechtſamen,</note><lb/>
chorbiſchoͤfe einerlei. Der kurfuͤrſt Philipp Chri-<lb/>ſtoph von Soettern verſprach ihnen, daß ſie bei<lb/>
irer gerichtbarkeit verbleiben ſollten, <hirendition="#fr">von Hont-<lb/>
heim</hi><hirendition="#aq">III</hi>ſ. 565. Das hochſtift Hildesheim iſt<lb/>
in <hirendition="#aq">XII</hi> archidiaconate eingeteilet, wozu ein capitu-<lb/>
lar-herr genommen werden muß, <hirendition="#fr">Pertſch</hi>ſ. 505<lb/>
fg. Der archidiacon zu Paderborn pruͤfet<lb/>
durch ſeinen commiſſaͤr die kuͤſter, ſchulbedinten<lb/>
und ſchulmeiſterinnen, ſie muͤſſen dem erzdiacon<lb/>ſchwoͤren, laut berichtes bei dem <hirendition="#fr">von Ludolf</hi><hirendition="#aq">I<lb/>
obſ. V</hi>ſ. 32. Jre vorige gewalt iſt meiſtens ganz<lb/>
erloſchen, oder erſtrecket ſich auf haͤndel der nicht-<lb/>ſtreitigen gerichtbarkeit (voluntariaͤ jurisdictionis).</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6363</head><lb/><p>Beim hochſtifte Osnabruͤck trift man ein ge-<noteplace="right">die Osna-<lb/>
bruͤck. geiſtl.<lb/>
gerichtbar-</note><lb/>
neral-vicariat an, welches in 4 perſonen und 1 ſe-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T t t 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">cretaͤr</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[1027/1075]
geiſtlichen gerichten, conſiſtorien ꝛc.
beim Luͤnig t. XVII des Reichs-archives ſ. 60 fg.
Mit weltlichen ſachen ſoll der daſige official ſich
nicht abgeben ſ. 62.
§ 6360
Der ſigeler iſt ein gehuͤlfe des officials, und
beſorget die ausfertigung, laͤſſet das ausgefertigte
beſigeln, und ſchreibet die tage an, laut unterrich-
tes des erzbiſchofes zu Coͤln Thiderichs ſ. 598 beim
Luͤnig t. XVI des Reichs-archives fgg.
was der ſi-
geler vor-
ſtellet?
§ 6361
Der eid des ſigelers zu Bamberg findet ſich
beim Luͤnig am a. o. ſ. 69 t. XVII, ſihe auch des
herrn hofraht Buders opuſcula ſ. 712 fg. Zu den
officialen und darzu gehoͤrigen geiſtlichen perſonen
kan kein religios gelangen, ſondern es muͤſſen
welt-geiſtliche ſeyn.
welche per-
ſonen zum
officialat
nicht gelan-
gen koͤnnen?
§ 6362
Jm erzſtifte Trier ſind die archidiaconen und
chorbiſchoͤfe einerlei. Der kurfuͤrſt Philipp Chri-
ſtoph von Soettern verſprach ihnen, daß ſie bei
irer gerichtbarkeit verbleiben ſollten, von Hont-
heim III ſ. 565. Das hochſtift Hildesheim iſt
in XII archidiaconate eingeteilet, wozu ein capitu-
lar-herr genommen werden muß, Pertſch ſ. 505
fg. Der archidiacon zu Paderborn pruͤfet
durch ſeinen commiſſaͤr die kuͤſter, ſchulbedinten
und ſchulmeiſterinnen, ſie muͤſſen dem erzdiacon
ſchwoͤren, laut berichtes bei dem von Ludolf I
obſ. V ſ. 32. Jre vorige gewalt iſt meiſtens ganz
erloſchen, oder erſtrecket ſich auf haͤndel der nicht-
ſtreitigen gerichtbarkeit (voluntariaͤ jurisdictionis).
von der Trie-
riſchen, Hil-
desh Pa-
derb. archi-
diaconen ge-
rechtſamen,
§ 6363
Beim hochſtifte Osnabruͤck trift man ein ge-
neral-vicariat an, welches in 4 perſonen und 1 ſe-
cretaͤr
die Osna-
bruͤck. geiſtl.
gerichtbar-
T t t 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1075>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.