Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

LXXVIII haubtst. von den ämtern,
andren gerichten, auch von Borkelo an das go-
gerichte Sandwell, Hobbeling s. 93. Der rich-
ter in der stadt Münster und dem wigbold Horst-
mar werden zwar vom fürsten angeordnet; den-
noch muß der zu Horstmar den adelichen burg-
männern daselbst, und der zu Münster der stadt
auch schwören, Hobbeling s. 54.

§ 6499
die gilden
heissen jewei-
len ämter,

Jeweilen werden auch die gilden und innun-
gen ämter genennet, Kur-Braunschweigische lan-
des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Lübeckische sta-
tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius s. 736. Sie
haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in
Schwedisch-Pommern und Rügen, von Balta-
sar
am a. o. s. 60 fg. s. 314. Zur Osnabrück
wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire
glider nicht zalreich sind. Hergegen heisset eine
starke gilde ein amt. Allda teilet sich die bürger-
schaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet
was wehr
bedeutet?
10 ämter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer-
hof. Daher dessen einwoner ein wehrfester ge-
nennet wird, Strodtmanns idiot. Osnabrug. s. 282
und s. 72.

§ 6500
weitere be-
deutung des
wortes: amt,

Nicht minder zeiget das wort amt sowohl die
gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden
zur aufsicht und verwaltung der herrschaftlichen ge-
rechtsamen übergebene güter und ländereien an.
Disem nach werden adeliche jeweilen mit dem am-
te und hofe belihen. Sihe Strubens obseru. iur.
et hist. Germ. obs. VIIII
§ 1 fg. s. 267 fg. § VI
s. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonne de
feudo Gastaldiae
und gedanken von ambachts-
lehnen, in Jenichens thesauro iur. feud. T. II
s. 487 fgg.

§ 6501

LXXVIII haubtſt. von den aͤmtern,
andren gerichten, auch von Borkelo an das go-
gerichte Sandwell, Hobbeling ſ. 93. Der rich-
ter in der ſtadt Muͤnſter und dem wigbold Horſt-
mar werden zwar vom fuͤrſten angeordnet; den-
noch muß der zu Horſtmar den adelichen burg-
maͤnnern daſelbſt, und der zu Muͤnſter der ſtadt
auch ſchwoͤren, Hobbeling ſ. 54.

§ 6499
die gilden
heiſſen jewei-
len aͤmter,

Jeweilen werden auch die gilden und innun-
gen aͤmter genennet, Kur-Braunſchweigiſche lan-
des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Luͤbeckiſche ſta-
tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius ſ. 736. Sie
haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in
Schwediſch-Pommern und Ruͤgen, von Balta-
ſar
am a. o. ſ. 60 fg. ſ. 314. Zur Osnabruͤck
wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire
glider nicht zalreich ſind. Hergegen heiſſet eine
ſtarke gilde ein amt. Allda teilet ſich die buͤrger-
ſchaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet
was wehr
bedeutet?
10 aͤmter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer-
hof. Daher deſſen einwoner ein wehrfeſter ge-
nennet wird, Strodtmanns idiot. Osnabrug. ſ. 282
und ſ. 72.

§ 6500
weitere be-
deutung des
wortes: amt,

Nicht minder zeiget das wort amt ſowohl die
gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden
zur aufſicht und verwaltung der herrſchaftlichen ge-
rechtſamen uͤbergebene guͤter und laͤndereien an.
Diſem nach werden adeliche jeweilen mit dem am-
te und hofe belihen. Sihe Strubens obſeru. iur.
et hiſt. Germ. obſ. VIIII
§ 1 fg. ſ. 267 fg. § VI
ſ. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonne de
feudo Gaſtaldiae
und gedanken von ambachts-
lehnen, in Jenichens theſauro iur. feud. T. II
ſ. 487 fgg.

§ 6501
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1130" n="1082"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXXVIII</hi> haubt&#x017F;t. von den a&#x0364;mtern,</hi></fw><lb/>
andren gerichten, auch von Borkelo an das go-<lb/>
gerichte Sandwell, <hi rendition="#fr">Hobbeling</hi> &#x017F;. 93. Der rich-<lb/>
ter in der &#x017F;tadt Mu&#x0364;n&#x017F;ter und dem wigbold Hor&#x017F;t-<lb/>
mar werden zwar vom fu&#x0364;r&#x017F;ten angeordnet; den-<lb/>
noch muß der zu Hor&#x017F;tmar den adelichen burg-<lb/>
ma&#x0364;nnern da&#x017F;elb&#x017F;t, und der zu Mu&#x0364;n&#x017F;ter der &#x017F;tadt<lb/>
auch &#x017F;chwo&#x0364;ren, <hi rendition="#fr">Hobbeling</hi> &#x017F;. 54.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6499</head><lb/>
            <note place="left">die gilden<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en jewei-<lb/>
len a&#x0364;mter,</note>
            <p>Jeweilen werden auch die gilden und innun-<lb/>
gen a&#x0364;mter genennet, Kur-Braun&#x017F;chweigi&#x017F;che lan-<lb/>
des-ordnungen <hi rendition="#aq">T. III</hi> cap. 4, n. <hi rendition="#aq">I,</hi> Lu&#x0364;becki&#x017F;che &#x017F;ta-<lb/>
tuten, <hi rendition="#aq">IIII,</hi> tit. <hi rendition="#aq">XIIII</hi> § 3, <hi rendition="#fr">Mevius</hi> &#x017F;. 736. Sie<lb/>
haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in<lb/>
Schwedi&#x017F;ch-Pommern und Ru&#x0364;gen, <hi rendition="#fr">von Balta-<lb/>
&#x017F;ar</hi> am a. o. &#x017F;. 60 fg. &#x017F;. 314. Zur Osnabru&#x0364;ck<lb/>
wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire<lb/>
glider nicht zalreich &#x017F;ind. Hergegen hei&#x017F;&#x017F;et eine<lb/>
&#x017F;tarke gilde ein <hi rendition="#fr">amt.</hi> Allda teilet &#x017F;ich die bu&#x0364;rger-<lb/>
&#x017F;chaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet<lb/><note place="left">was wehr<lb/>
bedeutet?</note>10 a&#x0364;mter aus. <hi rendition="#fr">Wehr</hi> aber bedeutet einen bauer-<lb/>
hof. Daher de&#x017F;&#x017F;en einwoner ein wehrfe&#x017F;ter ge-<lb/>
nennet wird, <hi rendition="#fr">Strodtmanns</hi> <hi rendition="#aq">idiot. Osnabrug.</hi> &#x017F;. 282<lb/>
und &#x017F;. 72.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6500</head><lb/>
            <note place="left">weitere be-<lb/>
deutung des<lb/>
wortes: amt,</note>
            <p>Nicht minder zeiget das wort <hi rendition="#fr">amt</hi> &#x017F;owohl die<lb/>
gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden<lb/>
zur auf&#x017F;icht und verwaltung der herr&#x017F;chaftlichen ge-<lb/>
recht&#x017F;amen u&#x0364;bergebene gu&#x0364;ter und la&#x0364;ndereien an.<lb/>
Di&#x017F;em nach werden adeliche jeweilen mit dem am-<lb/>
te und hofe belihen. Sihe <hi rendition="#fr">Strubens</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;eru. iur.<lb/>
et hi&#x017F;t. Germ. ob&#x017F;. VIIII</hi> § 1 fg. &#x017F;. 267 fg. § <hi rendition="#aq">VI</hi><lb/>
&#x017F;. 273, <hi rendition="#fr">Buder</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Joh. Gottl. Gonne</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
feudo Ga&#x017F;taldiae</hi> und gedanken von ambachts-<lb/>
lehnen, in <hi rendition="#fr">Jenichens</hi> <hi rendition="#aq">the&#x017F;auro iur. feud. T. II</hi><lb/>
&#x017F;. 487 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 6501</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1082/1130] LXXVIII haubtſt. von den aͤmtern, andren gerichten, auch von Borkelo an das go- gerichte Sandwell, Hobbeling ſ. 93. Der rich- ter in der ſtadt Muͤnſter und dem wigbold Horſt- mar werden zwar vom fuͤrſten angeordnet; den- noch muß der zu Horſtmar den adelichen burg- maͤnnern daſelbſt, und der zu Muͤnſter der ſtadt auch ſchwoͤren, Hobbeling ſ. 54. § 6499 Jeweilen werden auch die gilden und innun- gen aͤmter genennet, Kur-Braunſchweigiſche lan- des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Luͤbeckiſche ſta- tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius ſ. 736. Sie haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in Schwediſch-Pommern und Ruͤgen, von Balta- ſar am a. o. ſ. 60 fg. ſ. 314. Zur Osnabruͤck wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire glider nicht zalreich ſind. Hergegen heiſſet eine ſtarke gilde ein amt. Allda teilet ſich die buͤrger- ſchaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet 10 aͤmter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer- hof. Daher deſſen einwoner ein wehrfeſter ge- nennet wird, Strodtmanns idiot. Osnabrug. ſ. 282 und ſ. 72. was wehr bedeutet? § 6500 Nicht minder zeiget das wort amt ſowohl die gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden zur aufſicht und verwaltung der herrſchaftlichen ge- rechtſamen uͤbergebene guͤter und laͤndereien an. Diſem nach werden adeliche jeweilen mit dem am- te und hofe belihen. Sihe Strubens obſeru. iur. et hiſt. Germ. obſ. VIIII § 1 fg. ſ. 267 fg. § VI ſ. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonne de feudo Gaſtaldiae und gedanken von ambachts- lehnen, in Jenichens theſauro iur. feud. T. II ſ. 487 fgg. § 6501

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1130
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1082. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1130>, abgerufen am 11.05.2024.