te wurden dreimal widerholet, weil die Teutschen nicht nach tagen, sondern nach nächten zäleten, Dreyer 156 n. 99. Der termin hise der tag, und weil man nach dem gerichte gehen muste, tag-fart. Sihe den von Eccardad leg. Sal. s. 74, des Schwarzens einleitung in die Pommerische und Rügische justiz-histori, s. 27, X. Bei den Sach- sen wurden die 14 tage dreimal widerholet; daher die Sachsische frist von 6 wochen 3 tagen entstan- den ist.
§ 6575
Wollte einer ein ausserordentliches gericht ha-das gekaufte gericht, ben, konnte er solches kaufen, wie noch zu Wezlar gewönlich ist.
§ 6576
Dem richter und dem gerichte muste iedermanndem richter mußte man ehrerbitig begegnen, ehrerbitung erweisen, und one desselben erlaubnis nicht in das gericht kommen, von WestphalIIII s. 1968 s. 3264.
§ 6577
Jm gerichte hatte man das gerichts-buch beidas gericht- liche verfa- ren darin, hand. Jn nachfolgenden zeiten hat man auch ei- nen gerichts-schreiber hinzu genommen (§ 6534 fg. § 6587). Bei haltung der gerichte stunden der kläger zur rechten und der beklagte zur linken, von Pistoriusamoenit. I s. 186. Von den sachwal- tern waren die Teutschen anfänglich todtfeinde. Nachher sind sie zwar zugelassen worden, iedoch mußten sie vom richter erbeten werden. Die kla- gen hatten mancherlei gegenstände. Der proceß wurde mit dem krige verglichen. Daraus die noch bekannte provocation in Sachsen, und die kriges- befestigung bekannt ist. Der beklagte konnte seine notdurft einwenden, welches antwort hise. Das
gericht-
die buͤrgerl. gerichte in Teutſchl. ꝛc.
te wurden dreimal widerholet, weil die Teutſchen nicht nach tagen, ſondern nach naͤchten zaͤleten, Dreyer 156 n. 99. Der termin hiſe der tag, und weil man nach dem gerichte gehen muſte, tag-fart. Sihe den von Eccardad leg. Sal. ſ. 74, des Schwarzens einleitung in die Pommeriſche und Ruͤgiſche juſtiz-hiſtori, ſ. 27, X. Bei den Sach- ſen wurden die 14 tage dreimal widerholet; daher die Sachſiſche friſt von 6 wochen 3 tagen entſtan- den iſt.
§ 6575
Wollte einer ein auſſerordentliches gericht ha-das gekaufte gericht, ben, konnte er ſolches kaufen, wie noch zu Wezlar gewoͤnlich iſt.
§ 6576
Dem richter und dem gerichte muſte iedermanndem richter mußte man ehrerbitig begegnen, ehrerbitung erweiſen, und one deſſelben erlaubnis nicht in das gericht kommen, von WeſtphalIIII ſ. 1968 ſ. 3264.
§ 6577
Jm gerichte hatte man das gerichts-buch beidas gericht- liche verfa- ren darin, hand. Jn nachfolgenden zeiten hat man auch ei- nen gerichts-ſchreiber hinzu genommen (§ 6534 fg. § 6587). Bei haltung der gerichte ſtunden der klaͤger zur rechten und der beklagte zur linken, von Piſtoriusamoenit. I ſ. 186. Von den ſachwal- tern waren die Teutſchen anfaͤnglich todtfeinde. Nachher ſind ſie zwar zugelaſſen worden, iedoch mußten ſie vom richter erbeten werden. Die kla- gen hatten mancherlei gegenſtaͤnde. Der proceß wurde mit dem krige verglichen. Daraus die noch bekannte provocation in Sachſen, und die kriges- befeſtigung bekannt iſt. Der beklagte konnte ſeine notdurft einwenden, welches antwort hiſe. Das
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die buͤrgerl. gerichte in Teutſchl. ꝛc.
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Dreyer 156 n. 99. Der termin hiſe der tag, und
weil man nach dem gerichte gehen muſte, tag-fart.
Sihe den von Eccard ad leg. Sal. ſ. 74, des
Schwarzens einleitung in die Pommeriſche und
Ruͤgiſche juſtiz-hiſtori, ſ. 27, X. Bei den Sach-
ſen wurden die 14 tage dreimal widerholet; daher
die Sachſiſche friſt von 6 wochen 3 tagen entſtan-
den iſt.
§ 6575
Wollte einer ein auſſerordentliches gericht ha-
ben, konnte er ſolches kaufen, wie noch zu Wezlar
gewoͤnlich iſt.
das gekaufte
gericht,
§ 6576
Dem richter und dem gerichte muſte iedermann
ehrerbitung erweiſen, und one deſſelben erlaubnis
nicht in das gericht kommen, von Weſtphal IIII
ſ. 1968 ſ. 3264.
dem richter
mußte man
ehrerbitig
begegnen,
§ 6577
Jm gerichte hatte man das gerichts-buch bei
hand. Jn nachfolgenden zeiten hat man auch ei-
nen gerichts-ſchreiber hinzu genommen (§ 6534 fg.
§ 6587). Bei haltung der gerichte ſtunden der
klaͤger zur rechten und der beklagte zur linken, von
Piſtorius amoenit. I ſ. 186. Von den ſachwal-
tern waren die Teutſchen anfaͤnglich todtfeinde.
Nachher ſind ſie zwar zugelaſſen worden, iedoch
mußten ſie vom richter erbeten werden. Die kla-
gen hatten mancherlei gegenſtaͤnde. Der proceß
wurde mit dem krige verglichen. Daraus die noch
bekannte provocation in Sachſen, und die kriges-
befeſtigung bekannt iſt. Der beklagte konnte ſeine
notdurft einwenden, welches antwort hiſe. Das
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ren darin,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1163>, abgerufen am 22.11.2024.
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