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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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Erster nachtrag.
augen leuchtete, sie ire zehnten: decimas nenne-
ten, hergegen den laien-zehnten mit dem namen:
decimatio belegeten, laut urkunde beim Hansel-
mann
von der alten Hohenlohischen landes-hoheit,
s. 201, und besage W. A. Schöpfs de decimis,
Tübingen 1755 s. 16 § 10; nicht zu gedenken, daß
fürtrefliche forscher der altertümer, als Beza, Pis-
cator, Casaubonus, Drusius, Lightfoot, Cornel,
Adami, u. a. zu behaubten gesuchet haben, daß
Gott, der Herr, die abgaben von den garten-ge-
wächsen, und was wir den kleinen zehnten nennen,
nicht geboten hätte, sondern durch die schriftgelehr-
ten den leuten aufgebürdet worden sey; wodurch
die verschidenen benennungen der zehnten hergekom-
men sind, als äcker- und frucht-zehnte, persönliche,
vermischte, bohnen, hülsen-früchten, mandeln, nüs-
sen, oliven, maulbeeren, zucker, fischen, von rindern,
kälbern, schaafen, zigen, schweinen, lämmern, gän-
sen, hünern, wolle, milch, butter, käse, von den bi-
nen, und deren schwarmen, wachse, honig, Sa-
muel Stryk
über Brunnemanns ius ecclesiast.
lib. II
cap. 6, § 13 s. 405; fürnämlich der Aug.
Barbosa
im iure eccles. lib. III, cap. 26 § 1
s. 369; ferner der grose zehnte vom getraide, wei-
ne, öle; weiter der kleine zehnte, von gärten, bäu-
men, kraute, rüben, flachse, u. d. g. welchen die
Nider-Sachsen den schmal-zehnten, und die Ni-
der-Hessen, den tresenei-zehnten nennen; über diß
der haus-zehnte, z. e. die rauch-hüner, nicht weni-
ger der kuh-zehnte, da von ieder kuhe ein käs, und
der schweine-zehnte, von ieder brut ein färkel; über
dem ein schmal-saat-zehnte, als von ieder schmalen
sate, dergleichen die rüben, das kraut etc. sind, der
zehnte erfolget; imgleichen der zehnte entweder an
trockenen früchten, oder körnern fället, und der sack-

zehnte

Erſter nachtrag.
augen leuchtete, ſie ire zehnten: decimas nenne-
ten, hergegen den laien-zehnten mit dem namen:
decimatio belegeten, laut urkunde beim Hanſel-
mann
von der alten Hohenlohiſchen landes-hoheit,
ſ. 201, und beſage W. A. Schoͤpfs de decimis,
Tuͤbingen 1755 ſ. 16 § 10; nicht zu gedenken, daß
fuͤrtrefliche forſcher der altertuͤmer, als Beza, Pis-
cator, Caſaubonus, Druſius, Lightfoot, Cornel,
Adami, u. a. zu behaubten geſuchet haben, daß
Gott, der Herr, die abgaben von den garten-ge-
waͤchſen, und was wir den kleinen zehnten nennen,
nicht geboten haͤtte, ſondern durch die ſchriftgelehr-
ten den leuten aufgebuͤrdet worden ſey; wodurch
die verſchidenen benennungen der zehnten hergekom-
men ſind, als aͤcker- und frucht-zehnte, perſoͤnliche,
vermiſchte, bohnen, huͤlſen-fruͤchten, mandeln, nuͤſ-
ſen, oliven, maulbeeren, zucker, fiſchen, von rindern,
kaͤlbern, ſchaafen, zigen, ſchweinen, laͤmmern, gaͤn-
ſen, huͤnern, wolle, milch, butter, kaͤſe, von den bi-
nen, und deren ſchwarmen, wachſe, honig, Sa-
muel Stryk
uͤber Brunnemanns ius eccleſiaſt.
lib. II
cap. 6, § 13 ſ. 405; fuͤrnaͤmlich der Aug.
Barboſa
im iure eccleſ. lib. III, cap. 26 § 1
ſ. 369; ferner der groſe zehnte vom getraide, wei-
ne, oͤle; weiter der kleine zehnte, von gaͤrten, baͤu-
men, kraute, ruͤben, flachſe, u. d. g. welchen die
Nider-Sachſen den ſchmal-zehnten, und die Ni-
der-Heſſen, den treſenei-zehnten nennen; uͤber diß
der haus-zehnte, z. e. die rauch-huͤner, nicht weni-
ger der kuh-zehnte, da von ieder kuhe ein kaͤs, und
der ſchweine-zehnte, von ieder brut ein faͤrkel; uͤber
dem ein ſchmal-ſaat-zehnte, als von ieder ſchmalen
ſate, dergleichen die ruͤben, das kraut ꝛc. ſind, der
zehnte erfolget; imgleichen der zehnte entweder an
trockenen fruͤchten, oder koͤrnern faͤllet, und der ſack-

zehnte
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[1128/1176] Erſter nachtrag. augen leuchtete, ſie ire zehnten: decimas nenne- ten, hergegen den laien-zehnten mit dem namen: decimatio belegeten, laut urkunde beim Hanſel- mann von der alten Hohenlohiſchen landes-hoheit, ſ. 201, und beſage W. A. Schoͤpfs de decimis, Tuͤbingen 1755 ſ. 16 § 10; nicht zu gedenken, daß fuͤrtrefliche forſcher der altertuͤmer, als Beza, Pis- cator, Caſaubonus, Druſius, Lightfoot, Cornel, Adami, u. a. zu behaubten geſuchet haben, daß Gott, der Herr, die abgaben von den garten-ge- waͤchſen, und was wir den kleinen zehnten nennen, nicht geboten haͤtte, ſondern durch die ſchriftgelehr- ten den leuten aufgebuͤrdet worden ſey; wodurch die verſchidenen benennungen der zehnten hergekom- men ſind, als aͤcker- und frucht-zehnte, perſoͤnliche, vermiſchte, bohnen, huͤlſen-fruͤchten, mandeln, nuͤſ- ſen, oliven, maulbeeren, zucker, fiſchen, von rindern, kaͤlbern, ſchaafen, zigen, ſchweinen, laͤmmern, gaͤn- ſen, huͤnern, wolle, milch, butter, kaͤſe, von den bi- nen, und deren ſchwarmen, wachſe, honig, Sa- muel Stryk uͤber Brunnemanns ius eccleſiaſt. lib. II cap. 6, § 13 ſ. 405; fuͤrnaͤmlich der Aug. Barboſa im iure eccleſ. lib. III, cap. 26 § 1 ſ. 369; ferner der groſe zehnte vom getraide, wei- ne, oͤle; weiter der kleine zehnte, von gaͤrten, baͤu- men, kraute, ruͤben, flachſe, u. d. g. welchen die Nider-Sachſen den ſchmal-zehnten, und die Ni- der-Heſſen, den treſenei-zehnten nennen; uͤber diß der haus-zehnte, z. e. die rauch-huͤner, nicht weni- ger der kuh-zehnte, da von ieder kuhe ein kaͤs, und der ſchweine-zehnte, von ieder brut ein faͤrkel; uͤber dem ein ſchmal-ſaat-zehnte, als von ieder ſchmalen ſate, dergleichen die ruͤben, das kraut ꝛc. ſind, der zehnte erfolget; imgleichen der zehnte entweder an trockenen fruͤchten, oder koͤrnern faͤllet, und der ſack- zehnte

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1176>, abgerufen am 22.11.2024.